Bei näherer Betrachtung präsentiert sich das Ergebnis der Jahresrechnung 2021 der Gemeinde Sarnen sowohl im Hinblick auf den Gesamtaufwand als auch auf den Gesamtertrag erfreulich. «Das sehr gute Gesamtergebnis ist vor allem auf höhere Erträge bei den Steuern und dem Transferertrag zurückzuführen.» Wiederum konnten aufgrund der Pandemie verschiedene Anlässe, Weiterbildungen, Projekte und Arbeiten nicht durchgeführt werden. Es sei davon auszugehen, dass ein Teil dieser Kosten zu einem späteren Zeitpunkt anfallen wird. «Dank dem guten Ergebnis kann auf eine Auflösung der finanzpolitischen Reserve in der Höhe von 1,8 Millionen Franken verzichtet werden, welche zur Finanzierung des Steuerrabattes im Budget 2021 budgetiert werden musste», so Finanzchef Beat Odermatt.
Mit dem Budget 2022 hat die Sarner Stimmbevölkerung einer Steuersenkung um 0,30 Einheiten ab dem Steuerjahr 2022 zugestimmt. Mit dem Ertragsüberschuss aus der Rechnung 2021 kann nun das Eigenkapital gestärkt werden, um in schwierigen Zeiten den Finanzhaushalt weiterhin stabil zu halten und Schwankungen ausgleichen zu können. Über weitere steuerliche Entlastungen in Form eines Steuerrabatts wird anlässlich des Budgetprozesses 2023 entschieden, wie der entsprechenden Medienmitteilung zu entnehmen ist.
In der Rechnung 2021 wird der Ertragsüberschuss mit 4,272 Millionen Franken ausgewiesen. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Aufwand von rund 66,988 Millionen Franken und einem Ertrag von rund 69,332 Millionen Franken ab. Das Gesamtergebnis beläuft sich auf 2,344 Millionen Franken. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 3,7 Millionen Franken.
Prognostizierter Rückgang des Steuerertrags ist nicht eingetreten
Der Steuerertrag fällt um 10,75 Millionen Franken höher aus als budgetiert wurde. «Dabei ist zu beachten, dass im Budget 2021 infolge der Covid-Situation mehrheitlich ein Rückgang der ordentlichen Steuern prognostiziert worden ist. Im Vergleich zur Rechnung 2020 beläuft sich der Steuermehrertrag auf 3,19 Millionen Franken», sagt Beat Odermatt. Die grössten Abweichungen sowohl zum Budget 2021 als auch zur Vorjahresrechnung fallen bei den natürlichen Personen an. Sie betragen ein Plus von 8,3 Millionen Franken beim Budget und ein Plus von 2,88 Millionen Franken bei der Vorjahresrechnung. Die Mehrerträge resultieren aus Nachfakturierungen und aus einem generellen Anstieg des Steuersubstrats.
Bei den juristischen Personen kann ein Mehrertrag von 1,45 Millionen Franken gegenüber dem Budget 2021, jedoch ein Minderertrag von 390'000 Franken gegenüber der Rechnung 2020 verbucht werden. Der Mehrertrag zum Budget resultiert daraus, dass die Kapitalsteuer zu tief budgetiert wurde.
Camping Seefeld mit Rekordjahr
Der Camping Seefeld blickt auf ein Rekordjahr zurück. Im Verlauf der Saison 2021 wurde eine überdurchschnittliche Auslastung erreicht. «Dies aufgrund gestiegener Nachfrage nach Inlandferien, verstärkt durch das Reiseverhalten während der Pandemiezeit sowie den anhaltenden Campingboom», heisst es in der Mitteilung. Aus dem erfolgreichen Geschäftsjahr resultiert ein Ertragsüberschuss von 760'000 Franken, welcher in die Spezialfinanzierung eingelegt wird. Mit dieser Einlage stehen 1,8 Millionen Franken für zukünftige Investitionen und Erneuerungen zur Verfügung.
«Die meisten relevanten Kennzahlen können als gut bis sehr gut bezeichnet werden», hält der Einwohnergemeinderat fest. So präsentiert sich der Selbstfinanzierungsgrad mit 231,77 Prozent positiv und übertrifft damit die gesetzlichen Vorgaben von 100 Prozent. Der Investitionsanteil wird gemäss den vorgegebenen Parametern als schwache Investitionstätigkeit taxiert und der Selbstfinanzierungsanteil fällt mit 14,32 Prozent ebenfalls in die Beurteilung «mittel» (10 bis 20 Prozent). Mit der Rechnung 2021 konnte das Vermögen pro Einwohner erhöht werden und es beträgt nun 2812 Franken.
Hinweis: ordentliche Einwohnergemeindeversammlung am 17. Mai um 19.30 Uhr in der Aula Cher in Sarnen.