notifications
Kantonsschule Willisau

Schulumgebung wird neu gestaltet – die Lernenden helfen tatkräftig mit

Die Kanti Willisau gestaltet ihre Schulumgebung neu, die einen Erholungsraum für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen bieten soll. Auch für Pflanzen und Tiere soll ein Lebensraum entstehen.

Jugendliche in schlammverkrusteten Wanderschuhen stiefeln über das Gelände der Kantonsschule Willisau, graben zwischen frisch aufgeworfenen Erdhügeln Löcher, pflanzen Setzlinge und bauen eine Trockensteinmauer. Im Rahmen eines Projekttages helfen rund 170 Schülerinnen und Schüler bei der Neugestaltung der Schulumgebung mit, die von Oktober bis Weihnachten durchgeführt wird.

Bisher befanden sich rund um die Schule bloss ein Betonplatz und eine Wiese, jedoch kaum Bäume und Schatten. Das soll sich nun ändern: Insgesamt werden gut 500 Pflanzen gesetzt. «Wir wollen für unsere Lernenden eine Rückzugsmöglichkeit in einer natürlichen Umgebung schaffen, wo sie sich einerseits zwischen den Unterrichtsstunden erholen und den Kopf lüften, andererseits bewegen und vergnügen können», sagt Daniel Schwegler, Mitglied der Schulleitung. Besonders zur Arbeit an den digitalen Geräten soll die Nähe zur Natur einen Ausgleich ermöglichen. Zudem werden die Bäume und Sträucher an heissen Sommertagen viel Schatten bieten.

Die beiden Schülerinnen pflanzen neben dem Schulhaus Setzlinge.
Bild: Bild: Boris Bürgisser (Willisau, 22. November 2022)

Biodiversität soll gefördert werden

Der Kanton unterstützt das Anliegen und trägt die Kosten für den Umbau von rund 200'000 Franken. «Wir konnten das Bedürfnis des Kantons, die Biodiversität zu fördern, im Projekt mit unseren Wünschen verknüpfen», so Schwegler. Rolf Heinisch vom Landschaftsarchitekturbüro Ecovia hat das Projekt geplant und setzt es nun in Zusammenarbeit mit Christoph Winistörfer von der Naturag Gartenbau AG um.

«Für die Biodiversität ist es wichtig, mit einheimischen Pflanzen zu arbeiten. Besonders Insekten im Larvenstadium sind auf diese als Futter angewiesen», erklärt Landschaftsgärtner Winistörfer. Ausserdem werden beispielsweise mit Asthaufen und einer Trockensteinmauer Lebensräume für Kleintiere wie Igel, Kröten und Eidechsen sowie diverse Insekten geschaffen. Ebenso soll ein Wildbienenstandort entstehen.

Das Projekt wird in den Unterricht eingebunden, indem die Lernenden etwa im Werkunterricht ein Insektenhotel bauen, das später in die Anlage integriert wird. Zudem können die verschiedenen Pflanzen und Tierarten im Biologieunterricht künftig vor Ort angeschaut werden. Damit der Aussenbereich für den Unterricht genutzt werden kann, wird eine Arena gebaut, die einer Schulklasse Platz bietet.

Lernende freuen sich über den Umbau

Während der Pause werden unter anderem eine Slackline, ein Chillnetz und eine grosse Hängematte für Bewegung und Entspannung sorgen. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich auf die zukünftige Schulumgebung. «Ich finde es toll, dass wir mitarbeiten können und die ganze Schule am Projekt beteiligt ist», sagt Luana (14). Ihre Mitschülerin Mirja (15) fügt hinzu: «Mir gefällt, dass wir gleichzeitig einen Lebensraum für Tiere schaffen.»

Landschaftsarchitekt Rolf Heinisch
Bild: Bild: Boris Bürgisser (Willisau, 22. November 2022)

Dass die Jugendlichen während der Projekttage an der Umsetzung der Neugestaltung beteiligt sind, ist für Landschaftsarchitekt Rolf Heinisch zentral. «Sie gehen völlig anders mit dem Endprodukt um, wenn sie wissen, welche Arbeit darin steckt.» Ausserdem seien die Lernenden motiviert bei der Sache.

Kommentare (0)