Cornelia Bisch
Eine massvolle Neugestaltung und Verdichtung des Zentrums Metalli wollen die Stadt Zug sowie die Eigentümerin und Bauherrin, die Zug Estates Holding AG, in den kommenden Jahren umsetzen. Dabei soll der ursprüngliche Charakters der Architektur aus den 1980-er- Jahren erhalten bleiben. Ebenfalls Teil der Zielsetzung für das 60000 Quadratmeter grosse Metalli-Areal ist die Schaffung öffentlich zugänglicher Aufenthalts- und Grünflächen, die Erhaltung der Angebotsvielfalt sowie der Bau zusätzlicher Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen. Zug Estates schätzt die Investitionen für die Umsetzung einer ersten Bauetappe auf zirka 70 bis 100 Millionen Franken.
Eine Planungsvereinbarung zwischen den beiden Parteien regelt das gemeinsame Vorgehen. Am Dienstag wurde eine Ausstellung über Geschichte und Zukunftsvisionen des Gebäudekomplexes in der Einkaufsallee Metalli eröffnet. Auf einer Tafel können Interessierte bis zum Ende der Ausstellung am 7. September ihre Wünsche für das Zentrum äussern.
Über 30-jähriger Bau muss renoviert werden
Die Metalli sei schon immer ein wichtiger Teil der Stadt Zug gewesen, sagte der Verwaltungsratspräsident von Zug Estates Beat Schwab an einer Medienorientierung. «Früher als Arbeits-, heute als Einkaufsort. Die Metalli ist zu einem vielfältigen Lebensmittelpunkt der Stadt Zug geworden.»
Der 1987 erstellte Bau sei nun etwas in die Jahre gekommen, erklärte CEO Tobias Achermann, weshalb sich einige Renovations- und Erneuerungsmassnahmen aufdrängten. «Wir wollen verantwortungsvoll mit diesem wichtigen Lebensraum umgehen», so sein Kredo.
Verdichtung in die Höhe
Geplant ist der Erhalt und Ausbau der Nutzungsvielfalt mit Wohn-, Arbeits-, Einkaufs- und Freizeitangeboten. Grüner und höher soll die Überbauung werden. Die Verdichtung in die Höhe sei infolge eines kürzlich bewilligten Hochhausreglements in diesem Gebiet möglich, führte Stadtarchitekt Christian Schnieper aus. «Das Zentrumsareal soll viel mehr mit der Stadt verwoben und eine Gesamtmobilitätsstrategie entwickelt werden. Das ist unser Hauptziel.»
Schnieper zeigte die nun folgenden Schritte auf. Im ersten Quartal des nächsten Jahres werde ein qualitätssicherndes Konkurrenzverfahren abgeschlossen. Danach erfolge die Anpassung des Bebauungsplans. Ein Projektwettbewerb werde ab Mitte des Jahres 2021 ausgeschrieben. «Der Baustart erfolgt frühestens im Jahr 2023.» Im Rahmen eines Mitwirkungsprozesses würde die Zuger Bevölkerung von Anfang an in die Planung einbezogen.
Ein Magnet für die Stadt
«Läden beleben die Stadt Zug und sind deshalb besonders wichtig, auch in Zeiten des Onlinehandels», sagte Stadträtin Eliane Birchmeier. Die Metalli stelle ein Magnet für die Innenstadt dar. Von der Entwicklung des Zentrums profitiere die ganze Stadt Zug. Die Planungsvereinbarung bilde den Startschuss zu einer städtebaulichen Aufwertung. «Wir wollen eine hohe Aufenthaltsqualität für die Öffentlichkeit schaffen sowie die Verdichtung nach innen, eine gute Durchwegung des Areals und eine bessere Anbindung an den Langsamverkehr.»
Um das Zentrum grüner zu gestalten, würden während des gesamten Planungs- und Bauprozesses Landschaftsgärtner einbezogen werden, betonte Florian Diener, stellvertretender Leiter Entwicklung und Projekte von Zug Estates. «Jeder Baustein, jede Bauetappe funktioniert in sich geschlossen», stellte er klar. Dies vor allem, um den Betrieb der Läden auch während des Umbaus sicher zu stellen und die Aufenthaltsqualität für die Nutzer nicht nachhaltig durch Dauerbaustellen einzuschränken.
Viele Anregungen
Bereits einen Tag nach Ausstellungseröffnung hatten zahlreiche Metalli-Besucher Vorschläge an die dafür vorgesehene Pinnwand gehängt. Kinder wünschten sich einen Spielplatz, Anhänger amerikanischen Fast Foods eine Filiale der Kette «Kentucky Fried Chicken». Ein Anwohner äusserte die Sorge um den Erhalt seiner Wohnung, verschiedentlich wurde Rauchfreiheit beziehungsweise die Eingrenzung von Raucherzonen gewünscht. Auch die Schaffung von Sitzgelegenheiten und Grünflächen wurde angeregt.