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Emmenbrücke

Seit vierzig Jahren spendet ein italienischer Verein Blut – nun will er wie früher mit Pasta wieder mehr Freiwillige zum Blutspenden animieren

Die Gruppo Donatori di Sangue Emmenbrücke organisiert zweimal im Jahr einen Blutspendetag. Doch seit geraumer Zeit harzt es: Es spenden immer weniger Freiwillige Blut.

7223 Personen, die in den vergangenen 40 Jahren 3250 Kilogramm Blut gespendet haben. So lautet die Bilanz des italienischen Blutspendevereins Gruppo Donatori di Sangue Emmenbrücke. Der 81-jährige Präsident Sauro Rossi aus Rothenburg ist stolz darauf: «Unzählige Leute haben dank dieser Spenden neues Blut erhalten und konnten weiterleben. Dieser Gedanke freut mich immer sehr.»

Die Gruppo Donatori di Sangue Emmenbrücke hilft seit 40 Jahren mit, die regelmässig knappen Blutreserven in der Zentralschweiz zu füllen.
Bild: Symbolbild: Eveline Beerkircher

Der Blutspendeverein wird in diesen Tagen 40-jährig. Hervorgegangen ist er aus der Viscosuisse in Emmenbrücke, wo damals viele Italiener arbeiteten. «Einmal pro Jahr spendeten wir jeweils Blut. Doch irgendwann beschloss die Geschäftsleitung, das nicht mehr weiterzuführen», erklärt Sauro Rossi. Gleichzeitig gab es in Luzern einen italienischen Verein, der seine Tätigkeit ebenfalls einstellte.

«Wir sagten uns: Es ist doch schade, wenn diese gute Sache nicht weitergeführt wird.» Deshalb gründeten mehrere italienische Arbeiter der Viscosuisse 1982 den besagten Blutspendeverein. Seither organisieren sie in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst Luzern zwei Spendetage pro Jahr. Wobei Rossi betont, dass bei weitem nicht nur Italiener Blut spenden würden. «Bei uns machten von Anfang an auch Spanier und Schweizer im Vorstand mit, später beispielsweise auch Tschechen. Es sind alle willkommen, um zu spenden.»

Blutreserven werden regelmässig knapp

Sauro Rossi.
Bild: Bild: PD

In den 80er- und 90er-Jahren habe man am meisten Leute erreicht. Knapp 180 Personen hätten damals jeweils Blut gespendet. Doch dann sei es langsam bergab gegangen. Der gesellschaftliche Wandel traf und trifft auch den Blutspendeverein aus Emmenbrücke. «Immer weniger Leute sind heute bereit, Blut zu spenden», sagt Rossi. Das zeigt sich in der ganzen Zentralschweiz, wo die Reserven regelmässig knapp werden, wie das Schweizerische Rote Kreuz im Sommer berichtete . Zudem wolle man sich in der Freizeit nicht weiter belasten, erklärt Rossi. Er ist seit 20 Jahren Präsident des Vereins und sucht schon lange einen Nachfolger. «Doch es will einfach niemand die Verantwortung übernehmen.»

Die Pandemie habe den Verein weiter zurückgeworfen. An guten Spendetagen verzeichnet die Organisation bis zu 110 Spenden, «an unserer letzten Veranstaltung im Frühling waren es 43». Doch immerhin sei das schon wieder besser gewesen als noch vor einem Jahr. Es gebe also Grund zur Hoffnung.

Nun steht der nächste Spendetag bevor, wobei der Verein wieder auf eine alte Tradition zurückgreift: Wie vor der Pandemie erhalten die Teilnehmer nach dem Blutspenden eine Portion Pasta bolognese mit einem Getränk. «Die kochen wir nach einem alten italienischen Rezept selber», verspricht der Vereinspräsident.

Blutspendeaktion im Centro Papa Giovanni an der Seetalstrasse 16 in Emmenbrücke mit kostenloser Pasta: Freitag, 21. Oktober, 16.45 bis 19.30 Uhr.

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