Mit der durch das Bundesamt für Strassen (Astra) verfügten Öffnung des Gotthardpasses am Mittwoch, 17. Mai, um 11 Uhr steht nun wiederum eine Alternative für den Nord-Süd-Verkehr zur Verfügung, heisst es in einer Medienmitteilung der Baudirektion des Kantons Uri.
Gleichzeitig mit der Öffnung der Passstrasse wird bei der Ausfahrt A2 Göschenen in Fahrtrichtung Süd ein Pilotversuch einer saisonalen Ausfahrtsverlängerung gestartet. Der Grund für diese bis Mitte August vorgesehenen Massnahme ist, dass stockender Verkehr und Stau vor dem Gotthard-Nordportal schnell zu Ausweichverkehr auf die parallel verlaufende Kantonsstrasse führt.
Um den Ausweichverkehr durch die Ortschaft Wassen zu vermindern, welcher in Richtung Andermatt und Gotthardpass fährt, wird während des Pilotversuchs die Ausfahrt A2 Göschenen bis zum Anschluss Wassen verlängert. Diese kann von Verkehrsteilnehmenden genützt werden, die über die Gotthardpassstrasse fahren wollen, anstatt bei der Ausfahrt Wassen die Nationalstrasse zu verlassen.
Die Ausfahrtsspur Göschenen ist heute rund 1,7 Kilometer lang und beginnt auf der halben Strecke zwischen der Einfahrt Wassen und dem Südportal des Naxbergtunnels. Die temporär verlängerte Ausfahrtsspur Göschenen beginnt direkt nach der Einfahrt Wassen und wird somit rund drei Kilometer lang sein.
Die Ausfahrtsverlängerung wird laut Mitteilung grundsätzlich nur in den Sommermonaten – parallel zur offenen Gotthardpassstrasse – betrieben. Sollte der Pass vorübergehend oder im Ereignisfall und bei Baustellen in diesem Bereich gesperrt werden, wird die temporäre Ausfahrtsverlängerung aufgehoben.
An Feiertagen lockt wieder der Süden
Nachdem der Osterstau Richtung Süden keine neue Rekordmarke erreicht hat, dürften laut Prognose von Viasuisse auch die zweite und dritte Reisewelle Richtung Süden über Auffahrt und Pfingsten im Rahmen des letzten Jahres bleiben. An Auffahrt 2022 stauten sich die Autos vor dem Nordportal am Mittwochabend und am Donnerstagnachmittag auf bis zu 10 Kilometer. Bei der Rückreise erreichte die Staumarke vor dem Südportal den Höhepunkt von 15 Kilometern. An Pfingsten brauchte es Richtung Tessin am Samstagvormittag am meisten Geduld, die Autos stauten sich bis zu 14 Kilometer bei einer Wartezeit von rund zweieinhalb Stunden. Die grösste Rückreisewelle war am Pfingstmontagnachmittag und am Dienstagnachmittag mit je sechs Kilometern unterwegs.
Die Wiederöffnung des Gotthard-Passes ist über die Auffahrtstage geplant. Wer über einen Pass fahren möchte, erkundigt sich rechtzeitig vor der Abfahrt, ob dieser nach der Wintersperre wieder offen ist. Möchte man sich die Wartezeit im Auto ersparen, kann man auch bequem mit dem Zug in den Süden reisen. In diesem Jahr stellt die SBB über Auffahrt 30 Extrazüge und über Pfingsten 26 Extrazüge zur Verfügung. Reisende können sich unter www.sbb.ch informieren. (zim)
Während des Pilotbetriebes wird die Ausfahrtsverlängerung mittels Wechseltextanzeigen signalisiert, die dem Verkehr in Fahrtrichtung Süden erlaubt, die durchgezogene Linie des Pannenstreifens nach der Einfahrt Wassen zu überfahren. Ein Fahrstreifenwechsel in den verlängerten Ausfahrtsstreifen ist zulässig, wohingegen ein Wechsel vom Ausfahrtsstreifen auf die durchgehenden Fahrstreifen nicht gestattet ist.
Der Pilotbetrieb wird von der Kantonspolizei Uri und dem Astra eng begleitet. Die aus dem Pilotbetrieb gewonnenen Erkenntnisse werden in die Realisierung der definitiven saisonalen Ausfahrtsverlängerung Göschenen miteinbezogen. Die Überführung ins Definitivum, also die bauliche Umsetzung der Ausfahrtsverlängerung durch Anpassung der Markierung sowie durch die Montage von Signalportalen, wird voraussichtlich per Sommer 2024 erfolgen. (zim)
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