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Nidwalden

Sicherheit: Querung der Kantonsstrasse am Dorfausgang Oberdorf gibt zu reden

Die «IG Sichere Querungsstelle Hostettli/Wisstürli» will die Landrätinnen und Landräte überzeugen, dass die Verkehrssicherheit entscheidend verbessert wird.

Wenn der Landrat am kommenden Mittwoch über das Projekt des Fuss- und Velowegs Oberdorf-Büren entscheidet, wird ein Thema zu reden geben: Die Querungsstelle Hostettli/Wisstürli beim Ortsausgang Oberdorf (Wil), die als kritisch gilt.

Sie setzen sich für eine sichere Querungsstelle ein: (von links) Karl Scheuber, Paul Niederberger und Daniel Daucourt.
Bild: Bild: Sepp Odermatt (Oberdorf, 5. August 2021)

Mit einer Petition mit 1154 Unterschriften hatte der VCS Sektion Ob- und Nidwalden bereits 2021 die «Realisierung einer sicheren Fussgängerquerung» der Kantonsstrasse gefordert, das heisst eine leichte Verschwenkung der Fahrbahn und eine Fussgängerinsel, sowie in einer zweiten Phase eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h und das Anbringen eines Fussgängerstreifens.

Auf dieser Strecke würden wegen der Querungen immer wieder «haarsträubende Situationen» beobachtet und es gebe «seit Jahrzehnten» Unfälle. Der VCS hat neben der Petition gemeinsam mit Pro Velo Unterwalden auch eine analoge Einwendung beim Kanton zum Projekt eingereicht.

Regierung will auf Einwendung teilweise eingehen

Die Regierung räumt in ihrem Bericht und Antrag zu Handen des Landrats ein, dass diese Stelle seit Jahren ein kritischer Querungspunkt sei, welcher im Zuge des neuen Fuss- und Veloweges optimiert werden solle. Sie will auf die Einwendung des VCS teilweise eintreten, «damit Bedürfnisse der Zufussgehenden (Verkehrssicherheit, Wunschlinie) primär erfüllt werden». Die Regierung hat deshalb die Idee einer «merkbaren Verschwenkung der Fahrbahn» ins Projekt aufgenommen.

Im Bericht der Regierung heisst es weiter, die bauliche Ausgestaltung solle so erfolgen, dass eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h erfolgen könne. «Die Festlegung einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit kann indessen nicht im Rahmen des generellen Projekts erfolgen.» Eine entsprechende Signalisierung bedinge an dieser Stelle bauliche Massnahmen, mit denen die angestrebte Höchstgeschwindigkeit absehbar erreicht werde.

«Aufgrund dieser Massnahmen kann ein Verkehrsgutachten die Zweckmässigkeit einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit nachweisen. Die anschliessende Festlegung erfolgt durch die Justiz- und Sicherheitsdirektion.» Im Rahmen dieses Prozesses solle dann auch über die Markierung eines Fussgängerstreifens entschieden werden.

Kommission hält nichts von Temporeduktion

Damit ist aber die vorberatende Kommission für Bau, Planung, Landwirtschaft und Umwelt (BUL) nicht einverstanden. Die Frequenzen seien gering, die Übersicht zum Queren gut und markierte Querungen – insbesondere für Schulkinder – seien in geringer Distanz vorhanden. Hinsichtlich einer möglichen Temporeduktion vertrat die Mehrheit der BUL die Ansicht, dass auf der Erschliessungsstrasse für das ganze Engelbergertal der Verkehr schnell und flüssig fliessen soll. Die BUL beantragt dem Landrat deshalb, auf die Verschwenkung zu verzichten und die Einwendung vom VCS abzulehnen.

Petitionäre reagieren mit Aktion vor der Landratssitzung

Weil die Landratsunterlagen öffentlich sind, blieb dieser Antrag dem VCS natürlich nicht verborgen. Am Mittwoch verschickte die Sektion Ob- und Nidwalden gemeinsam mit Pro Velo Unterwalden im Namen der «IG Sichere Querungsstelle Hostettli/Wisstürli» eine Medienmitteilung, um sich nochmals für ihre Argumente starkzumachen. Das einzig vorstellbare Argument gegen die Verschwenkung der Strasse sind laut der Mitteilung «3,5 Sekunden Fahrzeitersparnis (230 m von Ausgang Oberdorf bis Hostettli/Wisstürli mit 80 km/h anstelle 60 km/h).

Dies würde allerdings auf Kosten der Verkehrssicherheit erfolgen und gegen die Bestimmungen des kantonalen Richtplans verstossen». Diese behördenverbindliche Planungsgrundlage sehe nämlich vor, dass die Attraktivität der Linienführungen von Wanderwegen nicht vermindert werden dürfe und dass bei Fusswegen die Sicherheit von Fussgängerquerungen zu überprüfen und bei Bedarf zu verbessern sei, schreibt der VCS.

Im Begleitschreiben zur Medienmitteilung künden die «IG Sichere Querungsstelle Hostettli/Wisstürli», der VCS Sektion Ob- und Nidwalden sowie Pro Velo Unterwalden an, dass sich die Petitionäre am kommenden Mittwoch vor der Landratssitzung um 8 Uhr vor dem Rathaus treffen und sie die Landrätinnen und Landräte mit einer «Aktion» begrüssen wollen.

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