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Bahnlinie Luzern–Zürich

SBB sanieren Reussbrücke – diese wird dafür an mehreren Wochenenden gesperrt

Für die Arbeiten muss die Konstruktion schrittweise mit einem Kran an Land gehoben werden. Die SBB rechnen mit Kosten von 15 Millionen Franken.

Die Reussbrücke vom rechten Ufer aus gesehen.
Bild: Bild: Eveline Beerkircher (Luzern, 8. August 2022)

Der Zahn der Zeit nagt an der Reussbrücke, die Luzern mit Ebikon, Zug und Zürich verbindet. Darum wollen die SBB die Eisenbahnquerung zwischen 2024 und 2027 für rund 15 Millionen Franken sanieren. Die Pläne liegen öffentlich auf .

Bei der 1920/21 erstellten, 144 Meter langen Brücke im Gebiet Fluhmühle-Lochhof wurde der Korrosionsschutz letztmals 1987 erneuert. «An verschiedenen Bauteilen des Tragwerkes ist Materialabtrag durch Korrosion vorhanden. Eine Totalerneuerung des Korrosionsschutzes ist für die Gewährleistung einer sicheren weiteren Nutzung unerlässlich», schreiben die SBB in den Planauflagen. Weiter seien «kleinere lokale Instandsetzungen» beim Mauerwerk der Widerlager und Pfeiler nötig.

An sechs Wochenenden ist der Zugverkehr unterbrochen

Die Züge sollen die Brücke während der Arbeiten weiterhin befahren – abgesehen von sechs Wochenenden im Verlauf der Jahre 2025/26, an denen die Brücke während je 48 Stunden gesperrt wird. Teilweise ist auch der Xylophonweg betroffen. Über Einschränkungen, Umleitungen und das Bahnersatzkonzept werden die SBB im Vorfeld genauer informieren, schreibt Mediensprecherin Sabrina Schellenberg.

Für die Sanierung ist ein aufwendiges Verfahren geplant. Die Brücke besteht aus drei Teilen, die etappenweise in Stand gestellt werden sollen. Dafür werden die rund 185 Tonnen schweren Teile jeweils mit einem Raupenkran an Land gehievt und durch eine Hilfsbrücke ersetzt. Für die Kranarbeiten muss die Brücke jeweils gesperrt werden. Die Sanierung der jeweiligen Teilstücke erfolgt an Land, die Züge fahren dann über die Hilfsbrücke. Ist ein Teilstück fertig, hievt es der Kran auf die Brücke zurück, nachdem die Hilfsbrücke wieder entfernt worden ist. Dann folgt das nächste Teilstück.

Ufer wird für Arbeiten verbreitert

Wieso dieses Verfahren? «Die Instandsetzung des Korrosionsschutzes muss aus Umweltschutzgründen in einer luftdichten Einhausung erfolgen», so Schellenberg. Dafür sei der Platz auf der Brücke zu eng. Ausserdem betragen die Zeitfenster in der Nacht ohne Bahnverkehr nur vier bis fünf Stunden. Schellenberg:

«Das sind zu kurze Intervalle, um auf der Brücke zu arbeiten. Eine Sperrung der Strecke Luzern–Zug–Zürich für mehrere Monate kommt ebenfalls nicht in Frage.»

Die Reussbrücke im Gebiet Fluhmühle-Lochhof. 
Bild: Bild: Eveline Beerkircher (Luzern, 8. August 2022)

Für den Kran und die Zwischenlagerung der Hilfsbrücke ist auf der rechten Reussseite eine Aufschüttung vorgesehen. Nach den Arbeiten soll diese zurückgebaut und die Stelle renaturiert werden. Die Sanierung der Brücken-Teilstücke erfolgt auf dem Areal Lochhof, das dem Bundesamt für Strassen (Astra) gehört.

SBB prüfen zusätzliche Warnschilder

Auf der Reussbrücke kam es im Sommer zu einem schweren Unfall , weil ein Mann, der in die Reuss springen wollte, illegal auf die Brücke geklettert war. Sind neue Sicherheitsmassnahmen geplant? «Die SBB prüfen im Rahmen der Brückensanierung, ob zusätzliche Warnschilder angebracht werden können, um noch deutlicher auf die Gefahren aufmerksam zu machen und ein missbräuchliches Betreten der Brücke zu verhindern», schreibt Schellenberg. Sie weist darauf hin, dass bereits heute Warnschilder bestünden und die Zugänge zur Reussbrücke schwer zugänglich und durch Zäune abgesperrt seien.

Wie sieht die Zukunft der Reussbrücke angesichts des Durchgangsbahnhofs aus? «Die Bedeutung der Brücke wird abnehmen, sie wird jedoch weiterhin für den Regionalverkehr und den Güterverkehr benötigt», schreibt Schellenberg. Vorher wird bis 2035 aber eine Zunahme von 200 auf zirka 240 Fahrten pro Tag erwartet.

Weitere Infos: www.sbb.ch/reussbrueckeluzern

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