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Obwalden

Löwenanteil des Finanzausgleichs fliesst nach Kerns

Lungern zahlt nach einem Jahr nicht mehr in den Finanzausgleich ein. Das Geld des Kantons und der Gebergemeinden Sarnen und Engelberg fliesst für 2018 fast zur Hälfte in die Gemeinde Kerns.
Ortstafel von Kerns. (Bild: Corinne Glanzmann, 3. Oktober 2018)

Markus von Rotz

10,6 Millionen Franken werden insgesamt für das Jahr 2018 an Finanzausgleich innerhalb des Kantons Obwalden verteilt. Davon fliessen gemäss den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen 48 Prozent in die Kasse von Kerns. Der Gesamtbetrag, den die Gemeinde erhält, steigt im Vergleich zum Vorjahr von 3,6 auf 5,1 Millionen Franken (siehe Tabelle). Profitieren kann sie allerdings fast ausschliesslich im Bereich des Ressourcenausgleichs. Diese grösste von drei Ausgleichsmassnahmen soll dafür sorgen, dass alle Gemeinden auf ein Mittel von 85 Prozent der Steuereinnahmen aller Gemeinden kommen. «Damit sollen die Unterschiede in der Steuerkraft und in der Steuerbelastung vermindert werden», heisst es dazu im Gesetz.

Sarnens Steuereinnahmen sind ein Segen für andere

Kerns profitiert nun laut dem kantonalen Finanzverwalter Daniel Odermatt von zwei Faktoren: Zum einen zahlt Sarnen als grösste Geberin mit dem besten Steuerergebnis aller Gemeinden im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Franken mehr ein. Insgesamt stehen für den Ressourcenausgleich gut 2 Millionen Franken mehr zur Verfügung als im Vorjahr. Zum anderen profitiert Kerns als bevölkerungsmässig starke Gemeinde mit 6400 Einwohnern (im Gegensatz etwa zu Giswil mit 3600) stärker. «Eine solche Gemeinde braucht ja auch mehr Geld, wegen mehr Schüler oder höherer Infrastrukturkosten.» Insofern sei es richtig und vom Gesetzgeber gewollt, dass Kerns stark profitiere.

Nicht mehr unter den Zahlergemeinden beim Ressourcenausgleich ist im Gegensatz zum Vorjahr Lungern. Die Gemeinde musste damals 34'300 Franken abgeben, jetzt nichts mehr, sie erhält aber auch nichts. Der Grund: Sie liegt wie Sachseln in der sogenannt neutralen Zone zwischen 85 und 95 Prozent Ressourcenstärke, wo kein Geld fliesst. Laut Odermatt kann das in einer so kleinen Gemeinde schnell auf die eine oder andere Seite kippen. Allerdings werde es in der Regel nie um grosse Beträge gehen.

Bei dem mit 1,2 Millionen Franken dotierten Lastenausgleich für den Bereich Bildung ergeben sich nur kleine Änderungen. Auffallend ist, dass Giswil statt 103'000 nun 218'000 Franken – also gut das Doppelte – erhält. Zum einen ist ihre Schülerzahl innert Jahresfrist von 380 auf 398 angestiegen. Zum anderen ist auch massgebend, wie sich die Schülerzahlen in den anderen Gemeinde entwickelten.

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