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Obwalden

Getrübte Aussichten bei Ob- und Nidwaldner Biobauern

Lange konnten die Biobauern ihre Produkte gut verkaufen. Doch bei der Vermarktung zeigen sich Veränderungen.
Bio-Präsident Willi Ambauen (Mitte) macht sich Sorgen um den Milchmarkt. (Bild: Richard Greuter (Kerns, 13. Februar 2020))

Richard Greuter

Der Biohof Bord 800 Meter über Kerns war am Donnerstag Tagungsort der Ob- und Nidwaldner Biobauern. Im ehemaligen Stall, wo früher 38 Kühe und 18 Rinder lebten, konnten sich die Biobauern austauschen. Insgesamt 250 Bauernbetriebe produzieren in Ob- und Nidwalden nach den Richtlinien der Knospe. Im vergangenen Jahr kamen sechs dazu.

Dies entspricht einem schweizweiten Trend, der Biopräsident Willi Ambauen bereits in seiner Begrüssungsrede zu einigen Grundsatzfragen veranlasste: «Wie viel trägt der Markt? Wollen wir nur so viele Produzenten zulassen wie der Markt verträgt?» Es sei aber ein Grundsatz, dass auch anderen Produzenten nicht vorenthalten werden soll, gesunde, nachhaltige und faire Lebensmittel zu produzieren.

Auf der anderen Seite steht der Konsument, der Produkte aus pestizidfreier, naturnaher und tierfreundlicher Produktion fordert. Bloss: Ist der Konsument auch konsequent, fragte Ambauen weiter. «Würden alle, welche die Trinkwasserinitiative befürworten, auch Biolebensmittel konsumieren, hätten wir einen Produktionsrückstand», lautete sein Fazit. Für ihn stellt sich die Frage: «Wie bringen wir den Konsumenten zur nötigen Konsequenz?» Um die Bioprodukte noch besser bekanntzumachen, hat die Versammlung eine Kommission für Öffentlichkeitsarbeit ins Leben gerufen. Aufgabe der drei neu gewählten Mitglieder Brigitte Flüeler, Carla Zumbühl und Martin von Holzen besteht darin, Bioprodukte bei Märkten und Konsumentenanlässen noch besser bekanntzumachen.

Grössere Gewitterwolken befürchten die Milchproduzenten. Um den Problemen zu begegnen, will der Milchring Zentralschweiz die Vermarktung von Biomilch ausdehnen. Um dies zu finanzieren, wurden die Beiträge der Biobauern erhöht.

Der jeweils im Herbst stattfindende Markt «O sole Bio», hat sich längst zum Renner für Bioprodukte entwickelt. Für Vorstandsmitglied Beat Ming, der darüber berichtete, ist wichtig, dass möglichst viele Biobauern vor Ort sind: «Wir können mit den Biobauern mehr erreichen als mit einer Werbekampagne.»

Mitgliederbeiträge werden erhöht

Nach sechs Jahren demissionierte Vorstandsmitglied Toni Ettlin und wurde an der Versammlung gebührend verabschiedet. Als Nachfolger wurde der 30-jährige Adrian Zumstein aus Giswil in den Vorstand gewählt. Der zweifache Familienvater wurde für einen von ihm gebauten Futterschieber mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. Sämtliche anderen zur Wahl gestandenen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Die letzte Rechnung von Kassier Toni Ettlin schloss mit einem Mehraufwand von knapp 1800 Franken ab. Dank Erhöhung der Mitgliederbeiträge rechnet Ettlin mit einem ausgeglichenen Budget.

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