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Obwalden

Roland Infanger wird als Obwaldner Kantonsgerichtspräsident abgewählt

Neue Kantonsgerichtspräsidentin ist Andrea Imfeld-Gasser, sie schaffte die Wahl neben den Bisherigen Monika Omlin und Lorenz Burch.
Roland Infanger stiess am Wahlsonntag im Sarner Rathaus auf reges Medieninteresse. (Bilder: Edi Ettlin (Sarnen, 9. Februar 2020))
Roland Infanger (rechts) gratuliert Monika Omlin. 
Kantonsgerichtsvizepräsident Hans Peter Huez, SVP-Kantonalpräsidentin Monika Rüegger, Kantonsgerichtspräsident Lorenz Burch und SVP-Fraktionspräsident Ivo Herzog im Gespräch (von links). 
Die strahlende neue Kantonsgerichtspräsidentin Andrea Imfeld-Gasser (Mitte) mit Monika Rüegger und Ivo Herzog. 

Franziska Herger

Franziska Herger

Franziska Herger

Franziska Herger

Die Obwaldner Kantonsgerichtspräsidenten heissen Monika Omlin (bisher, 8364 Stimmen), Lorenz Burch (bisher, 8079 Stimmen) und Andrea Imfeld-Gasser (neu, 5868 Stimmen). Das Nachsehen hat der Bisherige Roland Infanger, welcher der von den Parteien aufgestellten Gegenkandidatin mit einer Differenz von 104 Stimmen knapp unterlag.

Infanger zeigte sich nach der Niederlage am Sonntag im Sarner Rathaus gefasst: «Natürlich ist man enttäuscht, wenn man abgewählt wird. Aber es war ein Kampf von David gegen Goliath. Ich habe damit gerechnet, dass es nicht reichen könnte.» Sowohl Infanger als auch Adrian Hossli, Sprecher des Unterstützungs-Komitees, sprachen von einem Achtungserfolg. Er sei überzeugt, dass ihm eine frühere Bekanntgabe der Fallzahlen der einzelnen Präsidien geholfen hätte, sagte Infanger. «Wir hatten diverse Rückmeldungen von Leuten, die bei der Veröffentlichung schon abgestimmt hatten», so der Abgewählte.

Änderungen am Gericht sind möglich

Es habe sich eine Riesen-Anspannung gelöst, sagte Andrea Imfeld-Gasser nach ihrem Wahlsieg. Der Druck, die von den Parteien gewünschte Veränderung herbeizuführen, sei sicher gross. «Ich hoffe, dem gerecht zu werden. Ich bringe in Sachen Ausbildung und Erfahrung die richtigen Voraussetzungen mit.» Monika Omlin freute sich darüber, das beste Resultat gemacht zu haben. «Volkswahlen sind unberechenbar, der Ausgang war schwer vorherzusehen.» Die Zeit vor der Wahl sei nicht einfach gewesen. «Wir arbeiten alle im gleichen Haus. Ich habe mich auf die Arbeit konzentriert und versucht, mich abzugrenzen.» Bei einer Stimmbeteiligung von 43,4 Prozent erreichten alle vier Kandidaten das absolute Mehr. «Ich dachte, es könnte einen zweiten Wahlgang brauchen», sagte Lorenz Burch.

Künftige Änderungen in der Fallverteilung zwischen den drei Präsidien schloss er nicht aus. «Wir werden nach den Fasnachtsferien zusammensitzen und eine Auslegeordnung machen.»
Kantonsrat Ivo Herzog (SVP, Alpnach) sprach für die Parteien: «Wir sind uns bewusst, dass der Entscheid für die Wähler äusserst schwierig war.» Es sei um die Sache gegangen und nicht um einen persönlichen Angriff. Er räumte ein, dass man im Wahlkampf in der Kommunikation an Grenzen gestossen sei. «Amtsgeheimnis, Gewaltentrennung und Rücksicht auf private Aspekte verhinderten immer wieder, dass wir die Karten komplett auf den Tisch legen konnten.» Das Öffentlichkeitsprinzip, das im Kantonsrat im Herbst eine Mehrheit fand, könnte dies künftig verbessern, hoffte Herzog.

Die bisherigen Präsidenten des Obergerichts, Andreas Jenny und Stefan Keller, sind bereits in stiller Wahl gewählt worden, wie auch alle weiteren Mitglieder des Kantons- und des Obergerichts.

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