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Stadt Zug

Personen mit psychischen Problemen sollen nicht schräg angeschaut werden

Am 10. Oktober, dem Welttag der psychischen Gesundheit, ist die Stiftung Phönix mit einer Standaktion im Einkaufszentrum Metalli anzutreffen. Sie will mit einem Tabu brechen.

Das Glücklichsein ist nicht jedermann gegeben.
Bild: Bild: Valentin Hehli

Sätze wie «Es ist doch gar nicht so schlimm, warum tut sie denn so?» oder «Ein weiterer Tag, und er bringt es wieder nicht auf die Reihe, zur Arbeit zu erscheinen» fallen in der heutigen Zeit immer noch täglich. Das Thema «psychische Gesundheit» wird vielerorts nicht ernst genommen oder als nicht relevant angesehen.

Am 10. Oktober ist der Welttag der psychischen Gesundheit (World Mental Health Day). Jedes Jahr machen an diesem Tag Organisationen mit Informationsständen, Vorträgen und Kampagnen auf die Förderungen der mentalen Gesundheit aufmerksam. Die Allgemeinheit wird darüber informiert, und es wird Solidarität gegenüber psychisch beeinträchtigten Menschen und deren Angehörigen zum Ausdruck gebracht.

Stiftung ist über 40 Jahre aktiv

In Zug ist die Stiftung Phönix Zug von 10 bis 18 Uhr im Einkaufszentrum Metalli präsent. Mitarbeitende erteilen Auskünfte über die Tätigkeit der Stiftung, ausserdem können selbstgemachte Zöpfe degustiert und erworben werden, und es werden Guetzli mit kurzen Sprüchen abgegeben.

Die Stiftung Phönix Zug existiert seit 1978 und bietet psychisch beeinträchtigten Personen in den Bereichen Wohnen, Tagesstruktur und Psychiatrie-Spitex Unterstützung. Sie stellt unterschiedliche Betreuungs- und Pflegeangebote an diversen Standorten im Kanton Zug zur Verfügung.

Die Stiftung hat es sich zum Ziel gemacht, psychisch beeinträchtigen Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Teilhaben am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Psychische Gesundheit in der heutigen Zeit

Das Thema «psychische Gesundheit» werde heutzutage vielerorts noch immer als Tabu behandelt, findet Stefanie Britschgi. Sie ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei Phönix Zug. «Der Tag der psychischen Gesundheit ist dazu da, hinzustehen und sich dem Ganzen einfach mal zu stellen», so Britschgi.

Es werde jedoch schon viel offener als in den vergangenen Jahren darüber gesprochen und es sei allgemein ein viel grösseres Thema geworden, sagt Britschgi. Es existiere viel mehr Selbstfürsorge als in der Vergangenheit.

Wichtig sei es, offen mit mentalen Belastungen umzugehen und darüber zu sprechen. Man brauche auch keine Angst zu haben, sich Hilfe zu holen, erzählt sie weiter: «Bei einem kaputten Arm geht man auch gleich zum Arzt, also warum sollte man sich bei psychischen Belastungen nicht auch einfach professionelle Hilfe holen?»

Eine hohe Hemmschwelle

Man dürfe zugeben, dass es einem gerade nicht gut geht. «Wichtig ist, sich selbst einzugestehen, dass man Hilfe braucht», führt Stefanie Britschgi aus. Leider existiere immer noch eine hohe Hemmschwelle, sich seinen Problemen zu stellen und professionelle Hilfe zu beanspruchen. Mitmenschen und Angehörige sollen es den betroffenen Personen erleichtern, indem sie sich in dessen Lage hineinversetzen und Verständnis aufbringen.

«Jede Person empfindet die Dinge anders. Was für eine Person als gar nicht so tragisch angesehen wird, kann für eine andere Person eine komplett andere Wirkung haben.»

Gerade deshalb sei der 10. Oktober als Welttag der psychischen Gesundheit so wichtig, um auf dieses Thema hinzuweisen.

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