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Zug

Tempo 30 in Stadt Zug: Problem löst sich selber

Ein veritabler Skandal oder vielleicht doch nicht? Die Pläne der kantonalen Baudirektion zur punktuellen Einführung von Tempo 30 in der Stadt Zug sorgen für Aufregung. Harry Ziegler, Chefredaktor «Zuger Zeitung», meint dazu: «Das Problem wird sich von selber lösen.»
Harry Ziegler

Harry Ziegler

Von einem «veritablen Skandal» spricht ein Vertreter der ACS-Ortsgruppe Zug. Worum geht es? Um Tempo 30 in der Zuger Grabenstrasse, der Neugasse, der Ägeri- und der Artherstrasse. Die kantonale Baudirektion trägt sich nach gerichtlich angeordneten Lärmmessungen in der Grabenstrasse mit Plänen, Abschnitte dieser Strassen, alles Einfallstrassen des Zuger Ortszentrums, mit Tempo 30 zu beschildern. Das komme aus heiterem Himmel, und davon sei nie die Rede gewesen, heisst es vom TCS Zug. Die Baudirektion spiele nicht mit offenen Karten.

Falsch – liegen hier der ACS und der TCS. So überraschend kommt der Plan der Baudirektion dann doch nicht. Aus der Medienkonferenz vom 19. April dieses Jahres zu den Resultaten der Lärmmessungen an der Grabenstrasse wird der Baudirektor Urs Hürlimann in unserer Zeitung so zitiert, dass geprüft werde, ob allenfalls ein Teil der Ägeristrasse dem Tempo-30-Abschnitt zugeschlagen werden soll. Zudem könnte die Neugasse hinzukommen. Es bleibt den beiden Vereinen also nur, sich über eine allfällige Tempo-30-Zone an der Artherstrasse so richtig aufzuregen.

Sind Sie in den letzten Jahren übrigens je schneller als im Schritttempo oder mit maximal 20 km/h durch die genannten Strassen gefahren? Eben. Und die elektronische Busspur beim ehemaligen Kantonsspital bewirkt auch alles andere als eine Beschleunigung des Individualverkehrs. Gut, offenbar ist Tempo 30 nicht die Lösung. Flüsterbeläge würden den Lärm dämpfen, senken aber die Geschwindigkeit nicht. Das rasante automobile Wachstum in der Stadt wird das Tempo wohl noch weiter senken und dieses Problem ganz ohne Beschilderung, ohne behördliches Zutun, somit ganz von alleine selber lösen.

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