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Nidwalden

Sie machen sich stark für ein Nidwaldner Jugendparlament

Der Verein «Jugendpolitik Nidwalden» will Jugendliche für Politik begeistern. Wunschtraum wäre gar ein Jugendparlament, eine Institution, die mittlerweile die meisten Kantone kennen.
Ein Jugendparlament (auf dem Bild jenes vom Kanton Luzern) kennt man in Nidwalden noch nicht.  (Bild: Roger Grütter (Luzern, 15. November 2019))
Petra Balbi von der Kerngruppe des Vereins Jugendpolitik Nidwalden. (Bild: PD)

Matthias Piazza

Matthias Piazza

Nidwalden ist in Sachen Jugendparlament ein weisser Fleck auf der Schweizer Landkarte. Schon zwanzig Kantone in der Schweiz kennen ein solches Jugendkantonsparlament, darunter auch Luzern, Uri und Schwyz. Das soll sich ändern. Fünf junge Nidwaldner im Alter zwischen 18 und 23 Jahren haben den Verein Jugendpolitik Nidwalden ins Leben gerufen. «Uns ist es ein grosses Anliegen, Politik und Jugend zusammenzubringen», sagt Petra Balbi von der Kerngruppe des Vereins. Parteipolitik stehe dabei nicht im Zentrum, hält die 23-jährige Stanser ETH-Studentin fest, auch wenn mit Christoph Räss der Präsident der Jungen SVP Nidwalden, mit Anna-Lena Beck die Präsidentin der Jungen Grünliberalen Nid-/Obwalden und mit Cyrill Scheuber ein Vorstandsmitglied der Jungen CVP Nidwalden mit an Bord sind. Zur Kerngruppe gehören auch Annina Rohrer von der Klimagruppe Nidwalden und Tim Wey, ebenfalls parteilos.

Verein für alle Nidwaldner zwischen 13 und 28 Jahren

Der Verein, der momentan aus einem Dutzend Nidwaldner Jugendlichen besteht und am 12. September seine Gründungsversammlung im Stanser Chäslager abhält, versteht sich gemäss Petra Balbi als unverbindliche Plattform. «Junge Nidwaldner zwischen 13 und 28 Jahren sollen einen einfachen Zugang zu politischen Themen finden», erklärt sie. So seien schon verschiedene Events in unregelmässigen Abständen geplant, bei denen junge Leute sich ungezwungen mit Politikern oder mit Experten austauschen können. «Politik darf nicht etwas Abstraktes bleiben, wir wollen Demokratie leben.» Dabei gehe es aber nicht nur um Meinungsbildung, sondern auch um staatspolitische Bildung, welche Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie sei. «Dies lässt sich in einem ungezwungenen Rahmen unter Jungen viel einfacher vermitteln. Ich wäre froh gewesen, hätte es dies zu meiner Jugendzeit schon gegeben», blickt sie zurück.

Nidwaldner Jungparteien fallen häufig in einen Dornröschenschlaf, wenn nach wenigen Jahren die Präsidenten von ihrem Amt zurücktreten. «Das ist zwar schade. Aber mit diesem Problem hat mancher Jugendverein zu kämpfen, da es viele Junge zum Arbeiten oder Studieren aus dem Kanton zieht», sagt sie dazu. Trotzdem sei sie überzeugt, dass der Verein Jugendpolitik Nidwalden» Bestand haben werde. «Denn wir sprechen nicht nur Personen einer bestimmten politischen Richtung an, sondern sind offen für alle Politikinteressierten.»

Verein setzt auch auf Unterstützung durch den Kanton

Mit dem Verein, der für seine Aktivitäten vom Dachverband Schweizer Jugendparlamente unterstützt wird, sollen gemäss Petra Balbi eben auch die Strukturen für ein späteres Jugendparlament geschaffen werden. Ob dieses dereinst wie das «grosse» Parlament regelmässig im Landratssaal tagen werde, könne sie noch nicht sagen. Auch weitere Details wie etwa das Mitspracherecht seien noch völlig offen.

Dafür setze der Verein auch auf die Unterstützung durch den Kanton. Die Regierung hat zwar im vergangenen Jahr ein Kinder- und Jugendkonzept, das auch ein Jugendparlament vorgesehen hätte, abgelehnt. Doch davon lasse sie sich nicht entmutigen, meint Petra Balbi. «Damals wusste der Kanton auch noch nichts von unseren konkreten Plänen. Wir sind mit dem Kanton im Gespräch.»

Am öffentlichen Gründungsanlass am 12. September, ab 17 Uhr, im Stanser Chäslager können die Besucher mit Experten aus Jugend und Politik diskutieren.
Ehrengast ist Regierungsrätin Michèle Blöchliger. Weitere Informationen: www.jpnw.ch.

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