Nicht mehr lange und Wintersportbegeisterte können ihrem Vergnügen in den Bergen bald wieder nachgehen. Damit es nicht, wie in den Jahren zuvor, zu massivem Verkehrsaufkommen von und nach Engelberg kommt, werden diesen Winter erste Massnahmen zur Verkehrsentlastung des Engelbergertals umgesetzt. Wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Kantone Ob- und Nidwalden sowie der Einwohnergemeinde Engelberg heisst, werden insbesondere Angebote im Öffentlichen Verkehr verstärkt angeboten, beziehungsweise ausgebaut.
Neben den bereits etablierten Angeboten wie Snow & Rail werde zur Förderung der ÖV-Nutzung das Ticketprodukt «Snow 25» auf die bevorstehende Wintersaison deutlich erweitert. Für unter 25-jährige Gäste sind mit «Snow 25» in gewissen Zeiträumen Nachmittags-Skipässe inklusive An- und Rückreise im ÖV ab 25 Franken erhältlich. Aus dem Passepartout-Gebiet werden zusätzlich zu den beiden Spezialangeboten weitere Spartickets angeboten. Ausserdem würden den Gästen übersichtliche Informationen zur Verkehrslage sowie zu attraktiven Alternativen für An- und Abreise im Öffentlichen Verkehr zur Verfügung gestellt.
Ziel sei es, heisst es in der am Mittwoch versandten Mitteilung, dass Engelberg für seine Gäste gut erreichbar bleibe. «Der wertschöpfungsgenerierende Tourismus, der Übernachtungen und dadurch weniger Verkehr generiert, soll dabei bevorzugt behandelt werden», betonen die Verantwortlichen. Gleichzeitig müssten die Massnahmen darauf ausgerichtet werden, dass der Verkehr im Engelbergertal möglichst flüssig und auf einem erträglichen Niveau laufe. Dazu sollen die Spitzenbelastungen zu den Hauptverkehrszeiten gebrochen und der lokale Verkehr optimiert werden. «Eine nachhaltige Abwicklung des Tourismusverkehrs ist eine wichtige und gemeinsame Aufgabe, um die Klimaziele zu erreichen. Dies ist unter anderem im Richtplan und Gesamtverkehrskonzept des Kantons Obwalden und im Entwurf des Gesamtverkehrskonzepts von Nidwalden so vorgesehen.»
Weitere Massnahmen für nächsten Winter geplant
Mehrere Partner sind an einer gemeinsamen Lösungsfindung für das Verkehrsproblem im Engelbergertal beteiligt. Neben den beiden Kantonen sind dies die Gemeinden Engelberg, Wolfenschiessen, Dallenwil und Oberdorf sowie diverse Partner aus dem Tourismus und Eigentümer grösserer öffentlich zugänglicher Parkierungsanlagen in der Destination Engelberg. Sie haben – basierend auf den bereits vorhandenen Planungen – ein gemeinsames Vorgehen für die kommenden Jahre festgelegt. Eine Projektorganisation unter der Leitung des Kantons Obwalden stellt auf politischer Ebene die Umsetzung und das Controlling sicher. Die Gemeinde Engelberg koordiniert die Umsetzung vor Ort, da die meisten Massnahmen in ihrem Gebiet realisiert werden.
Die Verantwortlichen haben für die übernächste Wintersaison 2023/24 zudem weitere Massnahmen geplant. Es sind dies:
Schaffung von einheitlichem Parkreglement inklusive Gebühren und Grundlagen für eine einheitliche Parkbetriebs-Infrastruktur in Engelberg.
Zusätzliche Verstärkungskurse der Zentralbahn an gut besuchten Tagen (SkiExpress Luzern-Engelberg).
Weiteres ÖV-Kombiticketprodukt für die Zielgruppe Autofahrende.
Schaffung neuer Bus-Expresslinien aus den grösseren Agglomerationen direkt zur Talstation der grossen Bergbahnen in Engelberg.
Mittelfristig verfolgen die Partner zudem gemeinsam mit der Zentralbahn das Ziel, einen durchgehenden Halbstundentakt auf der Verbindung Luzern-Engelberg einzuführen. Hierzu sind der Bau eines Doppelspurabschnittes in Oberdorf sowie modernes Rollmaterial mit mehr Kapazität erforderlich. Für die Finanzierung der Massnahmen soll ein Mobilitätsfonds eingerichtet werden, der über eine Abgabe auf den öffentlich zugänglichen Parkplätzen in der Gemeinde Engelberg gespiesen wird. Dafür plant die Gemeinde Engelberg, in Absprache mit den betroffenen Grundeigentümern, das Parkierungsreglement anzupassen.
Die Wirkung der Massnahmen soll durch ein detailliertes Monitoring erfasst werden. Zum Ende der Wintersaison hin erfolgt die Auswertung. Neben der Entwicklung der Verkehrszahlen im Engelbergertal sollen auch die Entwicklung im öffentlichen Verkehr und die zeitliche Entwicklung der Verkehrsspitzen gemessen werden. (inf)