notifications
Zug

Sie alle zieht es ins Zuger Stadtparlament

Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug besteht aus 40 Mitgliedern. Nur gerade sechs bisherige Parlamentarier treten bei den Erneuerungswahlen im Herbst nicht mehr an, und einige Ehemalige versuchen ein Comeback. Ein Überblick.
Regierungsgebäude am Postplatz in Zug, wo auch der Grosse Gemeinderat (GGR) seine Sitzungen abhält. (Bild: Stefan Kaiser)

Charly Keiser

119 Kandidatinnen und Kandidaten steigen im Herbst für eine der sechs Fraktionen im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug (GGR) in den Wahlkampf. Zu vergeben sind dabei 40 Sitze.

Nicht mehr ins Parlament will Astrid Estermann, die für die Alternative-CSP lediglich noch für einen Sitz im Stadtrat kandidiert. Da dort schon ihre Parteikollegin Vroni Straub sitzt, wird wohl im Herbst die Politkarriere von Estermann enden – oder zumindest pausieren. Alle anderen Alternativen treten wieder an. So auch Susanne Giger, die nicht mehr für den Kantonsrat kandidiert. Sie sei dort nachgerückt und die Ganztagessitzungen des Kantonsrats seien ihr, wegen ihres Buchladens, zu viel, erklärt sie. «Es ist sehr schwierig für mich, einen Ersatz für den Laden zu finden.» Die Kantonsratssitzungen seien «sehr interessant und lehrreich gewesen», schaut Giger zurück: «Aber beide Mandate sind mir zu viel, und die Stadt liegt mir näher.» Mit Patrick Steinle tritt ein ehemaliges Ratsmitglied erneut zur Wahl an.

Gleich zwei Rücktritte gibt es bei der CVP. Alt GGR-Präsidentin Isabelle Reinhart und Noch-Präsident Hugo Halter treten nämlich nicht mehr zur Wiederwahl an. Da beide auch nicht für den Kantonsrat kandidieren, gehen damit wohl ebenfalls zwei langjährige Politkarrieren zu Ende. Mit Theo Iten stellt sich dafür ein bekanntes Gesicht zur Verfügung, sass dieser doch schon einmal für die CVP im Stadtparlament.

Auch die FDP muss Personal ersetzen. Denn Peter Rütimann tritt im Herbst nicht mehr an. Neun der zehn Bisherigen steigen aber im Herbst wieder ins Rennen um einen Parlamentssitz. Sollte Eliane Birchmeier allerdings als Stadträtin gewählt werden, würde wohl auch die FDP-Fraktion mehrere neue Köpfe erhalten. Mit Etienne Schumpf versucht ein ehemaliges Mitglied des GGR ein Comeback. Und ein weiterer Wechsel hat bei der FDP bereits stattgefunden: Stefan Moos ist «aufgrund hoher zeitlicher Belastung im Beruf bis Ende Jahr» als Fraktionschef zurückgetreten. Vize-Fraktionschef Rainer Leemann hat die Funktion bis Ende Jahr ad interim übernommen.

Politischer Umzug von Baar nach Zug

Die beiden GLP-Vertreter Stefan Huber und David Meyer treten beide wieder zur Wahl an. Mit Kantonsrätin Nicole Zweifel, die im Kantonsparlament noch für die Gemeinde Baar einsitzt, erwächst den beiden Konkurrenz oder aber Unterstützung. Zweifel kandidiert bekanntermassen – mit geringen Chancen – auch für den Stadtrat. Und mit Michèle Kottelat versucht für die GLP ebenfalls ein ehemaliges GGR-Mitglied ein Comeback.

Die SP muss Barbara Stäheli ersetzen, die im Oktober nicht mehr zur Wiederwahl antritt. Und auch bei den Genossen wäre ein Nachrücken möglich, wenn Rupan Sivaganesan den Sprung in die städtische Exekutive schaffen würde. Doch dieses Szenario ist eher unwahrscheinlich. Mit Olivia Bühler und Ursula Strub-Larsson kandidieren gleich zwei SP-Frauen für einen Wiedereinstieg in den GGR.

Mit dem gesamten bisherigen Personal steigt die SVP in den Wahlkampf. Die Volkspartei will mindestens ihren siebten Sitz «wieder erobern», den sie mit Willi Vollenweider verloren hat. Er trat nach den Vorkommnissen an der Landammannfeier 2014 aus Protest aus der Fraktion aus, politisiert momentan sowohl im GGR wie im Kantonsrat als Parteiloser und tritt im Herbst nicht mehr an.

Kommentare (0)