Dominik Weingartner
Der Schulstart in der Zentralschweiz fällt mitten in die nächste heisse Phase der Pandemie. Die Fallzahlen steigen seit Tagen rasant, vor allem die sukzessiv steigende Zahl der Hospitalisationen ist besorgniserregend. Zu Schulschliessungen ist es seit der ersten Welle im Frühjahr 2020 glücklicherweise nicht mehr gekommen. Immer wieder betonten die politisch Verantwortlichen zudem, dass die Schulen keine Treiber der Pandemie seien.
Daran darf durchaus gezweifelt werden. Schliesslich findet an den Schulen eine grosse soziale Durchmischung statt. Und trotz Schulferien war in den vergangenen Wochen etwa im Kanton Luzern die Gruppe der 10- bis 19-Jährigen mit die am stärksten von Neuinfektionen betroffene Altersgruppe. Das Ziel der Politik, auf Schulschliessungen zu verzichten, ist dennoch richtig. Diese sind für Eltern auf Dauer nicht zumutbar. Aber die Augen vor der Realität zu verschliessen, hilft nicht. Genauso wenig wie die Aussage des Luzerner Bildungsdirektors Marcel Schwerzmann, bei Corona handle es sich um ein nationales Gesundheitsthema, zu dem er sich nicht lokal äussere.
Eine Impfempfehlung für Lehrpersonen und Jugendliche will der Bildungsdirektor darum nicht aussprechen. Dabei ist klar, dass die Impfung den besten Schutz vor dem Virus bietet. Es wäre darum eine Überlegung wert, zumindest an Gymnasien, Sekundarschulen und Berufsschulen Impfungen für Schüler und Lehrpersonen anzubieten. Dass man so viele von der Impfung überzeugen kann, zeigt der Erfolg der ersten dezentralen Impfaktion des Kantons in Sursee und Rothenburg vom Wochenende.