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Obwalden

Regierungsrat beantragt Kantonsbeitrag für den Hochwasserschutz in Sarnen

Ein Hochwasserschutzprojekt soll Gefährdungen am Blattibach verringern. Die Kosten dafür sind auf rund fünf Millionen Franken veranschlagt.
Der Sarner Blattibach, der am 24. Juni 2016 grosse Verwüstungen angerichtet hatte, soll naturnah saniert werden. (Archivbild: Romano Cuonz (24. Juni 2016))

Seit einem starken Gewitter im Juni 2016 sind zahlreiche Schutzbauten im Blattibach in Sarnen beschädigt. Die durch die intensiven Niederschläge verursachten hohen Abflüsse beschädigten zahlreiche Schutzbauten im Blattibach und es entstanden Übersarungen im Siedlungsgebiet Goldmatt/Ziegelhüttenmatte und der landwirtschaftlichen Fläche Müliberg. Daraufhin haben die Verantwortlichen an einem Konzept gearbeitet, das nun vorliegt.

Um den Hochwasserschutz am Blattibach langfristig sicherzustellen, wurde zusammen mit der Gemeinde Sarnen das Projekt Hochwasserschutz Blattibach erarbeitet, wie es in einer Mitteilung des Kantons Obwalden heisst. Dieses soll einerseits den Hochwasserschutz unter Einbezug der bestehenden Schutzbauten gewährleisten. «Andererseits soll sich der Blattibach zu einem naturnahen Gewässer ausbilden, wobei aber ein besonderes Augenmerk auf dem haushälterischen Umgang mit dem benötigten Landwirtschaftsland liegt», wird Baudirektor Josef Hess zitiert.

Starke Beschädigungen haben Sofortmassnahmen erfordert

Da die bestehenden Schutzbauten im Bereich Schwanderstrasse bis Giglenstrasse durch das Unwetter 2016 stark beschädigt worden sind, hätte ein weiteres Ereignis zu einer völligen Zerstörung der noch vorhandenen Verbauungen führen können. Aufgrund der akuten Gefährdungssituation wurden im Bereich Schwanderstrasse bis Giglenstrasse im Frühjahr 2017 Instandsetzungsarbeiten als vorgezogene Massnahmen durch die Einwohnergemeinde Sarnen vorfinanziert und realisiert. Mit Hilfe der drei Fixpunkte in Form von Betonkastensperren wurde die Sohle langfristig stabilisiert.

In einem nächsten Schritt stehen nun die Massnahmen im 350 Meter langen Bachabschnitt zwischen Giglenstrasse und Mündung in den Sarnersee an. In diesem Abschnitt soll die Engstelle an der Brücke Wilerstrasse entschärft werden. Weiter soll die anschliessende stark beschädigte und unterdimensionierte Betonschale durch einen naturnahen Bachlauf ersetzt werden. Im Mündungsbereich sei ein attraktiver Lebensraum für Pflanzen und Tiere vorgesehen. Hess:

«Die Fusswegverbindung entlang dem Seeufer bleibt nicht nur erhalten, sondern wird mit einem neuen, behindertengerechten Steg erschlossen, sodass die Bevölkerung weiterhin den beliebten Seeweg nutzen kann.»

Bund, Kanton und Gemeinde teilen die Kosten

Die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt Blattibach seien auf 5,03 Millionen Franken veranschlagt. Sie werden von Bund, Kanton und der Gemeinde Sarnen gemeinsam getragen. Der Bund beteiligt sich in Abhängigkeit der erbrachten Mehrleistungen und dem abgestuften Schwerfinanzierungsbeitrag zwischen 35 Prozent und 65 Prozent an den Kosten. Je nach Kostenbeteiligung des Bundes werde der Kantonsbeitrag zwischen 21,5 Prozent und 30 Prozent ausfallen, was einem Betrag zwischen rund 1 und 1,5 Millionen Franken entspricht.

Die Gemeinde Sarnen hat anlässlich der Gemeindeversammlungen vom 15. Februar 2017 und 9. November 2021 die Kredite für beide Projektteile gesprochen. Die vorgezogenen Massnahmen zwischen Schwanderstrasse und Giglenstrasse wurden bereits bewilligt und ausgeführt.

Der Regierungsrat unterbreitet das Hochwasserschutzprojekt dem Kantonsrat zur Genehmigung und zur Bewilligung des Kantonsbeitrags. Stimmt der Kantonsrat dem Projekt an der Sitzung vom 24. März 2022 zu, wird es im Frühling 2022 öffentlich aufgelegt. Bei einem reibungslosen Verlauf der weiteren Verfahrensschritte kann ab Herbst 2022 mit der Realisierung begonnen werden. Der Projektabschluss ist im Frühling 2024 vorgesehen. (cn)

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