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Luzern

SC Kriens: 1. Punkt nach 14 Niederlagen – aber jetzt ist der Abstieg definitiv

Endlich: Der SC Kriens kann also doch noch punkten – mit dem torlosen Unentschieden gegen den FC Schaffhausen beendet der SCK eine scheinbar nicht enden wollende Niederlagenserie. 14-mal hatte Trainer René van Eck seit seiner Unterschrift im Kleinfeld mit seinem Team verloren - dieses 0:0-Remis hat sich Kriens nun wirklich verdient.
Lino Langs Team (im grünen Dress) kann endlich wieder mit einem Punkt den Platz verlassen. Der SC Kriens darf gegen die Schaffhauser ein torloses Unentschieden verzeichnen. (Bild: Pius Amrein (Kriens, 19. März 2022))
Der SC Kriens steigt ab – nach dem Spiel gegen Schaffhausen wird die Befürchtung zur unwiderlegbaren Tatsache, denn Yverdon gewann gegen den FC Aarau. (Bild: Pius Amrein (Kriens, 19. März 2022))

Turi Bucher

Turi Bucher

«Wir dürfen ungeniert an die letzten Auftritte anknüpfen», stand im Matchprogramm des SCK geschrieben. Zum Glück taten es die Krienser im Heimspiel gegen Schaffhausen nicht! Denn in den vergangenen Wochen hielt die Van-Eck-Mannschaft zumeist gut und tapfer mit, musste aber immer wieder als unglücklicher Verlierer vom Platz. Diesmal nicht: Diesmal erkämpften, ergatterten sich die Krienser gegen den Aufstiegsaspiranten Schaffhausen einen Punkt.

Damit spielte Kriens auch zum dritten Mal in dieser Saison gegen Schaffhausen unentschieden. Nach 1:1 und 0:0 (noch unter Trainer Davide Morandi) nun wieder 0:0. Dies gegen ein Team aus der Nordschweiz, das womöglich den besten Angriff der Liga stellt und vor dieser Partie vier der letzten fünf Spiele gewonnen hatte.

Schon atemberaubend, mit welch namhafter Offensivpower Schaffhausen im Krienser Kleinfeld nach vorne spielte: Raul Bobadilla, Joaquin Ardaiz, Nikola Gjorgjev – sie alle wollen nächste Saison mit ihrem Team eine Liga höher, in der Super League spielen.

Doch zurück zum SC Kriens. Er musste in der Schlussviertelstunde zwar wieder extrem leiden, mit dem Unterschied aber, dass endlich einmal ein Punkt im Kleinfeld blieb. Den hat sich die Van-Eck-Mannschaft mit viel Kampfkraft, Fleiss und insgesamt einer aufwendigen Energieleistung verdient.

Bobadilla sorgt für Aufregung

Für die grösste Aufregung in der ersten Halbzeit sorgte Schaffhausens Ex-Bundesliga-Star Raùl Bobadilla. Als Bobadilla in der 19. Minute seinen Schuss aus 20 Metern Distanz über das Kleinfeld-Stadion hinaus schoss, fragte sich wohl manch einer erschaudernd, ob es denn nun draussen auf den Parkplätzen womöglich sein Auto erwischt habe.

Kriens hatte später sogar die klarste und konkreteste Torchance der ersten 45 Minuten: Als Izer Aliu in der 28. Minute allein vor Francesco Ruberto auftauchte, musste Schaffhausens Torhüter sein ganzes Können aufbieten. Schon eine Minute zuvor hatte Ruberto einen Schuss von Anthony Goelzer auf die Seite hechtend aus der Ecke gefischt.

Ardaiz schiesst Penalty an den Pfosten

Auch nach dem Seitenwechsel demonstrierte diese Krienser Mannschaft, dass sie immer noch eine Mannschaft, eine verschworen-solidarische Truppe ist. Dass sie Charakter hat. Dass sie sich bis Mai anständig aus der Challenge League verabschieden will.

Aber Kriens kam, je länger das Spiel dauerte, immer mehr in Bedrängnis, wurde von der Gäste-Elf immer mehr zurückgedrängt. David Mistrafovic, als defensive Absicherung vor der Abwehr und zugleich Schaltstelle für das Offensivspiel superfleissig, kam immer mehr ans Limit, und auch seine Teamkollegen verloren nun die Zweikämpfe. Ballbesitz zum Durchschnaufen und Erholen gab es nun für Kriens immer weniger.

Als in der 73. Minute ein verunglückter Kopfball von Schaffhausens Danilo Del Toro im Krienser Strafraum an den Arm von Ivan Harambasic sprang, diktierte der Schiedsrichter hart einen Penalty. Wieder schien Kriens den Match aus den Händen zu geben, wieder schien sich der SCK nicht für seinen riesigen Aufwand belohnen zu können. Doch der uruguayische Stürmer Ardaiz knallte den Handselfmeter an den Pfosten – zum Glück für Kriens. Kriens musste weiter leiden, auch in der Nachspielzeit zischte nochmals ein Kopfball am Krienser Torpfosten vorbei.

Der Abstieg ist mathematisch besiegelt

Dann endlich der Schlusspfiff: Und endlich wieder einmal ein Krienser Punktgewinn. Die Freude über diesen Erfolg überwog – auch wenn der SCK seit diesem Samstagabend definitiv und mathematisch unwiderlegbar in die Promotion League abgestiegen ist. Denn Aufsteiger Yverdon gewann völlig unerwartet auswärts beim FC Aarau 2:0.

Kriens-Präsident Werner Baumgartner sagte nach dem 0:0-Endstand: «Ich gönne unserem Team den Punktgewinn sehr. Es hat sich in diesem Spiel und auch in den vergangenen Wochen nie aufgegeben. Ich habe in der Umkleidekabine gespürt: Dieses Unentschieden tut der Moral sehr gut.»

Klar, der Krienser Abstieg wäre – ob in dieser Spielrunde oder in den kommenden Wochen – sowieso nicht mehr abzuwenden gewesen. Deshalb genoss man im Kleinfeld dieses kleine, feine 0:0-Pünktchen.

Nach der Länderspielpause muss Kriens am Samstag, 2. April, auswärts in Thun antreten. Bis dann ist auch Trainer René van Eck wieder zurück. Er reist nämlich nächste Woche nach Holland, via Amsterdam nach Rotterdam, um mit seiner Mutter Geburtstag zu feiern: Antonia wird 96.

Kriens – Schaffhausen 0:0

Kleinfeld. – 750 Zuschauer. – SR Schärli.

Kriens: Neuenschwander; Urtic (61. Bürgisser), Harambasic, Isufi, Goelzer; Mistrafovic; Lang (46. Mulaj), Yesilçayir (74. Selasi), Balaruban; Aliu; Marleku (84. Avdijaj).

Schaffhausen: Ruberto; Krasniqi, Serge Müller, Hamdiu (69. Axel Müller), Padula; Rodriguez (69. Del Toro), Bislimi, González (86. Stevic), Gjorgjev (78. Kalem); Ardaiz (86. Alounga), Bobadilla.

Bemerkungen: Kriens ohne Sessolo (gesperrt), Costa, Brügger und Alessandrini (alle verletzt). Schaffhausen ohne Lika (gesperrt), Maouche und Paulinho (beide verletzt). 65. Pfostenschuss Gjorgjev. 73. Ardaiz schiesst Handspenalty an den Pfosten. Verwarnungen: 58. Hamdiu, 66. Yesilçayir, 88. Mistrafovic (Fouls), 92. Del Toro (Unsportlichkeit).

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