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Pro Audito Uri leistet Freiwilligenarbeit

An der 80. GV von Pro Audito Uri ist Fabienne Jauch neu in den Vorstand gewählt worden. Präsidentin Irena Zurfluh rät Menschen, die nicht mehr gut hören, möglichst früh in die Beratung zu kommen.
Präsidentin Irena Zurfluh (links) gratuliert Pia Kempf zur bestandenen Prüfung. Daneben der abtretende Sepp Burgener. (Bild: Paul Gwerder)

Paul Gwerder

Die gefalteten Kraniche, welche an der 80. GV von Audito Uri vereilten, hatten symbolischen Charakter: «Einer japanischen Legende zufolge lebt der Kranich tausend Jahre und ist ein Symbol für Glück, Gesundheit und Frieden», erklärte Präsidentin Irena Zurfluh. «Der Tag, an dem du einen Kranich verschenkst, ist ebenso ein glücklicher Tag».

Der Verein, der sich für Menschen mit einer Hörbehinderung einsetzt, konnte auf ein vielfältiges Jahr zurückblicken. Zurfluh rief einige Momente in Erinnerung. So konnte Pia Kempf die erste Hürde bei der Ausbildung zur Audio-Agogin meistern. Die Prüfung zum Lippenlesen habe sie bravourös bestanden und sie sei ab sofort einsatzbereit. Ein Erfolg waren die «Lippenlesen-Hörtrainings-Kurse» für 42 Mitglieder. Zudem habe sich die Investition in den Hör- und Erlebnisweg gelohnt. Im vergangenen Jahr gab es 15 Führungen.

In der Öffentlichkeit noch zu wenig wahrgenommen

Der Beratungsstützpunkt von Pro Audito Uri sei immer mehr gefragt, denn mittlerweile ist das Arbeitspensum auf 334 Stunden angestiegen. «Leider warten die Menschen oft viel zu lange, bis sie zu einem Gespräch kommen», so die Präsidentin. «Denn je grösser der Verlust des Gehöres desto weniger gut ist der Erfolg.» Deshalb solle man lieber zu früh kommen, denn so werde der Erfolg umso grösser und die Lebensqualität steige. Zurfluh weiss aber auch: «Wir haben gegenüber anderen Behinderten den grossen Nachteil, dass unsere Hörbehinderung von anderen Menschen nicht gesehen werden kann und deshalb werden wir in der Öffentlichkeit noch zu wenig wahrgenommen und bekommen auch weniger finanzielle Mittel.»

Eine Erfolgsgeschichte ist der Hörgeräte-Service in Alters- und Pflegeheimen. Heute wird dieser von den Betagtenheimen Rosenberg, Spannort, Urnersee, Seerose, Gosmergarten und der Pflegewohngruppe Höfli genutzt. «Dort reinigen wir die Hörgeräte oder fahren die Hörbehinderten zu einem Akustiker», so die Vorsitzende. Zurfluh machte die Hörgerätträger auch auf den 8. November aufmerksam: Dann können Hörbehinderte neue Hilfsmittel im Kolpinghaus in Altdorf testen.

Höranlagen in öffentlichen Räumen sind seit 2004 gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt bei Neubauten, und ältere Räume müssen nachgerüstet werden. Diese Anlagen erleichtern hörbehinderten Menschen mit Innen­ohrimplantaten das bessere Verstehen. Pro Audito Uri hilft bei der Planung in Bezug auf Einbau von induktiven Höranlagen (Ringleitungen) kostenlos mit und prüft abschliessend die Funktionalität. Interessierte können unter www.pro-audito-uri.ch nachschauen, wo und in welchen Gebäuden diese Leitungen eingebaut sind. Die FM-Anlagen-Verantwortlichen Walter Zgraggen (Uri) und Josef Burgener (NW/OW) hatten 2018 mit Messungen, Abnahmen, Beratungen, Planungen und Gesuchen viel zu tun.

Fabienne Jauch-Herger neu im Vorstand

«Da die Arbeit im Vorstand, insbesondere in administrativen Bereichen immer mehr zunimmt, bin ich froh, dass sich die junge Altdorferin Fabienne Jauch-Herger bereit erklärt hat, bei uns mitzumachen», sagte Irena Zurfluh. Neben Jauch wurden Toni von Büren (Vizepräsident), Claudia Elsener (Kassier) und Heidy Locher Gisler (Kursleiterin) für zwei weitere Jahre mit grossem Applaus wiedergewählt. Neben Präsidentin Irena Zurfluh gehören dem Vorstand Vitus Malnati (Aktuar), Walter Zgraggen (Materialwart) und Felix Aschwanden (Webmaster) an. Sepp Burgener (Messtechniker) musste nach vier Jahren aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt geben. Ein Nachfolger konnte noch nicht gefunden werden.

Pro Audito Uri zählte Ende 2018 insgesamt 249 Mitglieder, fünf mehr als im Vorjahr. Die Kasse weist bei einem Aufwand von 60820 Franken ein leichtes Defizit von 1786 Franken auf. Der Vorstand leistete 1793 Stunden ehrenamtliche Arbeit, zahlreiche Mitglieder waren knapp 1000 Stunden für Pro Audito gratis unterwegs. Ein Minus ergab die Abrechnung des «Hör- und Erlebniswegs» von 455 Franken. Die Spendengelder deckten die Material- und Montageausgaben nicht. Gesundheitsdirektorin Barbara Bär dankte für den Einsatz. Die Freiwilligenarbeit sei das gute Fundament des Vereins. Und Gemeindevizepräsidentin Marlies Rieder lobte den «lebendigen Verein».

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