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Nidwalden

Obwaldner Wehrmänner geben zum ersten Mal in Nidwalden ab

93 Obwaldner Wehrmänner haben am Mittwoch in Oberdorf abgegeben. Das Novum scheint gut angekommen zu sein.
Roger Gasser (rechts) gibt seine Militärausrüstung zurück. (Bild: Marion Wannemacher (Oberdorf, 4. Dezember 2019))

Marion Wannemacher

In der Armeegeschichte von Ob- und Nidwalden darf der Mittwoch, 4. Dezember als historisches Datum gelten. Denn 85 Wehrmänner aus Nidwalden und 93 aus Obwalden wurden am gleichen Standort verabschiedet. Dies in der Anlage für Zivil- und Bevölkerungsschutz in Oberdorf. Allerdings fand die Entlassung nicht gemeinsam, sondern aus logistischen Gründen nacheinander statt.

Am Morgen zwischen zehn und elf Uhr machte auch Roger Gasser den Postenlauf zum Abgeben seiner Uniformen und Ausrüstung. Die Rückgabe von Helm, Regenpellerine, Militärschuhen und T-Shirts waren freiwillig: «Nein, ich behalte nichts», sagte er überzeugt. «Ich bin kein leidenschaftlicher Jäger und brauche deshalb nichts.» Der 31-Jährige freute sich, dass er die Dienstpflicht mit Rekrutenschule und Wiederholungskursen nun erfüllt hat. «Ich bin zwar gern im Militär gewesen und hatte gute Kollegen, aber irgendwann, wenn die fort sind, bist du froh, wenn du es auch geschafft hast.» Dass er als Obwaldner in Oberdorf abrüsten konnte, kam ihm sehr gelegen, da er in Engelberg wohnt. Für das Abgeben fuhr er aus Dallenwil her, wo er als Schreitbaggerführer auf einer Baustelle arbeitet.

Warme Worte, ein Sackmesser und eine Crèmeschnitte mit Schweizer Kreuz gab es vom Obwaldner Kreiskommandanten Heiri Wallimann für die Obwaldner Soldaten auch an der Verabschiedung in Oberdorf. «Herzlichen Dank für die geleisteten Dienste für die Schweiz. Wir sind nie in kriegerische Handlungen verwickelt worden, dank Ihren Leistungen», gab er einer Gruppe entlassener Soldaten mit auf den Weg. Beschwert habe sich heute niemand bei ihm, dass er extra nach Nidwalden habe fahren müssen, versicherte er. Das Abrüsten unter Leitung des Armeelogistikcenters Othmarsingen und 30 Personen vom Kanton Nidwalden funktioniere hier so reibungslos wie bisher in Obwalden.

«Ein Mehrwert für beide Kantone»

Vor Ort überzeugen sich die Justiz- und Sicherheitsdirektoren beider Kantone von den Vorteilen des gemeinsamen Abgebens. Die Nidwaldner Regierungsrätin Karin Kayser-Frutschi betonte: «Wir sind in der Schweiz eine Gemeinschaft, die Armee ist Gemeinschaft, die Armee ist ein Teil dieser Gemeinschaft und unabhängig von der kantonalen Herkunft. Wenn wir diese Dienstleistung unseren Bürgerinnen und Bürgern miteinander bieten können, ist das einerseits ein Mehrwert für die militärischen Angehörigen, aber auch für die beiden Kantone.» Ihr Obwaldner Kollege Christoph Amstad fügte hinzu: «Man kann die Entlassung, die sonst einzeln in jedem Kanton stattfand, genauso gut zusammen nehmen und effizient durchführen. In der heutigen Zeit der Mobilität ist es kein Thema, ob die Wehrmänner-Entlassung in Stans oder in Sarnen stattfindet.»

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