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Luzern

Rudolf-Steiner-Schule erarbeitet sich einen neuen Kulturraum

Mit einem Crowdfunding hat sich die Steiner-Schule Luzern den Ausbau des neuen Kulturraums finanziert. Nun kann auch eine neue Lüftung eingebaut werden.
Der Schulleiter Thomas Bosshard und einige Schüler verschiedener Klassen, die beim Crowdfunding-Video mitgemacht haben (Bild: PD)

Natalie Ehrenzweig

Langsam ist es eng geworden in der Rudolf-Steiner-Schule in Ebikon. «Die Schule hatte 2018 rund 40 Schüler, jetzt knapp hundert», erklärt Schulleiter Thomas Bosshard. Dazu geführt hätten unter anderem die Ausstrahlung der Schule, Mund-zu-Mund-Werbung, junge Lehrpersonen voller Motivation und eine zeitgemässe Waldorfpädagogik. Zudem habe die Schule eine neue Struktur, in der Eltern und Lehrpersonen gleichberechtigt die Schulgemeinschaft bilden. Ausserdem seien auch einige Privatschulen in den letzten zweieinhalb Jahren geschlossen worden, weil Subventionen gestrichen wurden.

Deshalb braucht die Schule mehr Platz. «Bis jetzt hatte die Schule einen Kulturraum, der etwa 80 Quadratmeter gross war. Als daneben ein Raum von 170 Quadratmetern frei wurde, hat die Schule zugegriffen», erzählt Ulrike von Blarer, deren Kinder auf die Rudolf-Steiner-Schule in Baar gingen und deren Enkel jetzt hier in Luzern die Steiner-Schule besuchen. Im Kulturraum wird Theater gespielt, da finden Konzerte statt und die vierteljährlichen Quartalsfeiern.

Eine Bühne für die Kinder ist essenziell

«Zur Waldorfspädagogik gehört, dass die Kinder alle drei Monate auf der Bühne zeigen, was sie gelernt haben. Grosseltern und Eltern kommen, um zuzuschauen. Deshalb ist der Raum sehr wichtig», erklärt Ulrike von Blarer. Den Raum konnte sich die Schule sichern, doch nun muss dieser ausgestattet und zum Teil umgebaut werden. Statt zu versuchen, sich diese Kosten von einer Stiftung finanzieren zu lassen, hatte die initiative Grossmutter die Idee, es über ein Crowdfunding zu versuchen.

«Ich dachte, wenn wir ein Crowdfunding machen, können wir die Sache publik machen und Eltern, Bekannte und Firmen ansprechen. Sie machen alle gern etwas für diese Kinder. 54'000 Franken in 40 Tagen wären das Sammelminimum gewesen, das wir gebraucht hätten. Mit 74'000 Franken können wir uns aber auch noch eine neue Lüftung einbauen lassen. Ich dachte mir: Wenn es nicht ganz klappt, schiesse ich das Fehlende dazu», meint sie lachend.

Eltern stellen Architekt und Bühnentechniker

Doch das war offenbar nicht nötig. Das Umfeld der Schule sei ganz begeistert gewesen und nur ein Drittel der Spendenden hätten ihr «Merci» gewollt. «Die Kerzen sind zum Beispiel bereits selbst gezogen und an die Personen verschickt», erklärt die Steiner-Schule-Enthusiastin zufrieden.

An Silvester lief die Sammelfrist ab. Bis dann hatte die Schule ihr Finanzierungsziel von 74'000 Franken erreicht. 127 Unterstützer haben den Betrag gestemmt. «Nun sind wir daran, mit allen Beteiligten die Bedürfnisse abzuklären. Auch das gehört in die Schulphilosophie: Dass alle miteinbezogen werden», sagt sie. Bereits wurde in den Reihen der Eltern ein Architekt und ein Bühnentechniker gefunden. Die ersten Skizzenpläne wurden gezeichnet. Nun geht es um die Aufgabenverteilung.

«Wir hoffen, dass wir den neuen Kulturraum zum Sommerspiel des Schultheaters in der letzten Schulwoche im Juli eröffnen können», sagt Ulrike von Blarer. Da spielt natürlich nicht nur der Fortschritt des Projekts eine Rolle, sondern auch die Situation in Bezug auf die Schutzmassnahmen. «Es wäre schön, wenn es im Sommer möglich wäre, wieder Theater zu spielen und die Quartalsfeiern wieder mit Publikum durchzuführen», so die umtriebige Grossmutter.

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