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Grossdietwil

Parteiloser Architekt wird neuer Gemeindepräsident

Reto Frank heisst der neue Gemeindepräsident in Grossdietwil. Am Montag wurde der Parteilose in stiller Wahl gewählt. Anders sieht es in Schötz und Horw aus: Dort kommt es am 19. Mai zur Kampfwahl.
Reto Frank ist neuer Gemeindepräsident von Grossdietwil. (Bild: Nadia Schärli, Grossdietwil, 1. April 2019)

Kilian Küttel

Als er den Anruf entgegennimmt und hört, wer am anderen Ende der Leitung ist, lacht Reto Frank: «Ja, das ist so, ich wurde heute Mittag gewählt.» Es ist Montag, der 1. April. Der Tag nach den Kantons- und Regierungsratswahlen in Luzern. Und der Tag der Ernennung von Reto Frank als designierten Gemeindepräsidenten von Grossdietwil. Bis zum Mittag mussten die Wahlvorschläge deponiert werden, Franks Name war der einzige, der gefallen ist. Somit ist er in stiller Wahl gewählt. Am 1. Juni tritt er sein Amt an. Frank übernimmt die Nachfolge von Dietmar Frei (parteilos), der seine Demission per 31. Mai eingereicht hat.

«Ich freue mich sehr über die Wahl, die auch eine grosse Verantwortung mit sich bringt», sagt der verheiratete Architekt, der erstmals in einem Exekutivamt politisiert. Seit Mitte 2018 ist der Parteilose Mitglied der Ortsplanungskommission, bezeichnet sich selber als «Ur-Grossdietwiler», der seiner Heimatgemeinde nun etwas zurückgeben möchte.

Eine CVP-Kandidatin und ein Liberaler Kontrahent

Nebst Frank zieht Anton Kurmann (ebenfalls parteilos) für den Rest der Legislaturperiode in den Grossdietwiler Gemeinderat ein. Auch er wurde in stiller Wahl gewählt. Ab dem 1. Juli wird er Bauvorsteher der knapp 900 Einwohner zählenden Gemeinde.

Ebenfalls ist der Gemeinderat in Schötz auf der Suche nach einem neuen Vorsteher. Anders als in Grossdietwil kommt es dort zu einer Kampfwahl. Für die CVP geht Regula Lötscher ins Rennen, auch Johann Häfliger, der sich als Parteiunabhängiger mit liberalem Hintergrund sieht, will Gemeindepräsident werden.

Regula Lötscher überrascht es «nicht wirklich», dass sich mehrere Kandidaten für den Posten im Gemeindepräsidium interessieren.

«Ich empfinde es als Stärke unseres politischen Systems, dass sich jeder Bürger für ein solches Amt zur Verfügung stellen kann. Daher war ich mir immer bewusst, dass es zu einer Kampfwahl kommen kann.»

Sollte sie am 19. Mai an der Urne gewählt werden, würde sie ihr Augenmerk auf Verkehrsthemen und die Entwicklung des Dorfkerns lenken. «Als Mitglied der Schulpflege ist mir die Zukunft unserer Schule natürlich auch ein grosses Anliegen», so die Mutter dreier schulpflichtiger Kinder.

Drei Kandidaten für zwei Sitze

Johann Häfliger sagt zum Aufeinandertreffen mit Regula Lötscher, die er als Mitbewerberin und nicht als Konkurrentin bezeichnet:

«Es ist gut, dass das Stimmvolk die Wahl zwischen mehreren Kandidaten hat. Das ist auch mit ein Grund, weshalb ich mich habe aufstellen lassen.»

Häfliger will seine Chancen nicht abschätzen: «Es liegt am Volk, darüber zu entscheiden, ob ich für das Amt geeignet bin oder nicht.»

Vor dieser Wahl stehen auch die Horwer Stimmbürger: Weil Oskar Mathis (L20) und Robert Odermatt (SVP) zurücktreten, kandidieren Olivier Imfeld (SVP), Francesca Schoch (FDP) und Claudia Röösli für den Gemeinderat.

Neue Gemeinderätin in Buttisholz

Derweil gibt es in Buttisholz bereits ein neues Gemeinderatsmitglied. Vom 1. September dieses Jahres bis zum 31. August 2020 wird Anita Lustenberger im Gemeinderat sitzen. Sie wurde in stiller Wahl gewählt und war von 2010 bis 2017 bereits Präsidentin der Schulpflege.

Zurück nach Grossdietwil. Wie erwähnt tritt der Reto Frank sein Amt am 1. Juni an:

«Zuerst muss ich mir einen Überblick verschaffen. Dann kann man sagen, in welchen Bereich der Schuh drückt und wo wir ansetzen können. Und natürlich gilt es, an den laufenden Projekten weiterzuarbeiten.»

Bevor es allerdings soweit ist, will der 42-Jährige den Moment geniessen, auch wenn keine ausschweifende Feier geplant ist. «Aber einen kleinen Wahl-Apéro gibt es sicher.»

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