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Obwalden

Sachseln freut sich über seine erstaunlich gute Finanzlage

Sachslerinnen und Sachsler nickten an der Gemeindeversammlung Kredite von 705'000 Franken und gute Budgetzahlen für 2022 ab.
Gemeinderat Renato Gerig ehrte die Jodler-Geschwister Andrea Rohrer und Petra Vogler-Rohrer für ihren kulturellen Beitrag zum Gemeindeleben. (Bild: Romano Cuonz (Sachseln,
24. November 2021))

Romano Cuonz

«Das Budget 2022, das wir euch heute vorlegen, schliesst um 569'256 Franken besser ab als noch jenes vom Vorjahr», kommunizierte Finanzchef Werner Nolte im Mattlisaal vor rund 90 Sachslerinnen und Sachslern. Nicht ohne Genugtuung. Denn: Das budgetierte Defizit von 307'837 Franken ist für Sachseln, das in den letzten Jahren Millionensummen für die Schulhausbauten Türli und Arni und für diverse Wildbachverbauungen aufgewendet hat, erstaunlich klein. Erfreulich seien, so der Finanzchef, auch die Prognosen. «Wir gehen davon aus, dass sich die finanziellen Verhältnisse im nächsten Jahr nicht allzu negativ verändern werden und wir nach wie vor mit Steuererträgen von 16,03 Millionen Franken rechnen dürfen», meinte Nolte.

Sollte es, etwa wegen Corona, doch eine Einbusse geben, habe Sachseln genügend Rücklagen aus den letzten Jahren, mit denen diese abgefedert werden könnten. Die Pro-Kopf-Verschuldung – noch beträgt sie 2265 Franken – soll nach 2022 kontinuierlich sinken und 2027 wieder bei rund 1500 Franken stehen. Noch immer bezahlen Sachslerinnen und Sachsler für die Schulhausbauten eine Zwecksteuer von 0,25 Einheiten. Daran und am Steuerfuss will der Gemeinderat vorläufig nicht rütteln. Das Budget 2022 rechnet mit Nettoinvestitionen von 3,795 Millionen Franken. Für die Schulhausbauten Arni (Kindergarten) und Türli (Primarschule) bleibt allerdings lediglich noch ein Restposten von 170'000 Franken. Nach wie vor eine kostspielige Sache sind für das zwischen steilen Bergen und dem Sarnersee liegende Dorf Hochwasserschutz und Wildbachsanierungen. Allein dafür sieht das Budget 366'000 Franken vor. Es kommen Kanalisationsbauten und ein Kleintanklöschfahrzeug für Flüeli Ranft mit Kosten von 855'000 Franken dazu. Fragen zum Budget gab es nicht.

Es gibt bald neue Räume für die Musikschule

Auch die beiden Kreditbegehren waren unumstritten. Zum einen ging es um zusätzliche 270'000 Franken für den Umbau der Schulküche Mattli in Räume der Musikschule. Schon im letzten Jahr hatte man dafür 280'000 Franken beantragt. Gemeinderat Florian Spichtig begründete: «Diverse Projektänderungen und Projektoptimierungen im Rahmen der Detailplanung durch ein neues Planungsbüro zeigten, dass der gesprochene Baukredit um 270'000 Franken überschritten wird.» Die ehemalige Schulküche im Schulhaus Mattli umfasst drei verschiedene Räumlichkeiten, aus denen man nun vier Musikzimmer, ein Büro für den Musikschulleiter sowie einen Lagerraum für Akten und Instrumente machen wolle, erläuterte Spichtig. Das optimierte Konzept überzeugte, sodass der Kredit ohne Fragen genehmigt wurde.

Auch der Kredit von 435'000 Franken für die Sanierung und den Ausbau der Flüelistrasse im Abschnitt Salzbrunnen bis Sattelhöhe gab wenig zu reden. Tiefbau-Chef Walter Küchler erläuterte, dass die Gesamtkosten von 4 Millionen Franken weitgehend vom Kanton berappt würden. «Der Gemeinde Sachseln verbleiben die Kosten für den Bau des Gehwegs, des dazu notwendigen Landerwerbs, des Ausbaus der Bushaltestellen sowie ein Anteil an die Strassenentwässerung und die Planungskosten», sagte Küchler. Nachdem nun die Einwohnergemeindeversammlung dem Kredit zugestimmt hat, müssen Kantonsrat und Regierungsrat das Projekt genehmigen. Der Baubeginn ist im April 2022 geplant. Während dreier Jahre ist dann auf der Flüelistrasse mit Wartezeiten vor Rotlichtern zu rechnen.

Renato Gerig ehrt besonders erfolgreiche Sachslerinnen und Sachsler

Im Anschluss an die Versammlung ehrte Gemeinderat Renato Gerig erfolgreiche Sachslerinnen und Sachsler. Allen voran den zweifachen Sturmgewehr- Schützen-Schweizer-Meister Hansbeat Vogler. Dann auch Kevin von Wyl, einen erfolgreichen Nachwuchsschwinger, Matteo Amstutz, U21-Ski-alpin-Super-G-Medaillengewinner, und Karin Hechenberger, ein Mitglied der erfolgreichen Padel-Tennis- Nationalmannschaft. Für seine volkskulturelle Ausstrahlung weit über alle Grenzen hinaus während nunmehr 30 Jahren wurde das Jodelduett Petra Vogler-Rohrer und Andrea Rohrer aus Flüeli-Ranft geehrt. Hervorgehoben wurde der grosse Einsatz bei der Jugendförderung und das kompositorische Schaffen der beiden Schwestern.

Sachseln befolgte bei seiner Gemeindeversammlung die Coronaregeln konsequent. Zwischen allen Sitzplätzen gab es Abstände und die Besucher wurden registriert.

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