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Zug

Ortsparteien sind erleichtert, dass es mit dem Zentrumsbogen vorwärtsgeht

300'000 Franken möchte der Gemeinderat, um eine Studie zur zukünftigen Gestaltung des Ortszentrums in Auftrag zu geben. Aller Voraussicht nach dürfte er das Geld von der Gemeindeversammlung bekommen.
Blick auf Walchwil vom Zugersee aus. (Bild: Stefan Kaiser (28. Juni 2021))

Kilian Küttel

Die Fläche: schlecht genutzt. Die Szenerie: nicht anmächelig. Die Situation um das Schulhaus Sternenmatt entspreche nicht dem Bild, das die Gemeinde Walchwil vermitteln wolle. Das schreibt der Gemeinderat in seiner Botschaft zur Gemeindeversammlung vom 30. November (20 Uhr, Gemeindesaal). Am kommenden Dienstagabend werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über einen Antrag der Exekutive befinden, die 300'000 Franken erbittet – und zwar für eine Studie, die zeigen soll, wie der Dorfkern mit dem Zentrumsbogen und im Gebiet um das Sternenmattschulhaus dereinst aussehen könnte.

In einer Studie sollen bis zu fünf Architektenteams Vorschläge entwickeln, wie der Zentrumsbogen aussehen könnte. Geht es nach dem Gemeinderat, soll das Projekt bereits im Sommer 2023 präsentiert und ein Bebauungsplan im darauffolgenden Herbst aufgelegt werden – «unter Vorbehalt der Genehmigung des Wettbewerbskredits durch die Gemeindeversammlung», wie es in der Botschaft heisst.

Ortsparteien signalisieren Einigkeit

René Dubacher, der Präsident der Walchwiler Mitte-Sektion, geht davon aus, das Geschäft wird an der Gemeindeversammlung wenig Friktionen auslösen:

«Ich glaube, wir sind alle froh, dass mit dem Zentrumsbogen etwas passiert. Das war ja schon lange Thema.»

Damit spricht er stellvertretend für die anderen Ortsparteien, die allesamt ihr Wohlwollen signalisieren. So sagt etwa Guido Suter im Namen der SP, «selbstredend» unterstütze man das Kreditbegehren und hoffe, der Studienauftrag werde «ergebnisoffen formuliert».

Auch die SVP befürwortet den Antrag, wie Präsident Ueli Hürlimann sagt. Gleichzeitig unterstreicht er:

«Es ist wichtig, dass Walchwil attraktiv bleibt. Wir sind gespannt, welche Vorschläge die Studie produziert.»

Und die FDP heisse die Vorlage gut, sagt Präsident René Loosli. Allerdings erwarteten die Liberalen ausführlichere Informationen, was dieser Studienauftrag aufzeigen soll und wie dann mit dem Ergebnis weitergearbeitet werde.

Versammlung befindet weiter über Gebühren, Budget und Steuerfuss

Bei der FDP hat das Geschäft am meisten zu reden gegeben. Wohl nicht nur bei ihr, denn die restlichen Traktanden scheinen weitestgehend unbestritten. Das Stimmvolk dürfte sowohl den zweiten Teil des revidierten Entschädigungsreglementes gutheissen als auch das Budget genehmigen. Nach Überschüssen von 5,5 Millionen Franken im Jahr 2019 und budgetierten 1,8 Millionen Franken im vergangenen Jahr rechnet der Gemeinderat für das kommende Jahr nur noch mit einem Plus von 42'000 Franken. Hauptgrund ist laut dem Gemeinderat der Wegzug von guten Steuerzahlern, den man nur bedingt habe wettmachen können. Trotzdem will er den Steuersatz bei 55 Prozent belassen.

Den Parteien macht dieser Posten offenbar wenig Bauchschmerzen. Einerseits zahlt Walchwil dadurch weniger in den Zuger Finanzausgleich ein. Andererseits stünden die Zeichen schon jetzt auf Entspannung, wie Mitte-Präsident René Dubacher sagt. Walchwil setze vieles daran, für «Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger attraktiv zu bleiben».

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