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Uri

Schwinger Matthias Herger gewinnt begehrtes Exemplar

Matthias Herger holt sich den Kranz am Berner Kantonalen Schwingfest. Gegen Christian Stucki musste er seine einzige Niederlage einstecken.
Mit roher Kraft gelang es dem Urner Turnerschwinger Matthias Herger, Remo Zürcher zu besiegen. (Bild: Paul Gwerder, Münsingen, 11. August 2019)
Gegen Christian Stucki bezog Turnerschwinger Matthias Herger seine einzige Niederlage am Fest. (Bild: Paul Gwerder, Münsingen, 11. August 2019)

Paul Gwerder

Paul Gwerder

150 Schwinger, darunter 8 Gäste aus den übrigen Teilverbänden, traten am vergangenen Sonntag zum Berner Kantonalen in Münsingen an (siehe unsere Ausgabe von gestern). Im Schlussgang genügte dem 120 Kilogramm schweren und 191 Zentimeter grossen «Nichteidgenossen» Matthias Aeschbacher aus Rüegsauschachen Matthias Aeschbacher ein Gestellter gegen Schwingerkönig Matthias Glarner zum alleinigen Festsieg. Er konnte das eigenen Verbandsfest damit zum ersten Mal gewinnen.

Der Bürgler Matthias Herger reiste als einer der beiden ISV-Vertreter ins Bernbiet. Schon im ersten Gang musste der rund 100 Kilogramm schwere Turnerschwinger Christian Stucki, einem der Top-Favoriten für das Eidgenössische, zusammengreifen. Nach einem kurzen Abtasten gelang es dem Berner, Herger beim dritten Zusammengreifen mit einem Fussstich platt zu bezwingen.

«Dann habe ich Stucki später sicher nicht mehr»

«Als ich am Donnerstag hörte, dass ich im ersten Gang auf Stucki treffen würde, habe ich mir gedacht, dann habe ich diesen Gegner später sicher nicht mehr», gab sich Herger am Sonntag locker und humorvoll. «Ich habe mich im ersten Kampf relativ passiv eingestellt, aber gegen die körperliche Überlegenheit des Berners hatte ich kein Mittel, und so musste ich mich nach kurzer Kampfdauer geschlagen geben». Dafür lief es Herger in den nächsten Gängen besser. Es gelang ihm, zuerst den unbequemen Remo Zürcher mit der Maximalnote zu besiegen und danach den kräftigen Adrian Thomet nach einem harten Duell auf den Rücken zu legen. Zur Mittagspause lag der Bürgler in aussichtsreicher Position auf Rang 7 und war dort in guter Gesellschaft zusammen mit Thomas Sempach, Remo Käser, Bernhard Kämpf und Willy Graber.

Einteilung behandelt Urner Gast sehr fair

Den vierten Gegner, Stefan Studer, konnte Herger trotz unzähliger Angriffe nicht besiegen, er erhielt dafür aber die Note 9 gutgeschrieben. Im wichtigen fünften Gang gelang Herger schliesslich der wichtige Sieg gegen Thomas Fankhauser, womit er sich die Kranzschancen wahrte. Um das begehrte Berner Kranzexemplar zu holen, musste der Bürgler nun «nur» noch seinen letzten Gegner auf den Rücken legen. Die sehr faire Einteilung bescherte ihm als Widersacher den Berner Konrad Steffen. Herger nutzte seine Chance, und es gelang ihm schon nach kurzer Zeit, den Turnerschwinger aus dem Emmental mit der Note 10 zu besiegen.

Nach diesem Sieg konnte er mit seinem engsten Fan Andi Imhof, dessen Frau und den Kindern und ein paar anderen angereisten Urner Kollegen den verdienten Berner Kranz so richtig feiern. «Man geht immer mit dem Ziel an ein Fest, den Kranz zu holen. Aber als Gast an einem anderen Verbandsfest ist es immer schwierig», meinte Herger nach seinem Exploit in Münsingen. «Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich es heute geschafft habe.»

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