Nun hat auch Nidwalden als schweizerisches Schlusslicht einen Jugendrat. Dies hat Céline Helfenstein aus Fürigen an der Veranstaltung der Mitte-Partei Stansstad zum Thema «Jugendpolitik in Nidwalden» publik gemacht. In der Sust in Stansstad präsentierte Céline Helfenstein mit coronabedingter Verspätung am 30. September die wichtigsten Resultate ihrer Maturaarbeit. Sie hatte eine Umfrage unter Jugendlichen gemacht, Interviews mit Experten durchgeführt und Vergleiche mit anderen Kantonen angestellt. Dabei zeigte sich, dass Nidwalden im Vergleich etwa zu Luzern kaum Aktivitäten entwickelt in Richtung einer Jugendpolitik, die diesen Namen verdient.
Jugendliche möchten mehr Mitbestimmung
Nun haben junge Leute aus einem breiten politischen Spektrum den Verein «Jugendpolitik Nidwalden» gegründet, dessen Ziel unter anderem ein Jugendparlament ist. Der Verein möchte die Jugendlichen dazu ermuntern, am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzunehmen und sich in die Politik einzubringen. Die Mitglieder haben gewisse Ziele gemeinsam, sie haben eine Meinung, machen aber nicht Parteipolitik. Dazu sind die Jungparteien da, zu denen es vielfältige Kontakte gibt. Am Anlass zur Jugendpolitik in Nidwalden entwickelte sich schnell eine lebhafte Diskussion im altersmässig gemischten Publikum. Dabei wurde festgestellt, dass die Jugendlichen in vielen Bereichen stark betroffen sind, beispielsweise vom Klimawandel oder vom Verhältnis zur EU. Und obwohl die «Zukunft den Jungen gehört», hätten sie keine Möglichkeit der Mitbestimmung.
Das Stimmrechtsalter 16 könnte mithelfen, die Jungen frühzeitig ins politische Leben einzubinden und auch einen gewissen Ausgleich zur Überalterung der Gesellschaft zu leisten. Aber das Resultat der kürzlichen Abstimmung in Uri stimme nicht eben optimistisch. Deshalb sollte versucht werden, das Funktionieren der Demokratie vor allem auch an den Schulen aufzuzeigen. Junge Leute müssten zudem vermehrt in Arbeitsgruppen und Kommissionen der Gemeinden gewählt werden. In diese Richtung zielt auch das Votum des Präsidenten der Mitte des Kantons Nidwalden: Junge sollen Mut haben, sich zu engagieren und ihre Meinung zu äussern.