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Thomas Schilter gewinnt den ersten Zentralschweizer Berglauf 2020

Von Engelberg auf Rugghubel: 125 Läufer und Läuferinnen nahmen am Sonntag die steile Bergstrecke unter die Füsse.
Sie gehören seit Jahrzehnten zum Engelberger Berglauf: Hans Aschwanden aus Seelisberg (links) und Georg Schneider aus Weggis. (Kurt Liembd (oz) / Obwaldner Zeitung)
Start zum diesjährigen Rugghubel-Berglauf auf der Dorfstrasse in Engelberg. (Kurt Liembd (oz) / Obwaldner Zeitung)

Kurt Liembd

Das Aufatmen war gross, die Erleichterung riesig. Nachdem die ersten vier Bergläufe der Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft abgesagt werden mussten, folgte am Sonntag mit dem Rugghubel-Berglauf quasi der «Re-Start» der Meisterschaft. Um Punkt 9.30 Uhr erfolgte der Startschuss für die 29. Austragung des Rugghubel-Berglaufes.

Das OK unter der Leitung von Thomas Infanger hatte alles daran gesetzt, damit das Schutzkonzept eingehalten werden konnte. So gab es dieses Jahr keine Rangverkündigung, die Kurzstrecke und Stafette wurden abgesagt. Am Hauptlauf über neun Kilometer und 1286 Höhenmeter starteten 126 Läuferinnen und Läufer aus allen Teilen der Schweiz. Von diesen haben 125 das Ziel bei der SAC-Rugghubelhütte erreicht, nur einer musste aufgeben.

Am Vortag bereits 68 Kilometer gelaufen

Nicht nur am Ziel, sondern bereits am Start war die Freude riesig. Viele strahlten über das ganze Gesicht, nur schon, weil das Rennen überhaupt stattfand. Unter ihnen auch Kurt Moser (56) aus Schafisheim (AG). Seit 29 Jahren ist er lückenlos an jeder Austragung des Engelberger Berglaufes dabei. Nicht ganz so viele, aber dennoch 24 Teilnahmen verzeichnet der Seelisberger Hans Aschwanden (61). «Es ist heute schon ein ganz spezieller Tag», sagte Aschwanden vor dem Start.

«Es ist heute schon ein
ganz spezieller Tag.»

Ähnlich empfindet es Georg Schneider aus Weggis. Mit 70 Jahren war er zwar der älteste Teilnehmer, klassierte sich mit 1:38:38 Stunden dennoch im Mittelfeld, und zwar auf dem 80. Rang. Speziell war das Rennen auch für Jörg Hammer (28) aus Luzern. Obwohl er ein sehr ambitionierter Läufer ist, möchte er heute nur «glücklich ins Ziel kommen», sagte er vor dem Start. Der Grund: Hammer lief am Tag zuvor in Davos den Swiss Alpine Ultra-Marathon über 68 Kilometer und ist erst am Samstagabend in die Innerschweiz zurückgekehrt. Nun bestritt er seit sieben Monaten keinen Wettkampf und jetzt innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Bergläufe.

Gespannt war man auf das Abschneiden der Berglaufspezialistin Alexandra Wallimann aus Kerns, die neu in Davos wohnt. Auch für sie ist es der erste Berglauf in diesem Jahr, deshalb wolle sie zwar vorne mitlaufen, aber ebenso «ein gutes Laufgefühl entwickeln», sagte sie vor dem Start. Beide Ziele hat sie erreicht und mit einer Zeit von 1:19:25 gar den 3. Rang bei den Frauen. Überragende Siegerin mit 1:14:01 Stunden wurde die 35-jährige Paola Stampanoni aus dem kleinen Tessiner Dorf Bigorio. Eine ebenfalls exzellente Leistung gelang der erst 23-jährigen Selina Burch aus Giswil. Mit 1:18:53 Stunden erreichte sie den 2. Rang aller 32 Frauen.

Sieger Thomas Schilter gewinnt mit zwei Minuten Vorsprung

Der Tagessieg und ebenso der Sieg bei den Männern ging an Thomas Schilter aus Rothenthurm. Mit einer Zeit von 1:01:47 vermochte er zwar nicht den Streckenrekord zu knacken, was aber auch niemand erwartet hatte. Thomas Schilter läuft seit vielen Jahren regelmässig in die vordersten Ränge, und zwar bei Flach- wie auch bei Bergrennen. Eine exzellente Leistung gelang auch dem Einheimischen Ivan Zumbühl (31), der mit einer Zeit von 1:03:54 als Zweiter ins Ziel kam.

Auch Ivan Zumbühl gilt als einer der besten Bergläufer der Innerschweiz. Der dritte Rang der 93 gestarteten Männer ging an Gilles Bailly (1:04:39) aus dem 450-Seelen-Dörfchen Perrefitte im Berner Jura. Der 43-jährige Bailly startete in Engelberg erstmals vor drei Jahren und siegte damals ganz überraschend.

Dieses Jahr wird es keine Gesamtwertung geben

Nicht nur bei den Läufern war die Freude gross, sondern auch bei den Verantwortlichen: OK-Präsident Thomas Infanger wand allen 125 Läufern ein Kränzchen. «Ich bin beeindruckt, welche Leistung die Läufer nach so langer Berglauf-Pause zeigten», lobte Infanger.

Doch wie geht es nun weiter mit der Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft? Noch stehen dieses Jahr vier Rennen auf dem Programm: Rigilauf, Malters-Mösere, Wildspitz und Hasle-Heiligkreuz. Der Rigiberglauf, der am 9. August geplant war, wurde coronabedingt bereits angesagt. Bei den restlichen vier steht die Entscheidung noch aus. Aus all diesen Gründen haben die Verantwortlichen entschieden, auf die diesjährige Gesamtwertung der Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft zu verzichten.

Die Gesamtrangliste des Rugghubel-Berglaufs ist unter www.berglaufengelberg.ch zu finden.

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