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Obwalden

Obwaldner Künstler «tobit» zeichnete für das EM-Sammelalbum die Spielerinnen aus Italien

Für die laufende Europameisterschaft gibt es zum ersten Mal ein «Tschuttiheftli» im Frauenfussball. Der Luzerner Verein nutzt keine Bilder, sondern Zeichnungen – einige davon vom Sarner Tobias Tschopp.

Manuel Kaufmann

Manuel Kaufmann

Manuel Kaufmann

Manuel Kaufmann

«Keine öd abfotografierten Fussballerköpfe, sondern kleine Kunstwerke», lautet die Devise des Vereins Tschuttiheftli aus Luzern. Seit 2008 gibt der Verein zu den Welt- und Europameisterschaften Sammelalben heraus – vergleichbar mit den Panini-Sammelalben. Der grosse Unterschied liegt darin, dass keine Fotos der Fussballern – und dieses Jahr zum ersten Mal auch Fussballerinnen – gesammelt werden, sondern Sticker, gestaltet von Grafikern, Künstlerinnen und Illustratoren aus der ganzen Welt. Einer davon ist Tobias «tobit» Tschopp aus dem Kanton Obwalden.

Der Sarner zeichnete für das «Tschuttiheftli» der laufenden Frauen Europameisterschaft die Spielerinnen der italienischen Nationalmannschaft. Um an den Auftrag zu gelangen, musste er sich zuerst im Wettbewerb gegen andere Künstlerinnen und Künstler durchsetzen. Letzten Herbst habe er per Zufall diesen Wettbewerb entdeckt, sagt Tschopp. Da er das «Tschuttiheftli» kannte und eine gute Sache fand, schickte er – wie alle Bewerbenden – eine Zeichnung der norwegischen Ballon d'Or Gewinnerin von 2018, Ada Hegerberg, ein.

Sein karikaturistischer und cartoonhafte Stil schien der Jury zu gefallen. Tschopp, der jeweils auch für die Fasnachtsausgaben der «Obwaldner Zeitung» und der «Nidwaldner Zeitung» zeichnet, erhielt den Auftrag, die Spielerinnen und Trainerinnen aus Italien zu zeichnen. Der Auftrag habe ihm grossen Spass bereitet, da die Künstlerinnen und Künstler in der Gestaltung kaum eingeschränkt waren. «Die Spielerinnen müssen natürlich erkennbar sein und der Stil sollte derselbe sein wie jener bei der Bewerbung», sagt Tobias Tschopp. Er selbst habe sich für eine digitale Gestaltung auf seinem iPad entschieden.

An der EM mit Italien mitgefiebert

Die grösste Herausforderung war für Tobias Tschopp, die Frauen auf eine humoristische Art aber trotzdem realistisch darzustellen. Letzteres sei ihm nicht bei allen Spielerinnen gleich gut gelungen. «Personen, die markante Gesichtsmerkmale wie eine auffällige Frisur haben, lassen sich leichter erkennbar zeichnen», so der Sarner, der mittlerweile in Zürich lebt.

Tobias Tschopp hat selbst zwar nie Fussball gespielt, schaut den Sport aber gerne im Fernseher. An der EM hat Tschopp denn auch mit den Italienerinnen mitgefiebert. «Es war witzig, die Spielerinnen zu sehen, die ich gezeichnet habe.» Wenn es zu einem Aufeinandertreffen mit der Schweiz gekommen wäre, hätte Tschopp aber trotzdem den Schweizerinnen die Daumen gedrückt. «Ich wäre aber bei einer Niederlage vielleicht etwas weniger traurig gewesen, als bei einem anderen Gegner.»

Diesen Stil wählten andere Künstlerinnen und Künstler

Die verschiedenen Stile der verschiedenen Künstlerinnen und Künstler ergaben ein vielseitiges «Tschuttiheftli». Hier einige Beispiele von anderen Umsetzungen:

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