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Uri

Urner Regierung will Arbeitgeber ins Boot holen – und klare Regeln für Skigebiete

Mit Impfungen sollen weitere Einschränkungen verhindert werden. Deswegen ruft der Urner Regierungsrat Arbeitgeber dazu auf, ihre Mitarbeitenden von einer Impfung zu überzeugen. Eine Zertifikatspflicht hält er für verfrüht, und er fordert Planungssicherheit für Skigebiete.
Urner Landammann Urban Camenzind. (Bild: PD)

Manuel Kaufmann

In Uri will man das Impftempo vorantreiben. Dies hat der Regierungsrat in einer Medienmitteilung vom Dienstag bekanntgegeben. Er ruft deswegen Firmen, Verbände und Gewerkschaften zur Mitarbeit auf. Sie sollen «ihre Mitglieder oder die Belegschaft ihrer Betriebe von den Vorteilen der Impfung überzeugen und alles daransetzen, dass sich möglichst viele Personen impfen lassen».

Man hoffe auf eine höhere Impfquote. Um dies zu erreichen, wolle man Methoden verwenden, die man selbst nicht umsetzen könne. Dazu macht Landammann Urban Camenzind gleich einen Vorschlag: «Wieso nicht eine gemeinsame Impfung eines Arbeitsteams am Freitagnachmittag mit anschliessendem Feierabendapéro?» Somit könne man möglicherweise diejenigen, die noch auf der Kippe sind, zu einer Impfung animieren. Je mehr Personen geimpft seien, desto grösser sei die Chance, dass die Spitäler die Fallzahlen bewältigen könnten.

Der Urner Regierungsrat ist dafür, dass Arbeitgeber eine Zertifikatskontrolle bei ihren Angestellten durchführen dürfen. Dies sei nötig, damit angemessene Schutzmassnahmen getroffen oder ein Testkonzept umgesetzt werden kann. Laut Camenzind habe der Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht, müsse seine Angestellten im Falle eines Coronaausbruchs schützen. «Der Arbeitgeber muss bei einem Ausbruch wissen, wer geimpft ist und wer nicht, damit er allenfalls seine Arbeitseinteilung anpassen kann», sagt Camenzind. Dazu fehle jedoch die gesetzliche Grundlage. Der Bundesrat solle mit einer gesetzlichen Regelung Klarheit schaffen.

Ausdehnung der Zertifikatspflicht für Restaurants verfrüht

Eine Ausdehnung der Zertifikatspflicht auf den Innenbereich von Restaurations-, Bar- und Clubbetrieben sowie weiteren Kultur- und Freizeiteinrichtungen und Veranstaltungen unterstützt der Regierungsrat hingegen noch nicht. Dies führe zu einer Teilung der Bevölkerung und zu Umsatzeinbussen für die betroffenen Betriebe, zumal die Coronatests für Ungeimpfte kostenpflichtig werden. Die Zertifikatspflicht soll erstausgeweitet werden, wenn «die Überlastung des Spitalswesens droht bzw. die im Dreiphasenmodell des Bundesrats definierten Richtwerte erreicht sind».

Planungssicherheit für Skigebiete gefordert

Vom Bundesrat fordert der Urner Regierungsrat «klare und umsetzbare Regeln» im Hinblick auf die Wintersaison. Die Skisaison beginnt in einigen Gebieten bereits im Oktober, somit müsse man frühzeitig wissen, was Sache sei. «Es ist uns wichtig, dass man so bald wie möglich mit der Diskussion rund um die Skisaison beginnt, damit die Skigebiete planen können», sagt Landammann Urban Camenzind. Der Skibetrieb müsse in der anstehenden Saison für die Betreiber der Skigebiete auch im Umfeld einer allfällig ausgedehnten Zertifikatspflicht durchführbar sein. Sollte die Zertifikatspflicht eingeführt werden, dann ausschliesslich für die Innenbereiche von Restaurants, nicht für den Terrassenbetrieb.

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