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Uri

Profis üben mit Erstfelder Schülerinnen und Schülern für das Bewerbungsgespräch

Die Pro Juventute organisiert seit Jahren Bewerbungstrainings für Schulklassen und arbeitet dafür mit Freiwilligen aus der Wirtschaft zusammen. Erstmals fand ein Bewerbungstraining im Kanton Uri statt.
Klassenlehrerin Olivia Richli bei der Auswertung der Gespräche mit dem Volunteer, Odilo Gamma.  (Bild: Christian Imfeld / PD)

Weshalb bewirbst du dich auf diese Lehrstelle? Welche Stärken bringst du für die Stelle mit? Weshalb sollten wir dich einstellen? Diese und weitere Fragen, die in Bewerbungsgesprächen gestellt werden, sind nicht immer einfach zu beantworten. Insbesondere dann, wenn man 14 oder 15 Jahre alt ist und sich zum ersten Mal bewirbt.

Die Pro Juventute unterstützt Jugendliche im Prozess der Berufsfindung mit kostenlosen Bewerbungstrainings für Schulklassen. Die Gespräche werden von berufserfahrenen Fachpersonen, sogenannten «Volunteers», geführt, die sich mit Bewerbungsprozessen auskennen. Im Rahmen eines Freiwilligeneinsatzes engagieren sie sich für das Bewerbungstraining.

Übung macht den Meister

Beim Bewerbungstraining wird mit jeder Schülerin und jedem Schüler ein Vorstellungsgespräch individuell geübt. Dabei werden auch die Bewerbungsunterlagen auf Herz und Nieren geprüft und besprochen. Nach dem Gespräch reflektiert die Trainerin oder der Trainer gemeinsam mit den Jugendlichen die Ergebnisse. Dabei werden die Antworten, der Auftritt und die Interaktion im Gespräch besprochen und gemeinsam diskutiert, wie sich der oder die Bewerbende für das nächste Gespräch weiterentwickeln könnte. «Die Erkenntnisse aus den Gesprächen sind für die Jugendlichen Gold wert und bestärken sie in ihrem Bewerbungsprozess», sagt Veronika Volkart, Berufsbildnerin bei der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri.

Die Pro Juventute Regionalstelle Zentralschweiz koordiniert die Trainings in der Region. Dabei fand erstmals auch ein Training mit einer 3. Oberstufenklasse an der Schule Erstfeld statt. Die Klassenlehrerin Olivia Richli sagt: «Gemeinsam mit meiner Klasse bereiten wir uns seit gut zwei Jahren auf die Berufswahl vor. In der ersten Oberstufe setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den eigenen Interessen und Stärken auseinander, um herausfinden zu können, welche Berufe zu ihnen passen.» Für Richli ist insbesondere der Austausch mit den «Volunteers» aus der Wirtschaft ein grosser Mehrwert des Bewerbungstrainings. «Es ist spannend, aus erster Hand zu erfahren, worauf es heute bei einer Bewerbung ankommt. Für die Schülerinnen und Schüler ist es zudem eine einmalige Chance, das Gespräch mit einer externen Person zu führen und eine direkte Rückmeldung zu erhalten.»

An der Schule Erstfeld engagierten sich drei Volunteers für das Bewerbungstraining. Sie führten Gespräche mit insgesamt elf Schülerinnen und Schülern. «Am Bewerbungstraining konnte ich viele spannende Persönlichkeiten und Werdegänge kennen lernen», sagt Odilo Gamma von der Gamma Bau AG. Und: «Ich würde jedem und jeder empfehlen, sich an einem Bewerbungstraining zu beteiligen. So kann man seine Erfahrungen weitergeben, die Jugendlichen befähigen und dabei sie sowie ihre Lebenswelt besser kennen lernen.»

Veronika Volkart, Berufsbildnerin bei der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri, ergänzt: «Der Berufswahlprozess ist ein wichtiger Meilenstein für die Jugendlichen und es ist essenziell, sie dabei gut zu begleiten und zu unterstützen. Als Berufsbildnerin gebe ich gerne mein Wissen und meine Erfahrungen weiter und unterstütze, wo ich kann. Das Bewerbungstraining bestärkt die Jugendlichen und ist eine ausgezeichnete Ergänzung zu den Angeboten, die wir seitens Berufsberatung beim Kanton zur Verfügung stellen.»

Christian Imfeld, Regionalleiter Pro Juventute Zentralschweiz freut sich über die erste Durchführung des Bewerbungstrainings im Kanton Uri. «Die Durchführung in Erstfeld war dank dem grossen Engagement der Freiwilligen sowie der Klassenlehrperson ein voller Erfolg. Es würde mich als Urner freuen, wenn zukünftig noch weitere Klassenlehrpersonen das Angebot der Pro Juventute buchen würden. Davon könnten die Schülerinnen und Schüler, die Lehrpersonen und die Urner Unternehmen profitieren.»

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