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Obwalden

Ruswiler Blauring-Mädchen helfen in Alpnach dem Kasperli

Auf der anderen Seite des Pilatus lösen 121 Mädchen spannende Aufgaben und geniessen die Natur und das Lagerleben. Das Motto heisst: «Tritratrallala – verflucht und zugenäht».
Die Blauring-Mädchen sammeln Korkzapfen und tauschen dafür Heilmittel gegen die Verwandlung in Hasen oder Füchse ein. (Bild: Corinne Glanzmann (Alpnach, 18. Juli 2018))

Flavia Niederberger

Auf dem Schulgelände in Alpnach wimmelt es am Mittwochmorgen von Mädchen. Sie scheinen etwas zu suchen und zu sammeln. Manche tragen Hasenohren oder Fuchsschwänze. Die Mädchen gehören zum Blauring Ruswil, der vom 8. bis am 21. Juli sein Sommerlager in Alpnach verbringt. Unter dem Motto «Tritratrallala – verflucht und zugenäht», versucht die Gruppe, Kasperli zu helfen. Denn er hat seine Erinnerungen verloren. Die Aufgabe an dem Morgen nennt sich «Wettkampf um ein Heilmittel». Das Dessert am Abend zuvor hat alle Mädchen in Hasen oder Füchse verwandelt. Nun sammeln die beiden Gruppen Korkzapfen auf der Wiese und versuchen sie auf der anderen Seite des Geländes in Heilmittel umzutauschen, damit sie sich wieder in Menschen verwandeln können.

Lagermotto begeistert – mehr oder weniger

Die 11-jährige Leonie Fischer wacht bei der Basis über die bisher gesammelten Korkzapfen. Sie ist seit etwa drei Jahren im Blauring. Vor ihr war die Schwester Mitglied und jetzt sind viele ihrer Kolleginnen dabei. «Bei uns sind viele von der Schule im Blauring. Wir treffen uns am Wochenende bei Anlässen.» Am besten gefielen ihr im Lager bisher die Wanderung auf den Pilatus und der «Meitschi-Tag», den die Jüngeren selbst planen durften. Leonie gefällt das Lagermotto: «Früher habe ich immer Kasperli gehört. Ich finde es cool, dass die Kasperli-Zeit wiederkommt!»

Weniger begeistert von Kasperli ist Sharon Mattmann (15). Dennoch findet sie die verschiedenen Geschichten rund um die Hauptstory gut umgesetzt. «Auch für solche, die nicht gerne Kasperli haben, ist es etwas.» Die Ruswilerin war noch nie zuvor in Alpnach, doch es gefällt ihr. «Es ist schön und irgendwie zentral, aber irgendwie auch nicht.»

Schnelle Abhilfe für Brot-Problem

Seit 1959 gibt es den Blauring Ruswil. Aktuell zählt er rund 170 Mädchen und 68 Leiterinnen. Eine Unterkunft für die im Lager anwesenden 121 Kinder und 65 Leiterinnen zu finden sei aufgrund der Gruppengrösse schwierig gewesen, erklären die drei Lagerleiterinnen Delia Heller (20), Renate Portmann (22) und Tina Stadelmann (20). Daher freuen sie sich, dass sie in Alpnach ihr Lager verbringen dürfen. Ihnen gefällt die Lage im Grünen und dass sie den Pilatus mal von der anderen Seite sehen.

Das Highlight zu Beginn sei die Anreise mit dem Schiff gewesen. Das habe es noch nie gegeben. Die grosse Gruppe hat sogar zwei Schiffe gebraucht. Die Nächte verbringen die Mädchen in Baracken, während ein Teil der Leiterinnen aus Platzmangel in Zelten übernachtet. «Wir sind sehr zufrieden, wie es bis jetzt läuft», betont Delia Heller. Das bisher grösste Problem: Am Sonntagabend vor der Wanderung habe man gemerkt, dass das Brot für den Tag darauf nicht bestellt worden sei. Doch schnell sei eine Bäckerei gefunden worden, die noch rechtzeitig helfen konnte. «Wir werden hier gut und auch schnell unterstützt.» Durch die Akzeptanz von aussen und auch die Wertschätzung der Mädchen erfüllten die Leiterinnen ihre Aufgaben sehr gerne. Für die drei ist das Wichtigste am Blauring, zusammen zu sein und die Natur zu erleben. Ihre Kolleginnen sind ebenfalls im Blauring, wodurch sie zusammen etwas erleben können und dadurch immer mehr zusammenwachsen.

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