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Luzern

Schulstart in Luzern: Auf die Bänke, fertig, los!

Alles geht vorbei – auch die Sommerferien. Ab diesem Montag gehen wieder alle Luzerner Kinder und Jugendlichen in die Schule. Neu gibt es Ateliers für Hochbegabte.
Jetzt gilt es wieder ernst: Die Schule beginnt. (Bild: PD)

Ismail Osman

Jetzt geht es wieder los. In mehreren Luzerner Gemeinden endeten die Sommerferien zwar bereits letzte Woche. Die allermeisten Schülerinnen und Schüler strömen aber erst diesem Montag wieder auf die Pausenplätze und in die Klassenzimmer. Das neue Schuljahr hat definitiv begonnen.

Für rund 41 000 Schülerinnen und Schüler auf Stufe Volksschule bedeutet dies, wieder in den geregelten Alltag des Schulbetriebs einzusteigen. Auch für die rund 5500 Lernenden an den acht kantonalen Gymnasien und beim privaten Gymnasium St. Klemens geht es weiter. Ganz am Anfang stehen die rund 4100 Kindergärtler (inklusive Basisstufe), die zum allerersten Mal ihren Platz in einer Klasse finden müssen. Aber auch für den noch frischen Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann beginnt mit dem Schulstart ein ganz neues Kapitel.

Mit Blick auf die Volksschule gibt es mehrere Themen, welche den Diskurs in jüngerer Vergangenheit dominierten und auch im aktuellen Jahr Diskussionen sorgen könnten. Im folgenden eine kleine Auswahl.

Betrifft der Lehrermangel Luzern?

Gleich zu Beginn der Sommerferien sorgte die Tatsache, dass diverse Kantone einen akuten Lehrermangel verspüren, für Schlagzeilen. Das Thema blieb in den vergangenen Wochen aktuell. So wurde etwa bekannt, dass diverse Kantone, darunter auch Luzern, Assistenzpersonal behelfen. Diese Personen sind teilweise nur bedingt den Anforderungen auf die Stelle entsprechend ausgebildet. Mittlerweile ist im Kantonsrat eine entsprechende Anfrage hängig. Darin will Noëlle Bucher (Grüne, Luzern) von der Luzerner Regierung unter anderem wissen, in wie viel Prozent der Fälle Stellen nicht mit adäquat ausgebildeten Personen besetzt werden können.

Im Kanton Luzern konnten auf Stufe Volksschule die Klassenlehrerstellen bis Mitte Juni besetzt werden, sagt Charles Vincent, Leiter der Dienststelle Volksschulbildung, auf Anfrage. Vincent hält aber auch fest: «In der Primarschule war die Besetzung schwieriger als in den letzten Jahren, da zusätzliche Stellen errichtet werden mussten und nochmals recht viele Lehrpersonen pensioniert wurden.» Wie in der gesamten Deutschschweiz sei das Problem weiterhin besonders im Bereich der Heilpädagogik spürbar, bestätigt Vincent. Hier stehen vielen bevorstehenden Pensionierungen zu wenige ausgebildete Fachpersonen gegenüber, die sich der herausfordernden Aufgabe annehmen wollen.

Wie steht es um den Schulraum?

In praktisch jeder Luzerner Gemeinde stand das Thema Schulraum in den vergangenen Jahren in irgendeiner Form auf der Traktandenliste einer Gemeindeversammlung. Allgemein wird erwartet, dass die Schülerzahlen in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Entsprechend musste fast überall neuer Schulraum geschaffen werden – zwischenzeitlich kamen an diversen Orten temporäre Pavillons zum Einsatz. Wo steht man heute? «In den meisten Gemeinden ist die Schulraumplanung sehr aktuell und auf den aktuellen Bedarf ausgerichtet. Dies trifft insbesondere auf die kleineren und mittleren Gemeinden praktisch vollständig zu», sagt Vincent.

Abgeschlossen ist aber nichts: Jährlich werden im Bereich der Volksschule Schulbauten im Rahmen von durchschnittlich 75 Millionen Franken neu errichtet oder erweitert oder saniert, sagt Vincent. «Aufgrund der zunehmenden Schülerzahlen wird diese Grössenordnung sicher bleiben.»

Wo steht man mit der Einführung des Lehrplans 21?

Im Rahmen einer schrittweisen Einführung des Lehrplans 21, erreicht dieser mit dem neuen Schuljahr erstmals die Oberstufe (7. Klasse). «Für die Lehrpersonen gab und gibt es die teilweise obligatorischen Weiterbildungskurse», sagt Vincent. Mehrere neue Lehrmittel werden eingeführt, darunter auch Unterrichtseinheiten auf der Plattform www.entdecke.lu.ch. Ist die Einführung des einst umstrittenen Lehrplans 21 also mittlerweile ein Selbstläufer? Vincent ist zuversichtlich: «Aus meiner Sicht sind die Lehrpersonen und Schulleitungen gut eingeführt, weshalb die Umsetzung sicher klappen wird.»

Was wird gefeiert und was ist neu?

Der Heilpädagogische Früherziehungsdienst (HFD) des Kantons Luzern feiert sein 50-Jahre-Jubiläum. Aktuell betreut der HFD an drei Standorten rund 700 in ihrer Entwicklung auffällige Kinder und unterstützt deren Eltern. Im Verlauf des Septembers finden an den Standorten in Sursee, Willisau und Luzern Spielfeste und Tage der offenen Türe statt. Am 29. Oktober ist in Luzern für geladene Gäste ein Festakt geplant.

Eine gänzliche Neuheit in Luzern sind die Ateliers für Hochbegabte, welche ab diesem Schuljahr in Luzern und Sursee angeboten werden. Diese richten sich an Dritt- bis Sechstklässler aus dem ganzen Kanton, die nachweislich im Bereich der Hochbegabung liegen (Intelligenzquotienten ab zirka 130). Pro Woche werden an den Standorten in Luzern und Sursee je zwei Halbtage angeboten, während denen die hochbegabten Kinder nicht ihre Regelklasse, sondern ein solches Lernatelier besuchen. Fast 200 Kinder sind für die Lernateliers angemeldet worden – deutlich mehr als die 50 bis 60 erwarteten Anmeldungen. Nun ist man mit rund 140 Kindern gestartet.

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