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Obwalden

Rettungsaktion für Sachsler Grillstelle

Wegen Vandalismus und Littering droht der Grillstelle Chalchofen das Aus. Korporation und Jugendarbeit luden zur Ideenwerkstatt ein.
Die Grillstelle muss bleiben: Elia Mathis vom Kindergarten stellt Ideen vor. (Bild: Marion Wannemacher, Chalchofen, 23. Februar 2019)

Marion Wannemacher

Die Schäden sind massiv und springen ins Auge: Eine massive Bank ist schwarz verkohlt, die Verankerung für den Chessi-Halter an der Feuerstelle aus dem Boden gerissen. Das Dach über der Feuerstelle musste erneuert werden, nachdem das Feuer aufs Dach übergriffen hatte, die WC-Anlagen sind bereits mehrfach verwüstet worden. «Wenn wir den Platz nutzen möchten, wissen wir nicht, was uns erwartet», berichtet Barbara Tschopp von der Spielgruppe Sachseln. «Liegt Müll herum oder sind irgendwo Scherben?»

Für die Korporation Sachseln, der Besitzerin der Grillstelle Chalchofen, steht fest, dass es so nicht weiter gehen kann. Im vergangenen Jahr habe der Korporationsrat kurz davor gestanden, den Grillplatz aufzulösen, betont Korporationspräsident Christian Rohrer. Der Korporationsrat entschied dann, den Platz vorerst zu erhalten. Man suchte das Gespräch mit der Einwohnergemeinde. Die Jugendarbeit Sachseln und die Korporation luden die Bevölkerung, Vereine, Kindergarten, Schule und Spielgruppe per Postwurfsendung zum Workshop am Chalchofen ein. «Wir haben überlegt, dass die Bevölkerung Verantwortung übernehmen müsse», sagt Projektleiterin Corinne Peter von der Jugendarbeit.

Es ist recht frisch am vergangenen Samstagmorgen, trotzdem haben sich neben Gemeinderätin Helene Ettlin, Delegierten von Vereinen, Schule und Kindergarten an die 30 Teilnehmer zusammengefunden. Korporationspräsident Rohrer gibt zu bedenken, dass er nicht sicher sei, ob man einen solchen Grillplatz aufgrund gesetzlicher und raumplanerischer Hürden heute noch einmal so bauen könne. 3000 bis 5000 Franken kostet dieser die Korporation an Unterhalt im Jahr. Im Spenden-Kässeli lagen 2018 ganze 35 Franken.

Grillstelle wird geschätzt von Vereinen und Privaten

Alle Arbeitsgruppen sind sich einig: Geschätzt wird der Platz. Jungwacht und Blauring nutzen ihn bis zu sieben Mal im Jahr mit ihren Gruppen für verschiedenste Anlässe von Spielnachmittagen, Bräteln, Fondueessen bis zur Waldweihnacht. Leiter Janik Rohrer zählt die Vorteile auf: «Er ist vom Dorf aus schnell erreichbar, man hat den Wald. Wenn es regnet, ist man unterm Dach.» Ausserdem sei man mit den Kindern weg von der Strasse, könne gut Sachen dorthin transportiert und habe überdies noch ein WC zur Verfügung, ergänzt Ilona Omlin, Scharleiterin vom Blauring Sachseln.

Jakob Brändli hat hier im Wald schon Familienfeste gefeiert und nutzt die Grillstelle regelmässig mit der Senioren-Turngruppe. Schulklassen wandern regelmässig hierher, ebenso Vereine und private Gruppen.

Es brauche eine Überwachung, ist Brändli überzeugt, ob per Kamera oder durch freiwillige Einsätze, das weiss er nicht. Patentrezepte hat an diesem Morgen niemand. Hinweisschilder und Müllbehälter stehen auf vielen Zetteln auf der Tafel. Hinweise auf Videoüberwachung oder Installierung von Kameras schlagen andere Gruppen vor. Auch Wünsche werden genannt. Elia Mathis vom Kindergarten erklärt ganz ernsthaft eine Zeichnung. Er und seine Gspänli haben ein Baumhaus gemalt – mit Hinweistafel, dass es nicht abgebrannt werden darf.

Der nächste Schritt nach diesem Morgen ist ein Treffen mit dem Ziel, herauszufinden, welche der Wünsche umsetzbar sind, erklärt Corinne Peter. Wie formuliert es Barbara Tschopp für die Spielgruppe: «Wir wollen alle, dass der Platz erhalten bleibt.» Damit spricht sie allen aus der Seele.

Nächstes Treffen: Donnerstag, 21. März, 19.30 Uhr im Jugendbüro Sachseln. Offen für alle Interessenten.

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