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Zug

Rütiweid: Es braucht Kompromisse

Rahel Hug zum Rechtsstreit um das Chamer Gewerbegebäude.

Eine fast schon unendliche Geschichte nimmt ihren Lauf. Im Chamer Gebiet Rütiweid ist seit bald 20 Jahren ein neues Gewerbegebäude in Planung – erstellt wurde es bis heute nicht. Und es steht in den Sternen, ob es überhaupt einmal realisiert wird. Denn Anwohner und Bauherrschaft streiten sich vor Gericht. Die Knackpunkte sind zahlreich: Zu- und Wegfahrten, befürchteter Lärm durch Lastwagen und Gewerbe, Mindestabstände zur Hochspannungsleitung. Das Werkstatt- und Bürogebäude ist Bestandteil eines Arealbebauungsplans. Die zum Projekt gehörenden Mehrfamilienhäuser stehen seit über zehn Jahren. Fast genauso lang läuft nun der Rechtsstreit um die Gewerbebaute.

Auf der einen Seite stehen lokale Firmen, die vor Ort produzieren und arbeiten möchten. Auf der anderen Anwohner, die um ihre Ruhe fürchten. Gewisse Konflikte sind also vorprogrammiert.

Dennoch müsste es doch gelingen, ein für beide Seiten akzeptables Projekt auszuarbeiten. Andere Beispiele im Kanton Zug beweisen, dass ein Neben- oder sogar Miteinander von Wohnen und Gewerbe möglich ist. Das Ausbauprojekt der Fensterfabrik Hagendorn etwa, wo eine breite Mitwirkung für die Bevölkerung bereits früh aufgegleist wurde. Gewerbetreibende brauchen Möglichkeiten, sich vor Ort weiterzuentwickeln. Das Grundstück im Gebiet Rütiweid etwas abseits vom Zentrum eignet sich gut dafür. Doch die Rücksichtnahme auf die Anwohner ist zentral. Es braucht nun Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten.

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