Schlecht verleimt: In der Altstadt sind mehrere Bänkli kaputtgegangen

Es geschah Ende September und erneut vor ein paar Tagen: In der Luzerner Altstadt entdeckten Passanten jeweils eine Sitzbank mit gebrochener Holzlatte. Einmal auf dem Josi-J.-Meier-Platz, danach auf dem Museumsplatz. Der Verdacht: Jemand mit einer Stichsäge mache sich einen Spass daraus, Bänkchen zu malträtieren. Hintergrund der Vermutung ist wohl auch der Umstand, dass der Falknerbrunnen am vergangenen Wochenende Opfer eines Vandalenaktes wurde.

Anders als beim Falkenplatz ist hier allerdings nicht von übermässiger Gewalteinwirkung auszugehen. Die Latten der betroffenen Bänke sind nämlich zweiteilig und werden mit Leim zusammengehalten. Besser gesagt: Sie sollten zusammengehalten werden. «Wir vermuten, dass damals kein oder viel zu wenig Leim eingesetzt wurde», sagt Fritz Bächle, stellvertretender Leiter der Stadtgärtnerei Stadtgrün. Daher seien die Latten nun bei der sogenannten Keilzinkung gebrochen.

Schmierereien sind grösseres Problem

Dieser «Produktionsfehler» sei bei den ersten Chargen von Banklatten aufgetreten, erläutert Bächle. «Mittlerweile sind wir auf Vollholzlatten umgestiegen.» Bei wie vielen Bänken dieser Defekt auftreten könne, sei «nicht abschätzbar», so Bächle. Das Problem sei aber auch nicht besonders gross. Der entstandene Schaden wird die Stadtkasse auch nicht schwer belasten: Er liegt pro Latte zwischen 100 und 150 Franken.

Es käme immer mal wieder vor, dass eine Bank beschädigt werde, schreibt Bächle – aber nie in einem extremen Ausmass. Meistens handle es sich um Schmierereien. Da in diesem Fall keine Beschädigung erfolgt sei, gehe die Stadt als Eigentümerin auch nicht rechtlich dagegen vor. Die Luzerner Polizei bestätigt ebenfalls, dass keine Anzeige wegen Sachbeschädigung eingegangen sei. Bächle hält allerdings fest: «Wenn aber mal offensichtlich mutwillig eine ganze Bank beschädigt wird oder regelmässig mit einer Säge einzelne Latten zersägt werden, gibt's auf alle Fälle eine Anzeige gegen unbekannt.»