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Luzern

Orgelspaziergang Luzern: Über Maria wird improvisiert

Der Luzerner Orgelspaziergang umfasst in den Rezitals in Kirchen der Stadt ein prominentes Organisten-Début.
Freddie James ist der neue Organist in der Franziskanerkirche (Bild: PD)

Urs Mattenberger

Orgelspaziergänge stehen naturgemäss im Zeichen der Tradition. Am Orgelspaziergang in Luzern decken die Kirchen einen Zeitraum von rund 1000 Jahren ab: Von der Hofkirche, deren Fundamente ins 9. Jahrhundert zurückreichen, bis zur Lukaskirche und dem Maihof, die in den 1930er- und 1940er-Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut wurden

Ebenso geschichtsträchtig sind die Orgeln, die entweder grosse barocke oder romantische Pfeifenbestände umfassen, oder moderne Instrumente sind.

Unterschiedliche Begleiter für drei Coronagruppen

Der Orgelspaziergang vom kommenden Samstag bringt dieses Spektrum mit individuellen Organisten (zwei Frauen, sechs Männer) in spannenden Kombinationen zu Gehör. Zudem wird der Orgelspaziergang wegen Corona in drei Gruppen durchgeführt und jeweils von einem Moderator (eine Frau, zwei Männer) begleitet. Ausgangspunkt ist die Lukaskirche, von wo es weitergeht zur Jesuiten-, Matthäus- bis zur Hofkirche. Den ersten Orgelspaziergang (Beginn 16 Uhr) begleitet der ehemalige Leiter des Romerohauses, Toni Bernet-Strahm. Den zweiten um 17 Uhr der Organist und hauptverantwortliche Kirchenmusiker der Pfarrei Sachseln, David Erzberger, den dritten um 18 Uhr die feministische Theologin Li Hangartner.

Schon die Begleiter zeigen, dass der Orgelspaziergang und sein Thema Maria, das sich als roter Faden durch die Programme zieht, nicht nur historisch orientiert ist. So decken die Programme – solistisch oder mit Gesang, Querflöte und Akkordeon – ein breites Spektrum von barock bis volkstümlich, ab. Und bei der Auswahl der Organisten gibt es neben bekannten Namen eine eigentliche Premiere. In der Matthäuskirche nämlich tritt Freddie James (31) auf, der seit Juni als Nachfolger von Franz Schaffner Organist in der Franziskanerkirche ist.

Improvisationen mit Orgel und Hand-Orgel

Der aus England stammende, unter anderem in Basel ausgebildete Organist hat an der Orgel schon in Ensembles und Gottesdiensten mitgewirkt. Aber jetzt stellt er sich solistisch mit Werken aus dem Barock vor, auf den er auch als Franziskanerorganist unter anderem spezialisiert ist. In der Matthäuskirche spielt er Marien-Werke von Heinrich Scheidemann und Giovanni Bassano sowie eine Triosonate von Bach. Gastgeber Stephen Smith steuert dazu mit der Sopranistin Gabriela Bürgler Marien-Gesänge aus der Romantik und von Jehan Alain bei.

Einen seiner letzten Auftritte als Hoforganist hat dagegen Wolfgang Sieber. Eine passende Visitenkarte dafür sind die Improvisationen über Marien-Kompositionen vom Mittelalter bis zu Piazzolla – mit Eberhard Rex an den Hof-Orgeln und an der Hand-Orgel Akkordeon. Den Auftakt in der Lukaskirche teilen sich der Konzertorganist Georg Commerell und Iris Morac (Flöte) mit dem Maihof-Organisten Markus Weber. Im Duo und solistisch schlagen Susanne Z’Ggraggen und Mutsumi Ueno in der Jesuitenkirche einen Bogen vom Frühbarock in die Moderne.

Hinweis: Samstag, 14. August, 16/17/18 Uhr, Treffpunkt Lukaskirche. www.luzernerorgelspaziergang.ch

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