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Uri

Schwingerbeiz serviert jetzt frische Tapas

Die «Linde »in Flüelen hat Tradition. Hier wurde 1920 der lokale Schwingklub gegründet und die Vereinsmitglieder sind dem Lokal bis heute treu. Doch jetzt gibt es eine Veränderung. Das neue Wirtepaar stammt aus Gran Canaria.
Javier (43) und Idaira (40) Blanco kümmern sich künftig in der Linde um die Gäste. Beide stammen ursprünglich aus Gran Canaria. (Bild: Anian Heierli (Flüelen, 22. März 2021))
Javier Blanco kümmert sich in der Küche um das Wohl der Gäste. (Bild: Anian Heierli)
Idaira Blanco betont: «Auch der Stammgast, der ein Bier trinken will, ist bei uns herzlich willkommen.» (Bild: Anian Heierli (Flüelen, 22. März 2021))

Anian Heierli

Anian Heierli

Anian Heierli

Wenn ein Flüeler Schwinger einen Kranz gewinnt, wird später in der «Linde» ausgiebig gefeiert. Das war schon immer so, und das soll so bleiben. Trotzdem weht künftig ein frischer Wind im Flüeler Traditionslokal. Seit März hat das Restaurant ein neues Wirtepaar. Idaira (40) und Javier Blanco (43) übernehmen ab sofort als Pächter die Zügel. Die beiden Spanier stammen aus Gran Canaria und arbeiteten schon immer in der Gastronomie.

Deutsch ist für beide kein Problem

«Wir kennen nichts anderes», sagen sie unisono. Obwohl das Ehepaar erst seit 2012 in der Schweiz lebt, ist Deutsch für beide kein Problem. Vor allem Javier spricht nahezu lupenreines Hochdeutsch. Seine Erklärung: «Mein Vater ist Spanier und ich bin in Gran Canaria aufgewachsen. Meine Mutter stammt aber ursprünglich aus Deutschland.» Und als Kind sei er im Sommer jeweils bei seinen Grosseltern in Deutschland gewesen.

Doch weshalb verlassen zwei Spanier die sogenannte Insel des ewigen Frühlings und kommen in den deutlich kühleren Kanton Uri? «Gran Canaria wurde uns zu klein», sagt Idaira Blanco. «Wir wollten die Welt sehen.» Ihr Ehemann ergänzt: «In der Schweiz sind wir geblieben, weil uns die Berge so gut gefallen.» Vor allem er liebt den Alpinsport und ist ein begeisterter Läufer. Doch nicht nur das Land, sondern auch die Einheimischen haben es ihnen angetan. «Wir haben die Urner in unser Herz geschlossen. Ja, Flüelen wurde zu einem Stück Heimat.»

«Bed and Breakfast» läuft seit einem Jahr erfolgreich

Seit Mai 2020 führen die zwei Gastronomen das zur «Linde» gehörige Guesthouse Vögeliwohl mit vier Zimmern und zwölf Betten. Trotz Corona konnten sie hier Übernachtungen mit Frühstück anbieten. Das lief trotz Pandemie ganz gut. «Bislang haben wir keine Härtefallgelder beantragt», sagt Javier Blanco. Das sei auch nicht ihr Ziel. Damit es finanziell aufgeht, arbeitet er jetzt im Winter noch auf der Klewenalp. Doch sie wollen nicht zurück, sondern nach vorne schauen und hoffen, dass sie das Gasthaus Linde rasch öffnen dürfen.

Fürs Kochen ist künftig er zuständig, während sie sie sich um die Gäste kümmern will. Auf der Speisekarte stehen spanische Gerichte wie der Tapas Teller. Küchenchef Blanco kocht aber auch Zürcher Geschnetzeltes oder Cordon bleu. «Die Karte ist bewusst klein gehalten», sagt er. «Nur so kann ich alles, was wir anbieten, frisch zubereiten.» Das und regionale Produkte gehören zum Konzept. Das Gemüse, der Käse und das Fleisch würden, wenn immer möglich, aus der Innerschweiz stammen. Seine Küche sei halt «oldschool». Was er damit meint? «Ich koche für Saucen beispielsweise selber die Knochen aus.»

Schon jetzt gibts Take-away

Am Gästesegment der «Linde» möchten sie nichts verändern. «Wir sind für alle da», sagt Idaira Blanco. «Auch der Stammgast, der nichts isst und nur ein Bier trinkt, ist bei uns herzlich willkommen.» Sie hoffen auf Vereinsessen und auch Gäste, die vielleicht einen Apéro an der kleinen Bar im Vögeliwohl trinken und dann etwas Essen. Take-away bieten sie bereits seit zwei Wochen an. Und welches Gericht wurde am häufigsten bestellt? «Der Tapas Teller.»

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