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Zug

Personelle Turbulenzen im Baudepartement? Der Stadtrat verneint: Die Fluktuationsrate liegt mit fünf Prozent im Durchschnitt

Laut einer Interpellation soll es zu Kündigungswellen und langen Krankheitsausfällen kommen im Baudepartement. Das stimmt nicht, erklärt der Stadtrat.

Was ist los im Baudepartement? Das wollten 10 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der Stadt Zug wissen und reichten deshalb eine Interpellation ein. Der zufolge habe es in den letzten Monaten personelle Turbulenzen gegeben im Baudepartement: In den letzten Monaten würden sich die Kündigungen im Baudepartement «häufen». Letztes «prominentes Beispiel» war die Kündigung des Stadtarchitekten. Auch von langen krankheitsbedingten Ausfällen sei die Rede.

Gegenüber unserer Zeitung verneinte Bauchefin Eliane Birchmeier die Gerüchte bereits, als die Interpellation öffentlich wurde. Nun untermauert der Stadtrat das Ganze noch mit Zahlen und Fakten auf die Interpellationsantwort.

Ungefähr fünf Prozent Fluktuation

Von den Kündigungen, die sich häufen, will der Stadtrat nichts wissen. Und auch die Zahlen, die ausgewiesen werden, sprechen gegen eine Flut an Austritten. Die personelle Fluktuation ohne Pensionierungen pro Jahr liegt im Baudepartement bei ungefähr fünf Prozent und das seit dem Jahre 2019. Im Jahr 2018 gab es gar keine Personalwechsel und im Jahr davor lag die Fluktuation bei 11 Prozent. Die Anstellungen sind damit recht konstant.

Beim Werkdienst ist die Fluktuationsrate zwischen 2015 und 2021 mit durchschnittlich zwei Prozent noch tiefer. In der übrigen städtischen Verwaltung inklusive Pädagogik ist die Rate mit durchschnittlich sechs Prozent leicht höher.

Keine Auffälligkeiten laut Vergleich

Wie viele Arbeitsverhältnisse wurden denn nun konkret durch die Mitarbeiter aufgelöst? In den Jahren 2015 bis 2021 haben 21 Mitarbeitende aus dem Baudepartement gekündigt, lediglich einer wurde entlassen. Das war im Jahr 2017. Beim Werkdienst haben in derselben Zeit 24 Leute gekündigt, sieben davon im Jahr 2021. Entlassen wurden zwei Personen.

Zum Vergleich in der übrigen Verwaltung haben in jenen sechs Jahren – Pädagoginnen und Pädagogen mitgerechnet – 439 Leute gekündigt, 8 wurden entlassen. Natürlich muss dabei bedacht werden, dass in übrigen Verwaltung mehr Menschen angestellt sind, da sie mehrere Departemente umfasst.

Aber ungewöhnlich sei die Fluktuation im Baudepartement nicht, hält der Stadtrat fest. Im jährlichen Verhältnis und insgesamt zeigen sich im Baudepartement (mit und ohne Werkhof) gegenüber dem städtischen Durchschnitt keine Auffälligkeiten, schreibt er. Weiter heisst es: «Im Gegenteil liegen die Zahlen des Baudepartements fast ausschliesslich unter dem städtischen Durchschnitt.»

Nur eine arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung im Baudepartement

Wenn Angestellte der Stadt Zug entlassen werden, dann vereinbare man jeweils eine Stillhalteklausel nach innen und aussen. Das gilt in allen Fällen und so auch in jenen zwei des Baudepartements.

Diese Vereinbarung erfolge zum Schutz der Mitarbeitenden, damit deren Integrität gewahrt sei und ihnen im Arbeitsmarkt keine Nachteile erwachsen. Die Stadt Zug als Arbeitgeberin habe sich an diese Klausel auch bei übergeordneten Fragestellungen und im Rahmen dieser Interpellationsbeantwortung zu halten und kann deshalb keine detailliertere Auskunft geben.

Nur in zwei Fällen kam es infolge der Auflösung der Arbeitsverhältnisse zu einer arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung (eine davon im Jahr 2017 im Baudepartement).

Konkurrenz mit der Privatwirtschaft

Auch bei der Neubesetzung von Stellen stehe der Stadtrat vor keiner unlösbaren Aufgabe. Die Stadt Zug geniesse bei Stellensuchenden eine gute Reputation, dennoch stehe sie in starker Konkurrenz mit der Privatwirtschaft. Auch da würden «händeringend qualifizierte, erfahrene und engagierte Fachleute» gesucht. Die jüngsten Stellenbesetzungen gestalteten sich im Baudepartement insbesondere bei den Abteilungen Hochbau, Stadtplanung und Baubewilligungen als anspruchsvoll, räumt der Stadtrat ein.

Unterdessen konnten jedoch bis auf eine Stelle für eine Projektleiterin/einen Projektleiter Hochbau alle Stellen mit qualifizierten Mitarbeitenden besetzt werden. Dies sei nicht zuletzt auch «dank der Netzwerke und Empfehlungen von Mitarbeitenden der Stadt Zug» gelungen.

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