notifications
Obwalden

Tourismus-Schnupperfahrt führt zum Roscht-Kreisel in Alpnach

Der A8-Anschluss in Aupnach ist auf den St. Nimmerleinstag verschoben worden.
Der neue Kreisel Feld in Alpnach ist am Samstag eingeweiht worden. Er soll das Eingangstor zu Alpnach bilden.Bild Robert Hess (Alpnach, 17. März 2017 (Robert Hess (oz))

Ohrengrübel

Der Leidensweg für den Vollanschluss A8 Aupnach Süd mit Kreisel ist um ein trauriges Kapitel reicher. Der Bund hat den Geldhahn wieder zugedreht, den er im April 2019 mit der Plangenehmigung des Projektes weit geöffnet hatte. Der Grund dafür? – Tausende Lastwagen, Cars, Wohnmobile, Personenwagen und Töffs sind seit Sommer 2019 vor dem Kirchenwaldtunnel Stansstad in die falsche Spur geraten. Die Irrfahrt führte zum Roscht-Kreisel Aupnachstad und erst von da weg in den nächsten Stau in Richtung Luzern, wo sie eigentlich hinwollten. Die Polizei Nid dem Wald und das Bundesamt für Strassen (Luna) schoben sich wochenlang den Schwarzen Peter für die Quatsch-Signalisation zu. Die Sicherheitsdirektorin Nid dem Wald Carina Kays transferierte sogar auf 2020 vorsorglich den langjährigen Oh-Weh-Verkehrschef Mark Niederwaldner zur Problemlösung in die Heimat zurück. «Wer das Glück hat, sich in Obwauden weiterbilden zu dürfen, ist als Rückkehrer Gold wert», sagte sie schelmisch lächelnd zum Ohrengrübel.

Raffinierter Streich der Touristiker

Dann des Rätsels Lösung: Hinter vorgehaltener Hand flüsterte der neue Obwaudner Touristikboss Daniel Giardino (nomen est omen für einen, der vom Gärtli-Denken weg will) kürzlich dem Ohrengrübel, er habe Unglaubliches entdeckt. «Um endlich vom Fleck wegzukommen, hat nämlich jemand von Oh-Weh-Tourismus klammheimlich die Signalisations-Tafeln so verändert, dass viele Fahrzeuglenker zur Schnupper-Reise an den weltberühmten Roscht-Kreisel und damit ins schöne Obwauden verführt wurden.» Durch ihren Streit wurden Polizei und Luna betriebsblind. Weiterhin waren sie überzeugt, dass einer von ihnen die Signalisation verändert habe. So blieb der Touristiker-Streich monatelang unbemerkt. Die grausame Rache aus Bern Luna-Recherchen haben nun ergeben, dass der Aupnacher Gemeinderat und die Oh-Weh-Regierung über die Aktion nachträglich informiert worden waren, aber nichts unternahmen. «Das grenzt an einen Crypto-Skandal», sagte ein erboster Luna-Sprecher Thomi Rohrspatz. «Wegen der vielen unnötigen Fahrten durch den Roscht-Kreisel muss dieser nun total saniert werden. Somit bleibt kein Geld mehr übrig für den Vollanschluss», so Rohrspatz, «das Projekt wird bis zur Eröffnung des Kaiserstuhltunnels 2028 sistiert.» Kommentar des Aupnacher Gmeindspräsi Heizo Krumme: «Macht nichts, wir hätten das sowieso nicht früher geschafft.»

Kommentare (0)