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Luzern

Pascal Bachmann verrät als Speaker den Weg zur Gesundheit

Pascal Bachmann (44) aus Luzern will Leute motivieren, nach seiner Methode gesund zu leben. Sprechstunden gibt’s keine.
Pascal Bachmann beschäftigt sich vertieft mit dem Thema Gesundheit. (Jakob Ineichen, 22. Oktober 2019, Luzern)

Roger Rüegger

Sie wurden in Wiesbaden mit einem Award für einen Weltrekord im Speaker-Slam ausgezeichnet. Hielten Sie einen Marathonvortrag?Pascal Bachmann: Im Gegenteil. Es war ein Rednerwettstreit. 69 Männer und Frauen erzählten in je fünf Minuten eine Story mit ihrer Kernkompetenz. Das war der Rekord.Worum ging’s in Ihrer Story?Dass unsere Gesellschaft im Widerspruch lebt: Alle wollen gesund sein, aber die Leute werden zunehmend ungesünder.Warum dieses Thema?Als ehemaliger Inhaber einer Praxis in chinesischer Medizin behandelte ich mit einem Team über 20000 Leute und realisierte, dass 90 Prozent an selbst verursachten Problemen litten. Das müssen Sie erklären!Die Möglichkeit, uns Wissen anzueignen und unser Leben gesund zu gestalten, nennt man Selbstverantwortung. Viele Leute tun das nicht und verpassen den Zeitpunkt. Sie gehen lieber zum Arzt und erwarten, dass ihr Problem für Geld gelöst wird. Das sollte nicht so sein. Deshalb wechselte ich in die Prävention.Reden wir jetzt von gesunder Ernährung oder was?Dort beginnt es lediglich. Es geht um mehr als nur Ernährung. Spiritualität, persönliche Weiterentwicklung, Finanzen, Karriere, Beziehungen und Freizeit sind ebenfalls Lebensfelder, in denen wir Gesundheit anstreben sollten. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir Erfolge und erreichte Ziele nur gesund geniessen können.Und Sie können da helfen? Ich schaffe das Bewusstsein, damit meine Kunden und Zuhörer in der Lage sind, sich in diesen Bereichen weiterzuentwickeln. Mit Speaker-Slams erreichen Sie aber nicht viele. Wie teilen Sie Ihre Botschaft mit?Um international Leute zu erreichen, agiere ich meist in Englisch und online. In Amerika füllen Speaker Hallen mit mehreren tausend Menschen.

Schon gehört? Der Gesundheitscoach im Podcast-Gespräch:

Da denke ich sofort an flammende Reden von Predigern. Geht’s in diese Richtung?Nicht Religion. Mich engagieren auch Firmen als Moderator. Ein externer Experte bekommt oft mehr Gehör und Aufmerksamkeit. Ein Speaker sagt, was zu tun ist, um bei Zuhörern die Initialzündung auszulösen, so dass anschliessend etwas passiert. Das ist doch ein völlig anderes Metier als Gesundheit?Als Speaker kann ich in jedem Bereich begeistern. Weil ich Konzepte wie «Living Life» für Hotels, Spas und Resorts entwickelte, bucht man mich auch für Gesundheitsanlässe. Ich fasse zusammen: Sie erstellen Gesundheitskonzepte und sind Speaker in diesem Bereich. In Thailand waren Sie früher Boxer. Das hatte aber nichts mit Gesundheit zu tun. Oder doch? Indirekt schon. Die grösseren Zusammenhänge und die chinesische Medizin lernte ich durch Kampfsport kennen, wo Meditation und asiatische Kultur Bestandteil sind. Auch ein Erlebnis beeinflusste mich.Wurden Sie krank?In Thailand verletzte ich mich bei einem Sturz mit einem Motorrad. Mein linker Knöchel war gespalten, so dass ich während Monaten im Spital lag. Ich wusste, dass meine Karriere als Kampfsportler vorbei ist. In einer chinesischen Klinik in Chiang Mai wurde ich behandelt und gesund gepflegt. Die Methoden faszinierten mich, darum liess ich mich dort ausbilden.Was zeichnet Sie als Ernährungsexperte aus?Ich habe in 20 Jahren 15 Ernährungsstudien ausgewertet und getestet. Jede Ernährungsform wendete ich sechs Monate an. Danach entschied ich mich für drei Formen. Der Ursprung liegt weit zurück. Mit 14 begann ich mit Taekwondo. Um mein Training zu maximieren, war ich davon besessen, die «richtige» Ernährungsform zu finden. Wie sieht die aus?Jeder hat einen eigenen Biorhythmus und spricht auf andere Ernährungsformen an. Wichtig ist, herauszufinden, welche zu mir passt. Viele glauben, dass man Fett verlieren muss, um gesund zu sein. Das stimmt so nicht. Ich muss gesund sein, um Fett zu verlieren. Damit das passiert, sollte man alle Aspekte berücksichtigen und dem Körper das geben, was er braucht.Auf Ihrer Website bodyandmindtransformation.com findet man seine persönliche Ernährungsform. Mein Heil liegt in einem Onlinekurs mit neun Videos für ­ 297 Franken. Warum beraten Sie mich nicht direkt?Weil es nicht um Sie geht, sondern um Ihre Ernährungsform. Die ist vorgegeben. Nun ist Ihre Selbstverantwortung gefragt. Mit dem Onlinekurs bestimmt man Zeit und Tempo selbst und spart den Weg ins Fitness-Studio. Es spricht auch Leute an, die nicht das Geld für eine Ernährungsberatung haben. Warum sollte ich für Videos so viel Geld bezahlen?Sie profitieren von 30 Jahren Erfahrung und lernen, Ihre Ernährungsform umzusetzen. Es kostet in 90 Tagen 3.30 Franken pro Tag. Online Lernen wird immer populärer und kostet im Ver­hältnis wenig. Medizinische Behandlung ist teurer, die Ursache wird oft nicht behoben. Die bezahlt die Krankenkasse. Mich bezahlt man selber, also will man profitieren. Das motiviert.Die Vorgaben würde ich nie einhalten. Darum spare ich das Geld. Wie gesund leben Sie eigentlich?Vorgaben werden eingehalten, wenn der Leidensdruck hoch ist. Ob es so weit kommen soll, entscheidet man selbst. Und ja. Ich lebe sehr gesund.
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