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Obwalden

Offiziersgesellschaft schaut auf dem Landenberg auf ein spezielles Jahr zurück

Corina Gantenbein hat als neue Präsidentin der Obwaldner Offiziersgesellschaft durch ihre erste Hauptversammlung führen dürfen. Ihr Vorgänger wurde zum Ehrenmitglied gemacht.
Von links: Divisionär René Wellinger, Regierungsrat Christoph Amstad, Präsidentin der Obwaldner Offiziersgesellschaft Corina Gantenbein, und Dominik Knill, Präsident der schweizerischen Offiziersgesellschaft. (Bild: PD (Sarnen, 19. März 2022))

Markus Villiger

Sehr zahlreich waren die Obwaldner Offiziere zusammen mit Behördenvertretern und befreundeten militärischen Vereinen auf dem Landenberg ob Sarnen versammelt. Sie erlebten am Samstag eine eindrückliche Hauptversammlung, die in die Geschichte der Obwaldner Offiziersgesellschaft eingehen wird.

Als Nachfolger von Major im Generalstab Reto Mattli wurde bereits im vergangenen Jahr Oberstleutnant im Generalstab Corina Gantenbein als Präsidentin der Obwaldner Offiziersgesellschaft gewählt. Sie ist die einzige Präsidentin in der Schweizerischen Offiziersgesellschaft. Gleichzeitig hielten auch Kassier Tim Enz und Aktuar André Ruckstuhl Einzug in den Vorstand. «Aber nicht nur die Pandemie hat die Welt verändert – seit dem 24. Februar ist auch die sicherheitspolitische Lage eine andere», sagte die Präsidentin zu Beginn ihres ausführlichen Jahresberichts.

Neuer Sponsor

Verschiedene Anlässe konnten nicht durchgeführt werden. Erfolgreich verlief das 50-Meter-Pistolenschiessen in Engelberg. Der neu zusammengesetzte Vorstand hat die Kommunikation weitestgehend digitalisiert. Da die Offiziersgesellschaft Obwalden mehr Neueintritte als ausscheidende Mitglieder zu verzeichnen hat, verbesserte sich auch die finanzielle Seite. Aktuell sind es 125 Mitglieder. Die Obwaldner Kantonalbank stellt sich als Hauptsponsor ab 2022 jedoch nicht mehr zur Verfügung.

Spontan meldete sich Werner Staub, ehemaliger Verwaltungsratspräsident der Sparkasse Engelberg, zu Wort und erklärte sich bereit, das Sponsoring zu übernehmen. Diskussionslos wurden die statutarischen Geschäfte einstimmig genehmigt. Die Jahresrechnung 2021, die von Kassier Tim Enz vorgetragen wurde, schliesst mit einem Gewinn von 2951 Franken ab.

Dank an abgetretenen Luftwaffenchef

In Anerkennung der langjährigen Verdienste ernannte die Hauptversammlung Reto Mattli mit Akklamation zum Ehrenmitglied. Mattli präsidierte die Offiziersgesellschaft von 2015 bis 2020. Eine besondere Ehre erfuhr auch Bernhard Müller, ehemaliger Kommandant der Luftwaffe. Der Alpnacher prägte in den vergangenen Jahren deren Weiterentwicklung. Für seinen Einsatz in der Armee und damit auch für die Sicherheit der Schweiz dankte Präsidentin Gantenbein dem altershalber scheidenden Luftwaffenchef.

Mit anerkennenden Worten für die Beförderung zum Generalstabsoffizier wurden Tobias Müller und Christoph Fries geehrt. Hans Zurbuchen darf die Hellebarde als Gewinner der Jahresmeisterschaft 2021 in Empfang nehmen.

50 Schutzsuchende in Obwalden

Der Obwaldner Sicherheitsdirektor Christoph Amstad betonte in seiner Grussbotschaft an die Offiziere: «Es ist schön, wieder physisch vor Ihnen zu stehen und nach der Coronakrise langsam zur gesundheitlichen Normalität zurückzukommen. Und ich sage explizit ‹gesundheitliche Normalität›, denn wir befinden uns schon in der nächsten Krise. Das Wissen aus der Coronazeit konnten wir nun auch wieder einsetzen und haben einen Sonderstab Ukraine gegründet. Zurzeit ist der Stab voll engagiert und mit der Unterkunft und Betreuung der wachsenden Anzahl Flüchtlinge aus der Ukraine beschäftigt», so Amstad.

Zurzeit seien 50 Schutzsuchende aus der Ukraine im Kanton Obwalden. Sie sind alle bei Verwandten oder bei Freiwilligen untergebracht. Bis jetzt haben Private 250 Betten für die Unterbringung von Schutzsuchenden angeboten, rund 80 Personen können demnächst eine Kollektivunterkunft in Giswil beziehen.

Oberst Dominik Knill, Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft, sagte: «Wir brauchen noch mehr Frauen für einen Einsatz in der Armee.» Divisionär René Wellinger, Kommandant Heer, referierte erstmals im Kanton Obwalden, nachdem er bereits in allen anderen Schweizer Kantonen in seiner Funktion einen Auftritt gehabt hatte. Mit dem Thema «Zukunft der Bodentruppen» faszinierte der Referent die Obwaldner Offiziere während mehr als einer Stunde.

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