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Kanton Luzern

Ruswil, Menznau und jetzt Grosswangen: Wildhüter appelliert nach mutmasslichem Wolfsriss an die Landwirte

Im Gebiet Wüschiswil fielen mindestens zwei Schafe vermutlich dem Wolf zum Opfer. Der kantonale Wildhüter fordert die Bauern auf, endlich geeignete Herdenschutzmassnahmen zu ergreifen. 

Vor knapp zwei Wochen kam es im Gebiet Moos in Ruswil zu einem Wolfsriss. 
Bild: Bild: Nadia Schaerli

Schon wieder muss ein Luzerner Landwirt tote Tiere beklagen: Der kantonale Wildhüter Daniel Schmid bestätigt auf Anfrage der «Luzerner Zeitung», dass es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Gebiet Wüschiswil in Grosswangen zu einem mutmasslichen Wolfriss gekommen ist.

Ein Schaf sei dabei getötet worden, ein weiteres Schaf musste vor Ort durch den anwesenden Tierarzt eingeschläfert werden. Ein drei Tage altes Lamm wird derweil vermisst – ob es ebenfalls dem Wolf zum Opfer fiel, könne man nicht abschliessend sagen.

Der kantonale Wildhüter geht aufgrund des Rissbildes davon aus, dass der Wolf erneut zugeschlagen hat. Wie bereits nach den beiden Vorfällen in Ruswil und Menznau wurden zudem erneut genetische Proben eingeschickt. Diese sollen in zwei bis drei Wochen einerseits Aufschluss darüber geben, ob es tatsächlich der Wolf war, und andererseits, ob es sich um dasselbe Tier handelt, das in der Region bereits zweimal zugeschlagen hat.

Herde war ungeschützt

Zum Zeitpunkt des Vorfalls waren die zirka 15 bis 20 Schafe in Grosswangen zusammen mit Kühen und Pferden auf der Weide. Geschützt gewesen seien die Tiere lediglich durch einen einfachen Zaun. Dieser hindere die Rinder daran, auszubrechen – er schützte die Schafe aber nicht vor einem Angriff durch den Wolf, so Schmid.

Im Gebiet der mutmasslichen Wolfsrisse ist die Bedrohung durch das Raubtier neu. Der Wildhüter sagt: «Bisher war man nicht mit dem Wolf konfrontiert. Die Bauern sind sich nicht wirklich bewusst, dass ein Wolf zuschlagen könnte.» Dies sei ein Fehler. Der Wolf sei mobil und könne mittlerweile jederzeit überall auftauchen.

«Es ist wichtig, dass die Landwirte anfangen, wirksame Herdenschutzmassnahmen zu ergreifen.»

Der kantonale Wildhüter appelliert an die Bauern, wirksame Zäune zu montieren, die den Wolf daran hindern, zu den Herden vorzudringen. Laut ihm hinken die Schutzmassnahmen der Bedrohung durch den Wolf hinterher.

Er macht erneut darauf aufmerksam, dass es vier bis fünf Litzen (elektrifizierte Drähte) oder ein elektrifiziertes Weidenetz braucht, um die Tiere wirksam zu schützen. Für Betroffene, die weitere Informationen brauchen, verweist Schmid auf die Website von Herdenschutz Schweiz . Auch die Herdenschutzberatung des Kantons durch das BBZN in Schüpfheim solle man diesbezüglich konsultieren.

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