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«Weisch nu?»

Seit zehn Jahren heizen Holzschnitzel vom Kniri-Ofen Stanser Stuben

Immer mehr Wohnungen und öffentliche Gebäude in Stans sind am Wärmeverbund angeschlossen. Halb Stans hat sich schon von fossilen Heizungen verabschiedet.
Betriebsleiter Thaddäus Kupferschmid (hinten) und der Stanser Gemeindepräsident Lukas Arnold in der Zentrale des Heizverbundes untere Kniri AG.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Stans, 16. September 2021)

Die Ölheizung des Stanser Frauenklosters St.Klara stand am Ende ihrer Lebensdauer. Was machen? Die Klosterfrauen fragten die Stanser Energiekommission um Rat. Und hätten sich wohl nie träumen lassen, was sie damals, vor über zehn Jahren, damit auslösen würden. Denn im Kniri-Schulhaus nebenan stellte sich dasselbe Problem. Die Idee eines neuen Stanser Heizverbundes war geboren – und stiess weitherum auf Begeisterung. Abnehmer der ersten Stunde im Oktober 2011 waren neben dem benachbarten Kloster und Schulhaus auch das Alters- und Pflegeheim Nägeligasse sowie gut 30 weitere private und öffentliche Liegenschaften vom Karli-Kreisel bis zur Post und von der Nägeligasse bis zum alten Zeughaus an der Mürg. Sie beziehen seither die Wärme fürs Heisswasser und das Heizen im Winter. Die Energie wird mit rund 80 Grad heissem Wasser durch das Fernleitungsnetz transportiert. Die zwei riesigen Heizkessel werden mit Holzschnitzeln gefüttert, geliefert von der Genossenkorporation Stans, um die 35'000 Liter Wasser zu erhitzen, die sich in einem Speicher nebenan befinden.

«Die Bezüger sind happy»

Lukas Arnold, der Stanser Gemeindepräsident und Verwaltungsratspräsident des Heizverbunds untere Kniri AG, zieht eine erfreuliche Zwischenbilanz.

«Der Heizverbund hat sich sehr bewährt und erfreut sich steigender Beliebtheit, die Bezüger sind happy.»

Der Verbund sei auf über 100 Liegenschaften und 5,1 Kilometer Länge angewachsen. «Im vergangenen Jahr lieferte die Heizzentrale fast 40 Prozent mehr Leistung als im ersten Betriebsjahr», freut sich Lukas Arnold. «Für einen Heizverbund sind möglichst viele grosse Abnehmer entlang des Leitungsnetzes das Dankbarste.»

Die Ökobilanz dürfe sich entsprechend sehen lassen. Im vergangenen Jahr haben sich so gemäss Lukas Arnold über 1500 Tonnen CO 2 einsparen lassen. In der zehnjährigen Betriebsdauer habe man über 5000 Tonnen Heizöl einsparen können.

Über 160 Liegenschaften sind aktuell an einem der Stanser Wärmeverbünde angeschlossen, die mit den Jahren entstanden sind. Ebenso viele heizen mit Wärmepumpe oder mit einem anderen erneuerbaren Energieträger. «Damit wird die Hälfte der Stanser Liegenschaften fossilfrei geheizt. Das ist ein extrem guter Wert», freut sich Lukas Arnold.

Stanser Gemeinderat hat ehrgeizige Ziele

Auf den Lorbeeren ausruhen will sich der Stanser Gemeinderat aber nicht. «Wir wollen das Ziel der nationalen Energiewende früher erreichen und deutlich vor 2050 von den fossilen Energieträgern fürs Heizen wegkommen», hält Lukas Arnold fest. Das sei bei dem eingeschlagenen Tempo realistisch. «Zudem wird viel gebaut. Und das neue Nidwaldner Energiegesetz, das im November in Kraft tritt, verbietet faktisch die Installation neuer Ölheizungen. Dank des Grundwasserstroms ist Stans auch geeignet für Wärmepumpen.» Der Gemeinderat sehe sich dabei in der Pflicht, den Ausbau der Heizverbünde voranzutreiben.

Auch das machte im Oktober 2011 Schlagzeilen

Engelbergeraa hält Feuerwehr in Atem
Starke Regenfälle und Schneeschmelze lassen im Oktober 2011 die Wassermassen im Überlastungskanal zwischen Buochs und Ennetbürgen über die Ufer treten. Auch der Bahnbetrieb wird in Mitleidenschaft gezogen. Das Trassee wird zwischen Dallenwil und Grafenort an mehreren Stellen überflutet. Im ganzen Gemeindegebiet von Engelberg führen die verschiedenen Bäche Hochwasser.
Hergiswil erhält Autobahnausfahrt zurück
Die Steinschlagschäden am Lopper sind behoben. Das Bundesamt für Strassen gibt die Autobahnausfahrt Hergiswil wieder frei. Damit ist Hergiswil auf der Autobahn von Süden her wieder erreichbar. Und dank der Auffahrt Reigeldossen gelangt man auf Höhe der Ausfahrt Hergiswil auf die Autobahn nach Luzern.
Standseilbahn geht in langen «Winterschlaf»
Sie brachte seit 1888 Gäste von Kehrsiten auf den Bürgenberg. Am 23. Oktober 2011 fährt die Bürgenstock-Bahn zum vorläufig letzten Mal. Die älteste elektrische Standseilbahn der Schweiz wird umfassend saniert.

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