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Obwalden

Wurzelstöcke sorgen im Obwaldner Kantonsrat für Gelächter

Mit einer hölzigen Angelegenheit haben sich das Obwaldner Parlament und die Regierung in der Session vom Mittwoch befassen müssen: Ein Postulat zur Verwendung von Wurzelstöcken wurde zwar knapp abgelehnt, sorgte aber für viel Erheiterung.

SP-Kantonsrat Ambros Albert wollte von der Regierung abgeklärt haben, wie Wurzelstöcke im Kanton sinnvoll verwertet werden können. Die Überbleibsel von Obstbäumen, die bei Unwettern, Überschwemmungen und bei Holzschlag anfallen, könnten unter anderem wertvolle Strukturelemente sein. Eine Entsorgung im Wald sei heute nicht möglich.

Die Regierung habe sich ziemlich ausgiebig mit Herkunft und Verwertung der Wurzelstöcke befasst, betonte Baudirektor Josef Hess. In vielen Fällen bestehe eine Lösung, so nehme etwa die Naturenergie AG in Kägiswil die Stöcke zur Kompostierung an. Im Holzwerk Sarnen sei zudem die energetische Verwertung vorgesehen. Eine finanzielle Unterstützung der Verwertung durch den Kanton sei indes nicht möglich.

Eine solche habe er in seinem Vorstoss auch gar nicht gefordert, erwiderte Ambros Albert. Es gehe ihm bloss um Möglichkeiten der geordneten Verwertung. Denn: "Wenn sie in den Sarnersee gespült werden, dann gehören sie dem Kanton", gab er zu bedenken und sorgte mit der Äusserung für Gelächter.

"Niemandem etwas sagen"

Ratspräsidentin Helen Keiser-Fürrer ermahnte den Redner mit den Worten, es wäre verdächtig, wenn in naher Zukunft plötzlich mehrere Wurzelstöcke im See treiben würden. "Wir werden sehen", lautete dessen so vielsagende wie trockene Antwort.

"Die Wurzelstöcke in den Wald werfen und am besten niemandem etwas davon sagen", erachtete SVP-Kantonsrat Peter Seiler als "beinahe die beste Idee". Einen hochprozentigen Ratschlag erteilte Albert Sigrist (SVP): Im bayrischen Wald gebe es Wurzelstockschnaps, dafür könne Ambros Albert seine Stöcke ja verwenden.

Am Ende folgte das Parlament der Regierung und lehnte das Postulat mit 22 zu 19 Stimmen bei 9 Enthaltungen ab. (sda)

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