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Räbefasnacht Baar

Sein Vorgänger hatte den Sturz vom Thron schon geübt: Jetzt regiert Christophe I. Egli

Drei Jahre musste der designierte Räbevater Christophe I. Egli auf seine Inthronisation warten. Jetzt ist er endlich in Amt und Würden.

Mit viel Pomp und Heirassa wird Christophe I. Egli inthronisiert – im voll besetzten Gemeindesaal.
Bild: Bild: Mathias Blattmann (Baar, 28. Januar 2023)

Im November 2021 wurde er als designierter Nachfolger von Peter II. Langenegger bestimmt. Am Samstagabend durfte Christophe I. Egli nun endlich die Insignien des Baarer Räbenvaters feierlich in Empfang nehmen. Bis zu seiner Inthronisation musste er sich allerdings nochmals gedulden: Die Feierlichkeiten wurden erst mit einem imposanten Fackellauf von der Rathusschür zum prächtig dekorierten Gemeindesaal eingeläutet, wo die Profis-Ohrisch den noch amtierenden Räbevater Peter Langenegger II. zu dessen Abdankung musikalisch willkommen hiessen.

Der Zeremonienmeister Tobias Hotz witzelte: «Peter II. ist auf seine Abdankung vorbereitet. Beim Skifahren hat er den Sturz vom Räbethron bereits geübt.» Der seiner Insignien beraubte Räbevater verriet: «Ich durfte in meiner Amtszeit viele schöne Erlebnisse geniessen – ein Höhepunkt folgte dem anderen. Ich wäre noch gerne ein wenig länger im Amt geblieben.»

Der neue Räbevater und sein Lakai Leo Bär (links im Bild) sind glücklich.
Bild: Bild: Mathias Blattmann (Baar, 28. Januar 2023)

Ein Insider verriet der «Zuger Zeitung»: «Peter II., genannt Böckel, genoss sein Motto ‹eis hämmer immer no gnoh› in vollen Zügen. Wenn der Song ‹Petra Sturzenegger› von der Stubete Gäng erklang, war ‹Böckel› in seinem Element. Statt Petra Sturzenegger sang er stimmgewaltig Peter Langenegger.» Der Zeremonienmeister zeigte keine Gnade. «Peter II. musste in den Stand der Räbevatergilde wechseln.»

«Mer gönd no lang ned hei»

Die Fasnächtler aus nah und fern erhoben sich von ihren Sitzen, als Christophe I. Egli von den Ehrendamen und dem Hofstaat in den Gemeindesaal geführt wurde und auf dem Räbethron Platz nahm. Zeremonienmeister Tobias Hotz bezeichnete den 1967 in Genf geborenen und seit vielen Jahren in Allenwinden wohnhaften Christophe I. als «feinfühliger, liebenswerter Mensch und guter Koch», der alles unternommen habe, um das Herz von Gaby – seiner Frau – für sich gewinnen zu können.

Nachdem der Zeremonienmeister den designierten Räbevater ein «wildlebendes Feierbiest» genannt hatte, durfte Christophe I. endlich die Insignien entgegennehmen: das Szepter, laut Tobias Hotz «wertvoller als jeder Meisterpokal und Zeichen der Macht». Den Dreispitz als Zeichen der Würde. Die Baarer Räbe als Zeichen der Verbundenheit zur Baarer Scholle. Die Räbevaterplakette als Zeichen der Zugehörigkeit der Räbevaterdynastie.

Nach dem Ehrentrunk ergriff Christophe I. Egli das Wort. «Ich bin beeindruckt und tief erfreut, dass ich es nach drei Jahren doch noch geschafft habe, nun zur edlen Gilde der Räbeväter zu gehören.» Es war nicht zu bezweifeln, dass Christophe I. und Räbemutter Gaby ihren Fasnachtsleitspruch «mer gönd no lang ned hei» mit dem Baarer Räbevolk in die Tat umsetzen. Im Anschluss an die feierliche Inthronisation fanden unzählige Huldigungen statt, ehe bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde.

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