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Kommentar «Chefsache»

Schulhaus Herti in der Stadt Zug: Jetzt geht es endlich vorwärts

Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug lässt die Stimmbevölkerung zu Wort kommen. Sie entscheiden über Objektkredite von rund 90 Millionen Franken. Ganz ohne unnötiges politisches Störmanöver allerdings ging es jedoch nicht.

Immerhin: Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug hat diese Woche eine bald unendliche Geschichte beendet. Er lässt das Volk über zwei Objektkredite von fast 90 Millionen Franken abstimmen. Dies im Zusammenhang mit dem Neu- und Umbau des Schulhauses in der Herti.

Der Bau des Schulgebäudes ist nötig. Bereits heute wird ein Drittel der Schülerinnen und Schüler des bestehenden Herti-Schulhauses in Provisorien unterrichtet. Insofern war ein Störmanöver der GLP, verhüllt im Deckmantel der Sorge um die städtischen Finanzen, unverständlich. Sie hat auf die Beratung des Geschäfts hin einen umfassenden Katalog eingereicht, wie die Sanierung des Schulhauses mit weniger Mittelaufwand machbar wäre.

Gut, rund 100 Millionen Franken sind viel Geld, auch für die Stadt Zug. Das sieht die Partei richtig. Nur: Das Projekt Schulhaus Herti wandert mittlerweile gut zehn Jahre über die Pulte der diversen städtischen Bauchefs. Tatsache ist, dass in diesen Jahren die Schülerzahlen in der ganzen Stadt anstiegen, der Schulraum aber nicht in selber Geschwindigkeit mitwuchs.

Vor diesem Hintergrund fadenscheinig wirkt das Argument der GLP, es sei nicht ungewöhnlich, ein Projekt in einer frühen Phase – wir erinnern uns: Seit gut zehn Jahren liegt dieses Projekt auf dem Tisch – strategisch zu überprüfen und abzuändern. Was im Klartext wohl soviel heissen sollte wie: Die zuständigen Stadträte haben die Schulraumplanung verschlafen.

Weit zurückgeworfen jedoch würde die Schulraumplanung, wenn die Objektkredite nun nicht (voraussichtlich) im kommenden Jahr zur Abstimmung gelangten. Wäre dies geschehen, dürften die heutigen Erstklässler in der Herti das Schulhaus bei Baubeginn in weiteren zehn Jahren wohl seit längerem verlassen haben.

Ausserdem ist ein Neu- oder Ausbau eines Schulhauses nie «nur» für die Schülerinnen und Schüler. Dadurch, dass in einem Quartier-Schulhaus mehr Räume zur Verfügung stehen kann das Vereins- und Quartierleben aufblühen, weil es zusätzlichen Platz dafür gibt. Auch wenn nicht alles im Projekt perfekt ist, es ist an der Zeit, die Meinung der Zugerinnen und Zuger dazu einzuholen. An der Urne.

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