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Nidwalden

Öffentliche Zone in Beckenried soll wachsen

Das Volk stimmt über den Kauf eines Grundstücks für 790000 Franken ab.
Die Gemeinde Beckenried möchte das Grundstück samt Wohnhaus unmittelbar neben der Baustelle des neuen Schulhauses kaufen. (Bild: Gemeindeverwaltung Beckenried/PD)

Martin Uebelhart

Neben dem Parkplatzreglement (Ausgabe vom 24. September) stimmen die Beckenriederinnen und Beckenrieder am 24. November auch über den Kauf eines Grundstücks ab. Es geht um die Parzelle mit der Nummer 356, dis sich in der Landwirtschaftszone befindet. Sie grenzt unmittelbar an die öffentliche Zone im Gebiet Sack/Isenringen an und liegt zwischen der Baustelle des neuen Schulhauses, dem Alten Schützenhaus und der Altstoffsammelstelle der Gemeinde.

Bereits mit der Planung des Schulhausbaus auf dem Nachbargrundstück rückte die 681 Quadratmeter grosse Parzelle in den Fokus der Gemeinde. Die Parzelle 356 sei zentral für die Erweiterung der Schulanlage und der Altstoffsammelstelle, schreibt der Gemeinderat in den Abstimmungsunterlagen. Da deren Eigentümer sich anschickten, die alte Liegenschaft auf der Fläche zu ersetzen, hat der Gemeinderat Mitte 2017 eine Planungszone verfügt – in der Absicht, das Grundstück für eine öffentliche Nutzung zu sichern. Im zweiten Anlauf wurde die Beschwerde dagegen vom Regierungsrat abgelehnt. Um ein potenziell langwieriges und kostspieliges Verfahren mit ungewissem Ausgang zu vermeiden, habe sich der Gemeinderat für den Kauf der Parzelle entschieden, so die Abstimmungsbotschaft.

Der Gemeinderat beantragt dem Stimmvolk 790000 Franken – oder 1160 Franken pro Quadratmeter – für den Kauf des Grundstücks samt nicht mehr bewohntem Haus an der Allmendstrasse 27. «Ich halte das für einen fairen Preis», sagt Gemeindepräsident Bruno Käslin auf Anfrage.

«Eine Chance für kommende Generationen»

Die Gemeinde möchte bei einem Ja der Bevölkerung die Parzelle bei der anstehenden Teilrevision des Zonenplans der öffentlichen Zone zuschlagen. Der Gemeindepräsident verspricht sich davon gleich mehrere Vorteile: «Wir könnten etwa die Altstoffsammelstelle neu gestalten.» Beckenried behilft sich bis heute mit einem Provisorium. Heute seien die Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt, da die Erschliessung der Parzelle 356 über ein Grundstück der Gemeinde erfolgt. «Vorstellbar wären etwa Unterflurcontainer», so Käslin. Diese würden die Geräuschentwicklung bei der Entsorgung von Glas und Blech deutlich vermindern, ist er überzeugt. Eine Option wäre zudem die Erweiterung der Einstellhalle beim derzeit entstehenden Unterstufenschulhaus in Richtung Westen. Und auch für die Gestaltung des Pausenplatzes für das neue Schulhaus ergäben sich zusätzliche Möglichkeiten. «Diese Erweiterung der Zone für Bildung und Freizeit ist eine Chance, auch für kommende Generationen», hält Käslin fest.

Der Gemeinderat führt in seinen Unterlagen auch aus, was bei einem Nein der Stimmbevölkerung geschieht. In diesem Fall würden er und die Verkäuferschaft dies so interpretieren, dass die Parzelle als nicht von öffentlichem Nutzen angesehen werde. Dann würde die Planungszone aufgehoben und die Besitzer könnten ihre Neubaupläne weiterverfolgen.

Am 4. November, 20 Uhr, findet im Alten Schützenhaus eine Informationsveranstaltung zu den kommunalen Abstimmungsvorlagen statt.

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