Der Kanton Luzern weist für 2020 Einnahmen von mehr als 4 Milliarden Franken aus. Das ist genauso ein Rekord wie der im letzten Jahr erzielte Überschuss von 212,5 Millionen Franken – 201,3 Millionen mehr, als budgetiert worden war. Annähernd so gut war das Ergebnis 2007, als ein Plus von 197 Millionen verzeichnet wurde.
Zurückzuführen ist der hohe Überschuss laut einer Mitteilung des Finanzdepartements vom Montagmorgen auf drei Gründe: höher als budgetiert ausgefallene Erträge der Schweizerischen Nationalbank (95,8 Millionen mehr als veranschlagt), massive Steuernachträge aus Vorjahren (plus 84 Millionen) und ein grösserer Ertrag aus dem Anteil an den direkten Bundessteuern (plus 73,3 Millionen). Damit konnte der Kanton Luzern die im letzten Jahr durch die Coronapandemie angefallenen Mehrkosten von 51 Millionen Franken gegenfinanzieren.
Corona kostet Kanton Luzern 2021 rund 100 Millionen Franken
Laut dem in der Mitteilung zitierten Finanzdirektor Reto Wyss gibt es jedoch keinen Grund zur Euphorie. Ein Grossteil der Mehreinnahmen sei einmaliger Natur, die Coronakrise hingegen werde den Haushalt des Kantons noch über Jahre stark belasten. Allein im laufenden Jahr dürften coronabedingte Mehrausgaben von etwa 100 Millionen Franken anfallen, schätzt Wyss. Für die Jahre bis 2024 rechnet der CVP-Politiker mit jährlichen Defiziten von je rund 50 Millionen Franken.
Unterschiedlich entwickelt haben sich die Steuererträge. Während bei den natürlichen Personen eine satte Steigerung um 65 Millionen auf 1,16 Milliarden Franken verbucht werden konnte, fielen die Erträge bei den Firmensteuern mit 128,8 Millionen Franken um 23,8 Millionen tiefer aus, als veranschlagt.
Das aussergewöhnlich gute Ergebnis ist aber nicht nur auf unerwartet höhere Einnahmen zurückzuführen, sondern auch auf Verbesserungen auf der Ausgabenseite. So lagen die Aufwendungen bei der allgemeinen Verwaltung um 14 Millionen unter Budget, und auch bei der Bildung wurden 8,7 Millionen weniger ausgegeben als geplant. Dies deshalb, weil Budgeterhöhungen für Stipendien nicht ausgeschöpft wurden und weil der Bund zusätzliche Beiträge für die Berufsbildung gesprochen hat. Ebenfalls um 4,4 Millionen gesunken ist der Aufwand im Asyl- und Flüchtlingsbereich, weil weniger Menschen Asyl beantragt haben.
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