Franziska Herger
Der Trupp fröhlicher Enten stach den Zuschauern am Sarner Kinderumzug sofort ins Auge. Ganz Entenhausen kam da mitten im Hauptort daher, von Donald, Dagobert und Daisy Duck über Daniel Düsentrieb bis zu den Panzerknackern. «Jeder konnte selber bestimmen, wer er sein wollte», sagte Janik Flück aus Kerns. Das Sujet habe man getreu dem dortigen Fasnachtsmotto «Disney Chärns» gewählt.
Das erklärt auch, warum der Bezug der Enten zum Sarner Motto «Anno dazumal» dem aufmerksamen Zuschauer nicht auf den ersten Blick klar war. Doch der bestehe absolut, beteuerte Janik Flück. «Die Donald-Duck-Hefte haben wir ja früher immer gelesen, daher passt das tiptop.»
Die Jüngste ist 1 Jahr alt, der Älteste 45 Jahre
Die rund dreissig Kernser sind in ihrem Wohnort jedes Jahr beim Umzug dabei. Am Sarner Kinderumzug liefen sie dieses Jahr dagegen zum ersten Mal mit. «Bisher gingen wir jeweils an den grossen Umzug am Dienstag. Aber das ist recht weit zum Laufen für die Kinder», so Flück. Die jüngste Entenhausenerin ist etwa einjährig, der Älteste 45 Jahre alt. «Wie man sieht, haben wir Kinder im gleichen Alter – da bildet sich leicht eine Interessengemeinschaft», lachte Janik Flück.
Ursprünglich sei man zusammen an die Fasnacht, weil einige in der gleichen Strasse wohnten. «Aber darauf achten wir inzwischen nicht mehr», so Flück. Die Kinder hätten beim Basteln wacker mitgeholfen. «Wir sind seit November am Vorbereiten.»
Das überrascht nicht: Die Gruppe führte gleich einen ganzen Wagenpark mit, vom Panzerknacker-Mobil über Dagobert Ducks Geldspeicher – «der ist nicht mit Goldmünzen, dafür mit Getränken für alle gefüllt» – zu Donald Ducks rotem Auto mit der bekannten Nummer 313. Und Daniel Düsentrieb zog einen fahrenden Computer hinter sich her. Sämtliche Gefährte haben einen Leiterwagen als Untersatz und sind selbst gebastelt. «Auch die Kostüme sind selbst genäht, nur die orangen Strumpfhosen haben wir bestellt», sagte Janik Flück nicht ohne Stolz.
Ranglisten-Platzierung ist «völlig egal»
Das Ganze nach Sarnen zu befördern war gar nicht so leicht. Einige seien mit den Wagen auf der Strasse in den Hauptort gelaufen, die kleinen Enten hätten das Postauto genommen.
Hofften die Kernser/Entenhausener nach all dem Aufwand auch, vorne auf der Rangliste mit dabei zu sein? Janik Flück winkte ab. «Das ist uns völlig egal.» Geklappt hat’s trotzdem: Die Enten landeten auf dem guten fünften Platz.