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Obwalden

Obwaldner Chinderopenair: Vom Ohr ins Herz und dann in die Beine

Das fünfte Chinderopenair war mit 950 Besuchern so erfolgreich wie noch nie. Das lag an bewährten Gruppen wie Christian Schenker oder den Breakdancern von No Half Stepping. Andrew Bond und seine Band brachten das Publikum zum Kochen.
Das Chinderopenair Sarnen auf dem Landenberg zog zahlreiche kleine und grosse Besucher an. (Bild: Izedin Arnautovic (Sarnen, 26. August 2018))

Marion Wannemacher

Der Mann weiss, wie man es macht. «Hallo, hallo, schlaft ihr noch?», fragt Andrew Bond sein Publikum. Und singt ganz locker zur Begrüssung ein Mitmachlied, bei dem seine kleinen und grossen Zuschauer dreimal auf dem Boden aufstampfen, dreimal auf die Knie und dreimal auf den Bauch klatschen sollen. Es funktioniert: Der Nachwuchs vor der Bühne auf dem Landenberg in Sarnen ist voll dabei, die Familien auf den Rängen auch, und selbst die Mamas und Papas weiter oben wiegen sich im Takt. Als zweites Lied gibt’s den Klassiker aller Spielgruppen und Kindergärten «Sunneschtraal, tanz emaal». Zuerst sollen die Kinder singen. Voller Begeisterung sind sie dabei.

Junge Eltern kennen Andrew Bond. «Wir haben seine CDs rauf und runter gehört», sagt Besucherin Beatrice Mathis. «Ihn live zu erleben im Zusammenspiel mit den Kindern und uns Erwachsenen ist natürlich noch mal ganz etwas Anderes», findet sie.

Besucher kommen aus der ganzen Zentralschweiz

«Immer wieder haben wir versucht, Andrew Bond zu engagieren», erzählt Yvonne Bucher vom OK des Chinderopenairs. «Jetzt ist er endlich da, das ist total toll», freut sie sich. Unterdessen kocht das junge Publikum vor der Bühne, auf den Rängen und darüber. Die Andrew-Bond-Band, deren Gitarrist Marc Scheidegger an der Musikschule Sarnen unterrichtet, bietet musikalisch eine breite Palette, die bei den Eltern gut ankommt. Ob Tango, astreiner Blues oder stimmiger Jazz, die Musik geht vom Ohr ins Herz und dann in die Beine.

Um Tiere geht es in den Songs: die gefährliche Zecke in der Hecke , die Kröte, die Hochzeit feiert oder den Dachs, der mit seinem dicken «Füdeli» «eso» tanzt, wie Peter Santos aus der Band es vormacht. Myrta Bucher aus Wolfenschiessen tanzt mit ihrer sechsjährigen Tochter Emily. Emily ist letzte Woche sechs Jahre alt geworden. Das Ticket zum Chinderopenair bekam sie zum Geburtstag – offensichtlich das richtige Geschenk.

«Die Besucher kommen aus Ob- und Nidwalden, aus Luzern und auch aus Uri», erzählt Yvonne Bucher vom OK. Das Konzept habe sich bewährt. Es gebe bewusst keine Hüpfburgen, dafür bauen die Kinder mit Schachteln aus Karton, nageln begeistert Holzklötze oder lassen sich schminken unter Anleitung von Pfadi und Blauring Sarnen.

Saltos und Bauchredner begeistern Publikum

Bereits zum dritten Mal ist die Breakdance-Crew No Half Stepping auf dem Landenberg. Die Tänzer beweisen Schnelligkeit und Körperbeherrschung. Beim Salto eines Teammitglieds geht ein «Oh» durch die Menge, ein einarmiger Handstand wird begeistert beklatscht. «Jetzt macht ihr alle was», schlägt Lars Prinz vor, der im richtigen Leben Turnlehrer an der Oberstufe in Sarnen ist. Er macht die Tanzschritte vor, zeigt einfachere «Moves» und fordert dann dazu auf, auf die Bühne zu kommen. Erstaunlich, was dabei bereits manch ganz Kleine vorzuweisen haben. Da sind echte Talente in Sicht.

Zum Staunen bringt Zauberer und Bauchredner Dan White sein Publikum mit Seehund-Puppe Sandy. Christian Schenker mit seinen Grüüveli Tüüfeli, der bereits zum zweiten Mal am Chinderopenair auf dem Landenberg auftritt, kommt eigens aus Trimbach in Solothurn angereist, wo er bereits am Morgen ein Konzert gab. Er setzt den fetzigen Schlusspunkt. Bereits kurz nach elf gab es am fünften Chinderopenair keine Tickets mehr. 950 Besucher kamen, so viele wie noch nie. «Es war ein toller Anlass», zieht Yvonne Bucher Bilanz.

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